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0819 - Die letzten Sauroiden

0819 - Die letzten Sauroiden

Titel: 0819 - Die letzten Sauroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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bemerkt, Zamorra selbst noch am wenigsten, aber als Lucifuge Rofocale es wollte, wurde dieser Keim wirksam.
    Ein weiterer kleiner Schritt zur Vollendung des großen Planes des Höllenherrschers.
    Lucifuge Rofocale hatte es angetestet, indem er die von ihm selbst umgeformten Reste Rico Calderones zu einem Monstermann machte und ins Château sandte. Vermutlich rätselte Zamorra bis heute noch, wie es diesem gelungen war, trotz der Abschirmung hereinzukommen. [5]
    Lucifuge Rofocale lauschte. Alles war ruhig im Château. Selbst der Drache schlief. Lucifuge Rofocale hoffte, dass er der Katze nicht begegnete.
    Er betrat Zamorras »Zauberzimmer«.
    Dort öffnete er das Buch mit den Siegeln. Er betrachtete den Text, der mit Dämonenblut auf Dämonenleder geschrieben war, und erkannte, wie Zamorra vorgehen würde. Mit diesem Wissen verließ er das Château wieder.
    So still und heimlich, wie er gekommen war. Und niemand wusste, was in den letzten Minuten hier geschehen war.
    ***
    Ein paar Tage vorher noch hätten sich weder Nicole noch Zamorra vorstellen können, einmal mit einem Priester der Kälte zusammenzuarbeiten. Jetzt aber schien es so am besten zu sein.
    Nach reiflichem Überlegen hatte Zamorra beschlossen, das Tor zu der Deneb-Welt nicht von der Erde aus zu öffnen, sondern vom Silbermond aus. Denn wenn sie die Sauroiden des Deneb-Planeten zurückholen wollten, würden die so oder so in dieser Welt angesiedelt werden, die sich um 15 Minuten in die Zukunft versetzt innerhalb einer der Traumwelten des Julian Peters befand. Auf der Erde war für sie kein Platz, bei der rund einen Million Sauroiden des Silbermonds schon.
    Vom Château Montagne dorthin zu gelangen, war schon seit geraumer Zeit kein Problem mehr. Hinter dem Organhaus des beim »Unternehmen Höllensturm« umgekommenen Reek Norr wuchsen Regenbogenblumen, die Zamorra einst dort angepflanzt hatte. Also brauchten Zamorra und Nicole nur die Regenbogenblumen im Château zu benutzen, um an ihr Ziel zu gelangen.
    Von den Sauroiden wussten zwar einige, welche Bedeutung diese Blumen hatten, aber sie benutzten sie nicht. Wozu auch? Auf dem Silbermond hatten sie alles, was sie zum Leben benötigten.
    Die beiden Dämonenjäger traten zwischen den Blumen hervor. Etwas schwermütig musterte Zamorra das Organhaus. Seit Reek Norrs Tod stand es leer, war aber voll funktionstüchtig und reagierte noch auf Gedankenbefehle. Es wartete auf einen neuen Bewohner.
    Auf der Echsenwelt hatten die Sauroiden in »Wohn-Eiern« gelebt. Und auch auf dem Silbermond gab es jetzt ganze Ansiedlungen dieser künstlichen Bauten, die sich so sehr von den organischen Strukturen der einstigen Druidenwelt abhoben. Aber viele hatten eben auch ihr neues Domizil in den Organhäusern gefunden, die sich nach dem Willen ihrer Bewohner jederzeit umgestalten ließen. Wer nur ein großes Zimmer brauchte, formte es sich, wer mehrere Etagen und viele Zimmer benötigte, dem erfüllte das Haus auch diesen Wunsch. Türen und Fenster entstanden nach Bedarf, selbst die Möbel waren Teil der Haus-Substanz.
    Zamorra fand das einfach fantastisch.
    Wenn sich Château Montagne doch auch so einfach umgestalten ließe… Manchmal wünschte er es sich.
    »Da kommt jemand«, sagte Nicole. »Unbeobachtet sind wir also nicht geblieben.«
    Zamorra seufzte.
    Er hatte Norrs Organhaus eigentlich benutzen wollen, um darin das Weltentor zu öffnen. Dafür war es ganz praktisch, dass die Regenbogenblumen direkt hinter dem Haus wuchsen. So hätte er nicht einmal Kontakt mit den hiesigen Sauroiden aufnehmen müssen.
    Das blieb aber jetzt nicht aus. Der, welcher sich mit weiten Schritten näherte, hatte ihn und Nicole gesehen.
    Er federte in seinen Bewegungen durch, um so stärker, je schneller er ging. Bei langsamen Bewegungen fiel es fast gar nicht auf. Das Schaukeln lag an dem zusätzlichen Gelenkpaar seiner Beine, die er seiner Echsenabkunft verdankte. Der Rest seiner Erscheinung war, abgesehen von dem Reptilschädel und der Schuppenhaut, durchaus menschenähnlich.
    Er trug keine Uniform, war ganz normal gekleidet. Aber Zamorra spürte sofort, dass er sich von der Masse seiner Artgenossen abhob. In ihm war etwas - anderes…
    »Ein Kälte-Priester«, flüsterte Nicole. Auch sie hatte die Aura gespürt, die diesen Sauroiden umgab.
    Die Priesterschaft der Kälte war eine Gruppierung, die Theologie und Wissenschaft eng miteinander verband und dabei keine ethischen Skrupel kannte. Ihre Auslegung der Religion ihres Volkes erlaubte

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