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0817 - Luzifers Tränenbecher

0817 - Luzifers Tränenbecher

Titel: 0817 - Luzifers Tränenbecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder laufen lassen müssen.
    Die beiden Toten hatten zur Bande gehört. Fuhrmann behauptete jedoch steif und fest, sie nicht zu kennen, und das Gegenteil war ihm nicht nachzuweisen. Ob es eine Verbindung zwischen ihm und dem Tränenbecher gab, wussten wir nicht. Vorstellbar war es jedenfalls, aber auch das war nicht zu beweisen.
    Der Kommissar hatte das Siegel gebrochen. Er öffnete uns die Tür und betrat den Laden als Erster.
    Mir fiel sofort der Geruch auf. Es war der Geruch des Todes. Auch Suko zog die Nase kraus.
    »Ich zeige euch dann mal, wo es passiert ist«, sagte Harry.
    »Was meinst du?«
    »Wo ich die Toten fand.«
    »Ja, okay.«
    Im Dämmerlicht des Ladens konnten wir nicht viel erkennen. Ich fragte mich, weshalb diese Geschäfte immer so düster sein mussten.
    Die Lampenschalen unter der Decke waren ziemlich verstaubt und vom Dreck der Fliegen verziert, sodass ihr Licht mehr als mager war. Wir entdeckten trotzdem die dunklen Flecken auf dem Boden, die das Blut hinterlassen hatte.
    »Hier lag der Erste.«
    Suko und ich bückten uns. Die Kreidestriche, hinterlassen von der Spurensicherung, waren noch deutlich zu erkennen.
    »Gehen wir weiter«, sagte Suko.
    Der zweite Tote hatte an einem anderen Ort gelegen, nicht sehr weit von dem ersten Leichenfundplatz entfernt.
    »Und im Büro kam es dann zu einem Zusammentreffen zwischen dieser Munro und mir.«
    »Wo ist es.«
    »Ich gehe vor.«
    Wohl fühlten wir uns nicht. Ich schaute mich immer wieder um.
    Die alten Möbelstücke standen hier dicht an dicht. Man hatte wirklich in den Laden hineingepackt, was hinein ging, und dieses ganze Zeug wieder nach draußen zu transportieren, würde bestimmt Mühe kosten.
    Im Büro hob Harry mit einer etwas verlegenen Geste die Schultern. »Hier ist es dann geschehen. Hier habe ich Isabell Munro getroffen.«
    »Und den Becher gesehen«, fügte Suko hinzu.
    »Ja.«
    »Sie kippte ihn…«
    Harry trat dicht an den alten Schreibtisch heran. Mit seinen Händen zeichnete er die Bewegungen der Frau nach, und er erklärte auch, dass die Glaskugeln, die Tränen, nicht mehr weiterrollten. »Sie gehorchten dieser Person.«
    »Das weißt du genau?«
    »John, bitte. Was weiß man denn hier schon genau? Es gibt nichts Handfestes, es gibt keine Beweise. Wir sind auf das angewiesen, was man uns präsentiert. Diese Munro wollte den Becher. Wie er allerdings in diesen verdammten Laden kam, weiß ich nicht.«
    »Das könnte Fuhrmann dir sagen.«
    »Er behauptet, es nicht zu wissen und den Becher noch nie gesehen zu haben.«
    »Was ist mit dem Chef der Antiquitäten-Mafia? Kann es sein, dass Fuhrmann dahintersteckt?«
    »Nein, glaube ich nicht. Die Spuren weisen eindeutig in den Osten. Da ist Polen groß im kommen und natürlich auch Russland.« Er deutete auf die offene Tür. »Ich bin fest davon überzeugt, dass die meisten Stücke aus dem Osten stammen. Dort haben ja viele Menschen ihr Hab und Gut behalten. Allein deshalb, weil sie kein Geld hatten, sich etwas Neues zu kaufen. Die Bande ist hingegangen und hat diese Personen ausgeraubt. Es wurde alles auf dunklen Kanälen über die Grenzen nach Deutschland geschafft. Wir sind darüber informiert, nur kommen wir schwer an die Bosse heran. Ich brauche euch nicht zu sagen, wie stark die alten Seilschaften aus vergangener Zeit noch sind. Nur hat man sich eben auf andere Gebiete begeben. Banden wurden gegründet, das Verbrechen hat in der ehemaligen UdSSR Hochkonjunktur. Die Wellen schwappen über Polen bis zu uns herüber.«
    Er hatte Recht, es stimmte alles. Nur brachte uns das nicht weiter.
    »Wie ist Fuhrmann an den Becher herangekommen?« fragte sich Suko laut. »Bestimmt weiß er von dem Becher, auch wenn er nichts zugeben will. Hat er überhaupt gewusst, was er da in den Händen hält?«
    »Ich glaube nicht.« Stahl räusperte sich. »Wären die beiden Männer noch am Leben, hätten sie bestimmt geredet. So aber müssen wir wieder von vorn anfangen. Es wird wohl dauern, bis wir die Spur wieder aufgenommen haben.«
    »Solange können wir nicht warten«, erklärte Suko. »Kann es nicht auch sein, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat? Dass wir es unabhängig voneinander sehen müssen?«
    Der Kommissar dachte nach. »Du meinst, dass diese Bande eher zufällig in den Kreislauf hineingeraten ist.«
    »Ja. Die Männer haben gestohlen, und dabei ist ihnen der Tränenbecher in die Hände gefallen. So könnte es sein.«
    Harry Stahl hob die Schultern.
    Ich stimmte Suko zu.
    »Und was

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