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0817 - Luzifers Tränenbecher

0817 - Luzifers Tränenbecher

Titel: 0817 - Luzifers Tränenbecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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führen. Soll ich dir was sagen?«
    »Bitte.«
    »Ich denke überhaupt nicht daran, nach diesem verdammten Becher zu forschen!«
    Suko lächelte. Ich kannte dieses hinterhältige Grinsen, und meine Wut stieg an. »Glaubst du mir nicht?«
    »Nein!«
    Ich griff in die Tasche und holte den Wagenschlüssel hervor. Wenig später saß ich hinter dem Lenkrad. Ich startete, nachdem Suko eingestiegen war.
    Er schlug die Tür zu, schnallte sich an und machte die Beine lang.
    Als wir den schmalen, etwas holprigen Weg hinter uns gelassen und die Straße erreicht hatten, ergriff er wieder das Wort. »Ich glaube dir deshalb nicht, weil du viel zu neugierig bist. In dir kocht es doch, John. Man hat dich heiß gemacht. Man hat den Jagdinstinkt in dir geweckt. Du wirst dich auf die Suche nach dem Tränenbecher machen, wetten?«
    »Ha, ha. Dann sage mir doch, wo ich anfangen soll. Wenn werden wir darüber reden.«
    Suko schaute auf das Wasser. »Ich denke in eine ganz andere Richtung«, murmelte er.
    »Bitte, ich höre.«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass der Ofen bereits angeheizt ist. Wir könnten uns schneller mit diesem Fall beschäftigen müssen, als uns lieb sein kann.«
    Ich schwieg. Genau das befürchtete ich auch…
    ***
    Und meine Befürchtungen bewahrheiteten sich am folgenden Morgen. Es war für mich sowieso ein Tag zum Wegwerfen, denn ich hatte in der Nacht kaum geschlafen.
    Von einer Seite auf die andere hatte ich mich gewälzt, den Kopf prall gefüllt mit Gedanken, die sich einfach nicht wegdrucken lassen wollten.
    Immer wieder erschien Asmodis vor meinem geistigen Auge, und stets in einer anderen Gestalt. Mal als feuerspeiender Drachen, dann als der typische Gehörnte mit dem Klumpfuß. Er lachte mich nie aus, stets war sein warnender Blick auf mich gerichtet, den ich überhaupt nicht deuten konnte.
    Doch ich schaute auch hinter diesen Blick. Dort hatte sich etwas gesammelt, und ich dachte eben über seine Warnung auf einmal anders. Es ging um die Tränen Luzifers, die sich als Perlen in einem Becher befanden. Er hatte die Zeit überdauert, die Tränenauch, sie waren gefunden worden, doch wo und von wem?
    Glenda Perkins sah meinem Gesicht an, was mit mir los war.
    Kaum hatte ich das Büro betreten, winkte sie schon mit beiden Händen ab. »Wenn ich dich am Morgen so sehe, John, dann wäre es besser gewesen, wenn du in Ägypten geblieben wärst.« Sie spielte damit auf meinen letzten Fall an, den ich lebend nur deshalb überstanden hatte, weil mir Kara, die Schöne aus dem Totenreich, zu Hilfe geeilt war.
    »Ich bin aber hier.«
    »Klar, du bist nicht zu übersehen. Wie wäre es mit Kaffee?«
    »Die doppelte Menge.«
    »Wenn es deine Laune bessert, schenke ich dir sogar eine dreifache Portion ein.«
    Ich war an der Tür zu meinem Büro stehen geblieben, schaute Glenda an und musste einfach lachen. Vielleicht lag es an ihrem frischen Aussehen.
    Sie trug ein gelbes Sommerkleid mit kleinen, grünen und weißen Wiesenblumen als Muster. Der Rock war lang, er fiel weich und schwang bei jeder Bewegung wie beim Tanz.
    Kokett schaute sie mich an. »Sag nur nicht, dass du mein Kleid noch nicht gesehen hättest, John.«
    »Doch, in der letzten Woche.«
    »Da hatte ich es noch nicht.«
    »Sorry.« Ich war leicht verlegen und hob die Schultern. »Manchmal ist man eben im Stress oder hat eine schlechte Nacht hinter sich. Du darfst das nicht persönlich nehmen.«
    »Klar, ist schon okay. Lag es an der Nacht?«
    »Bei mir schon.«
    »Schlecht geschlafen?«
    »So ziemlich.«
    »Warum?«
    »Suko und ich hatten uns noch mit einem besonderen Freund getroffen. Mit Asmodis.«
    Glenda schluckte. Natürlich konnte auch sie mit diesem Begriff einiges anfangen. Der Name stand für böse Taten, er war ein düsteres Versprechen, und Glenda kriegte eine Gänsehaut, als würde sie die Kälte der Hölle spüren.
    »Es ist aber gut ausgegangen«, beruhigte ich sie.
    »Das sehe ich.« Sie lächelte. »Darf man fragen, was diese Gestalt von euch wollte?«
    »Asmodis bat uns um Hilfe.«
    »Ach.«
    »Ich kann es nicht ändern. Nur weiß ich nicht, wie wir uns verhalten sollen. Es könnte sein, dass wir in einen gefährlichen Kreislauf hineingeraten, muss aber nicht. Die Zukunft wird es zeigen.«
    Glenda nickte. Dann schaute sie auf die Kaffeemaschine, die zwar noch blubberte, aber die braune Brühe lief nicht mehr nach. »John, da wäre dann noch etwas. Der Morgen kann nicht früh genug sein, um nicht schon mit einem Anruf zu beginnen.«
    Ich stand an

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