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0817 - Statthalter des Bösen

Titel: 0817 - Statthalter des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es darauf ankommen lassen, Sie Verwandlungskünstler?"
    „Ja, ja!" schrie das Wesen. „Sofort her mit dem Ding, Sie marsianischer Staubwedel! Aber berühren Sie damit ja nicht mein Bhavacca Kr'ah!"
    Ich starrte den Molekülverformer fassungslos an.
    „Sie wollen, daß ich Sie mit dem MV-Killer berühre?" Ich schüttelte den Kopf. „Nein, das werde ich nicht tun, denn ein Marsianer der a-Klasse vernichtet nicht leichtfertig Leben."
    Plötzlich begann der Molekülverformer zu fluchen - und zwar so lästerlich, daß ich die Hände gegen die Ohren preßte, um nichts davon zu hören. Leider vergaß ich dabei, meinen Paralysator weiter auf den MV zu richten.
    Als ich meinen Fehler erkannte, war es zu spät, denn da wurde ich von einer Ladung Lähmenergie aus dem Paralysator des Molekülverformers getroffen und kippte stocksteif um.
    Schleifende Geräusche verrieten mir, daß der MV auf mich zukroch. Ich verwünschte meine Unachtsamkeit, denn der Gys-Voolbeerah würde mich zweifellos töten, so daß ich die SOL nicht warnen konnte. Nur begriff ich nicht, warum er nicht gleich mit dem Impulsstrahler geschossen hatte, den er im zweiten Gürtelhalfter trug.
    Nach einer Weile tauchte das Gesicht des Gys-Voolbeerah über meinem Gesicht auf. Eine fette Hand patschte auf meine Nase und bewegte sich danach auf den Brustteilausschnitt zu, aus dem Sagullias Amulett hing.
    Schnaufend griff der MV mit der Hand danach, dann hielt er es mir dicht vor die Augen.
    „Siehst du, Tatcher, daß ich kein MV bin!" grollte die Stimme des Gys-Voolbeerah.
    Aber das konnte ja gar kein Molekülverformer sein, denn sonst hätte ihn die Berührung mit Sagullias Amulett getötet! Dann war es doch Dalaimoc Rorvic!
    „An deinen Augen sehe ich, daß du die Wahrheit endlich erkannt hast", sagte der Tibeter. „Da bin ich also die ganze Zeit über vor einem marsianischen Irrwisch davongelaufen, weil ich glaubte, Sie wären weit vor mir und ich müßte Sie warnen. Aber dafür werden Sie büßen, Captain Hainu. Ich habe nur mit minimaler Lähmdosis geschossen, so daß Sie sich bald wieder bewegen können. Danach suchen wir den Schweren Magier - und ich gebe Ihnen keine Gelegenheit mehr, sich in einem stillen Winkel auszuruhen und mich vorgehen zu lassen."
    Wenn ich gekonnt hätte, dann hätte ich jetzt beschämt die Augen geschlossen, denn mir wurde klar, daß es einen deutlichen Hinweis darauf gegeben hatte, daß Rorvic die Residenz des Schweren Magiers vor mir erreicht hatte.
    Der grüne Papierfetzen, den ich am Rand der glasierten Fläche unterhalb der Gebäudekugel achtlos beiseite gestoßen hatte, war nichts anderes gewesen als das Einwickelpapier von einem dieser ekelhaften Kräuterbonbons, die Rorvic zu lutschen pflegte...!
     
    9.
     
    Poermonth war der erste der um die Anzeigen des Gravitationswaage versammelten Varben, der seine Sprache wiederfand.
    „Es sieht so aus, als befände die Quelle der Disharmonie sich in unmittelbarer Nähe der Residenz des Schwarzen Magiers", formulierte er vorsichtig.
    „Der Schwere Magier muß einen guten Grund haben, das zuzulassen", sagte Daylunth in einem Ton, als wollte er den Schweren Magier verteidigen. In Wahrheit wollte er nur seine Ergebenheit für den Schweren Magier ausdrücken, denn er fürchtete sich vor diesem übermächtigen Wesen.
    Bassytor erkannte, daß er nicht länger schweigen durfte, wenn seine Autorität nicht leiden sollte. Er durfte sich außerdem nicht mit halbherzigen Erklärungen begnügen, sondern mußte den Kern des Problems packen.
    „Ich denke, es gibt zwei Möglichkeiten dafür, daß die Quelle der Disharmonie mit dem Sitz des Schweren Magiers identisch ist", sagte er. „Die erste wäre, daß der Schwere Magier nichts von der Disharmonie weiß, die zweite, daß er selber für die Disharmonie verantwortlich ist."
    „Er selber?" entfuhr es Daylunth. „Ist das nicht..." Er unterbrach sich, weil er merkte, daß er dabei war, einen Weltverwalter zu kritisieren.
    „... Blasphemie!" beendete Bassytor entschlossen den Satz. „Ich gebe zu, es klingt wie Blasphemie. In, Wirklichkeit bedeutet für mich die Möglichkeit, daß der Schwere Magier selbst für die Disharmonie verantwortlich sein könnte, nur die Anerkennung seiner Allmacht. Es liegt in seinem Ermessen und in seiner Macht, eine solche Disharmonie zu erzeugen und wieder zu beseitigen. Wer das erkennt, kann niemals gegen ihn freveln."
    „Ausgezeichnet!" lobte Poermonth erleichtert. „Aber Sie erwähnten auch die

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