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0819 - Die letzten Sauroiden

0819 - Die letzten Sauroiden

Titel: 0819 - Die letzten Sauroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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war bei weitem, nicht so perfekt wie die Holografie-Projektionen, die die Ewigen in ihren Raumschiffen benutzten, oder die seltsame Art der Wiedergabe in den Meegh-Spidern. Die waren wesentlich perfekter und auch übersichtlicher, in jeder Beziehung.
    Zamorra rief sich die Buch-Karte in Erinnerung. Wo befand sich dieser verflixte markierte Stern?
    Er hatte keine Möglichkeit gehabt, die Karte zu fotografieren. Und er wollte das Siegel-Buch auch nicht für einen direkten Vergleich hierher ins Arbeitszimmer schleppen. Wer konnte sagen, was die Magie des Buches hier möglicherweise anrichtete? Im »Zauberzimmer« konnte es wenigstens halbwegs kontrolliert und seine Magie notfalls blockiert oder neutralisiert werden. Hier aber nicht. Zamorra ging das Risiko lieber nicht ein.
    Also musste er sich auf das verlassen, was er sich eingeprägt hatte.
    Das Problem war, dass die Darstellung zwar ursprünglich der in einem Schulatlas glich, dann aber Abweichungen im Detail zeigte. Vielleicht stellte es den Weltraum aus einer anderen Perspektive dar, nicht unbedingt aus der Sicht der Erde. Wer auch immer jene Karte angefertigt hatte, brauchte sich bloß fünfhundert oder tausend Lichtjahre näher am Objekt zu befinden, und schon sah das Bild der Galaxis im Detail ganz anders aus.
    Zamorra konnte sich nur anhand von Sternbildern orientieren, die er wiedererkannt zu haben glaubte. Und er konnte mit den Einstellungen des Astronomie-Programms spielen, Blickwinkel und Entfernungen ständig variieren.
    Aber reichte das aus?
    Vielleicht hatte der unbekannte Ersteller der Karte den Zielstern eher stilisiert dargestellt und Hintergrundsterne vernachlässigt. Vielleicht war die Entfernung ganz anders, und andere Objekte, die weggelassen wurden, befanden sich noch davor. Dann konnte Zamorra durchaus die falsche Welt anpeilen…
    Wie groß war überhaupt die Reichweite eines Jagdbootes? Suprakreuzer, so wusste er, konnten mühelos die Andromeda-Galaxis und noch weiter entfernte Sterneninseln erreichen. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht, ehe sie vor rund tausend Jahren von allen besetzten Planeten verschwanden, um erst vor gut 20 Jahren zurückzukehren, hatten die Ewigen mehrere Galaxien kontrolliert und ausgebeutet.
    Vielleicht befand sich das Sonnensystem, zu dem die Sauroiden offenbar geflohen waren, in einer anderen Milchstraße?
    »Verdammt«, murmelte er - und im nächsten Moment: »Da ist es!«
    Er war fündig geworden.
    Das Ziel befand sich in der Nähe des Sternes Deneb.
    ***
    Deneb, als Alpha Cygni der hellste Stern im Sternbild Schwan. Er bildet zusammen mit Wega und Altair das so genannte »Sommerdreieck«. Eingeordnet als individueller Stern erster Größe und heller. Seine scheinbare Helligkeit beträgt 1,26m., seine absolute - 7,23m (500 pc) : - 8,74m (1000 pc). Die Rektaszension (Äquinoktium 2000.0) lautet 20h41m25.90s, die Deklination (Äquinoktium 2000.0) + 45°16’49.0'' Denebs Spektraltyp ist A2p, seine Entfernung von der Erde unbekannt. Die Schätzungen liegen zwischen 500 und 1000 Parsec, entsprechend 1630 -3260 Lichtjahren. Der Name Deneb ist arabischen Ursprungs und bedeutet Schwanz (des Schwans). Andere Namen von Alpha Cygni sind Arided, Aridif, Arrioph, Deneb el Adige und Gallina.
    »So weit die astronomischen Fakten«, murmelte Zamorra, der sie aus seinem Astronomieprogramm abgerufen hatte. Für ihn waren die Begriffe böhmische Dörfer, er konnte nichts damit anfangen. Aber er war ja auch Parapsychologe und kein Astronom.
    Ihn interessierte eher das »wo« und »wie weit«, und die zweite Frage konnte das Programm ihm mit den Schätzwerten nur ungenügend beantworten. Überhaupt keine Antworten fand er auf die Fragen, wie viele Planeten Deneb oder Alpha Cygni hatten und wie diese beschaffen waren.
    Das konnten ihm sicher eher die Ewigen verraten. Vielleicht gab es auch Informationen darüber in den Datenbanken des letzten verbliebenen Meegh-Spiders. Aber die anzufordern, würde wohl ziemlich lange dauern - wegen der Geheimhaltung, die Tendyke Industries betrieb. Dieser Spider durfte nicht auch noch durch einen Sabotage-Akt zerstört worden. Er befand sich jetzt an einem sicheren Ort, den auch Zamorra nicht kannte, und Robert Tendyke und Dr. van Zant hatten das Spider-Erforschungsprojekt vorübergehend aufs Eis gelegt.
    Zamorra schaltete das Programm aus und fuhr den Rechner wieder in den Standbye-Modus herunter. Dann lehnte er sich zurück.
    Vermutlich würde er kein Raumschiff benötigen, um das Ziel zu erreichen.

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