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0817 - Statthalter des Bösen

Titel: 0817 - Statthalter des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ein pulsierender Gang erschien mir einfach nur albern, keinesfalls aber abschreckend.
    Als ich nach einiger Zeit zurückblickte, merkte ich, daß der Gang augenscheinlich nicht nach oben führte, sondern sich zurückbog, so daß er als Ganzes wahrscheinlich einen Kreis bildete. Da ich dennoch nicht von dem zur Decke gewordenen Boden herabfiel, mußte die Schwerkraft, die mich auf dem Boden hielt, künstlich erzeugt werden.
    Handelte es sich dabei wieder nur um eine nutzlose Spielerei oder um eine Methode, mit der jemand die Besucher der Residenz des Schweren Magiers beeindrucken wollte?
    Plötzlich stutzte ich.
    Was hatte eigentlich ein Molekülverformer hier zu suchen? Uns waren diese Wesen doch bisher nur dort begegnet, wo BARDIOC beziehungsweise einer seiner Helfer oder Werkzeuge die Hände im Spiel gehabt hatten. Die Gys-Voolbeerah waren ja selbst nur Werkzeuge dieser unheimlichen Superintelligenz.
    Sollte BARDIOC seine Macht bereits bis ins Varben-Nest aus-gedehnt haben, ohne daß die Varben es bemerkt hatten?
    Mir lief es kalt über den Rücken.
    Wenn meine Vermutung zutraf, dann war die SOL in eine Falle geflogen, als sie dem Varben-Nest einen Besuch abstattete. Ein Grund mehr für mich, den Molekülverformer schnellstens zu stellen und zu befragen. Stimmte meine Vermutung, mußte die SOL gewarnt werden, ganz gleich, was aus mir und Rorvic wurde.
    Ich rannte los, dachte nicht mehr an das Pulsieren des Ganges und stürzte schwer. Aber ich rappelte mich gleich wieder auf und eilte weiter. Nach einiger Zeit öffnete sich der Gang trichterförmig und weitete sich zu einer Halle, in der ich zahlreiche Statuen fremdartiger Lebewesen erblickte. Dünne Nebelschwaden strichen durch die Halle, so daß der Überblick erschwert wurde. Außerdem schlug mir aus ihr eine angenehme Eiseskälte entgegen.
    „Vortrefflich!" flüsterte ich - aber nicht nur wegen der angenehmen Kälte, sondern auch, weil ich gesehen hatte, daß sich eine massige Gestalt kriechend in die Deckung einer Statue zurückzog, die ein dreiköpfiges Lebewesen mit zahllosen polypenhaften Auswüchsen darstellte.
    Diesmal würde mir der Molekülverformer nicht wieder entkommen!
    Da ich inzwischen gemerkt hatte, daß ich mich bei dem MV nicht hundertprozentig auf das N'adun M'clipehn verlassen durfte, huschte ich von Deckung zu Deckung, um in seinen Rücken zu gelangen.
    Ich ließ mich auch nicht durch die drei rotäugigen Riesen stören, die plötzlich in der Halle auftauchten und schweigend über den Boden stapften. Projektionen konnten mich nicht mehr ablenken.
    Als ich den Molekülverformer, halb hinter einem Nebelstreif meinen Blicken entzogen, endlich vor mir sah, richtete ich den Paralysator auf ihn und sagte: „Ihr Spiel ist aus, Gys-Voolbeerah!
    Stehen Sie auf, wenn Sie können -und unterlassen Sie jede verdächtige Bewegung!"
    Die Gestalt bewegte sich, war aber noch immer teilweise meinen Blicken entzogen.
    „Tatcher!" kam ein überraschter Aufschrei. „Sie alter Esel! Sie waren es also, der die ganze Zeit hinter mir her war!"
    Im ersten Augenblick wollte ich die Waffe sinken lassen, denn die Stimme gehörte zweifellos dem fetten Tibeter. Aber dann erinnerte ich mich daran, wie ich schon einmal von einem Molekülverformer getäuscht worden war, der Rorvics Gestalt angenommen hatte.
    „Bei mir verfangen Ihre Tricks nicht, Gys-Voolbeerah!" erklärte ich schadenfroh. „Ich warne Sie!"
    Der Nebelstreif löste sich auf. Gleichzeitig drehte sich der Molekülverformer um. Er hatte tatsächlich Rorvics Gestalt angenommen -und er brachte es fertig, mich so bösartig anzuschauen wie das leichenhäutige Scheusal. Sogar das blaue Auge war nicht vergessen worden.
    „Sie marsianisches Trockenstengelgemüse!" sagte der Gys-Voolbeerah mit täuschend nachgeahmter Rorvic-Stimme. „Stecken Sie sofort Ihre Waffe ein und helfen Sie mir auf die Beine - oder ich verwandle Sie in eine Sumpfkröte!"
    „Ich bewundere Ihr Talent, Gys-Voolbeerah", erwiderte ich. „Darf ich Sie trotzdem fragen, ob Sie im Auftrag von CLERMAC hier sind und vielleicht sogar den Schweren Magierspielen?"
    „Sie sind total übergeschnappt, Captain Hainu!" herrschte der Molekülverformer mich an. „Ich bin Commander Dalaimoc Rorvic, Ihr väterlicher Freund und kein Molekülverformer. Hören Sie endlich auf mit dem Blödsinn!"
    Ich berührte Sagullias Amulett und erwiderte: „Wissen Sie, was das ist, Gys-Voolbeerah? Das ist ein MV-Killer. Wenn ich Sie damit berühre, sterben Sie. Wollen Sie

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