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082 - Die Geisterkadetten

082 - Die Geisterkadetten

Titel: 082 - Die Geisterkadetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruce Coffin
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hörte seine stampfenden Schritte und das Knallen von Türen.
    Armer Freund, dachte sie. Ob seiner Schwester etwa auch so etwas Furchtbares passiert war? Noch einmal wurde Barbaras Blick von dem Toten angezogen.
    Ein scheußliches Bild, so brutal, gemein und erschütternd.
    Während Barbaras Augen auf dem schrecklich zugerichteten Leichnam lagen, leuchtete in ihrem Gesicht so etwas wie eine Erkenntnis auf, die Erkenntnis von etwas Furchtbarem. Dies war die Tat eines Vampirs oder eines anderen übersinnlichen Teufelswesens. Der erschreckende Gedanke jagte dem Girl eine Gänsehaut über den Rücken.
    Angst kroch in Barbara Morell hoch, kalte erbärmliche Angst. Sie hörte Pierre Fresnac die Treppe hinunterpoltern. Im jähen Wechsel wurden die hellen Nebenräume dunkel und wieder hell.
    Pierre tauchte im Türrahmen auf. Langsam, Schritt für Schritt kam er näher.
    »Was ist mit Ihrer Schwester, Pierre?« Barbaras Stimme klang heiser und schrill.
    »Warum antworten Sie nicht?« Sie sah plötzlich, daß die Augen Pierres seltsam flackerten. Sein Gesicht wirkte abstoßend dadurch, daß er es in Wut und im seelischen Schmerz zu einem fletschenden Grinsen verzog, das im krassen Gegensatz stand zu der betonten Kühle und Zurückhaltung, die er normalerweise an den Tag legte.
    Pierre stieß vor einen Stuhl, der mit lautem Gepolter umfiel.
    »Was machst du hier, Jeanne?« brüllte er. »Du willst mich verhöhnen, und dir auf meine Kosten einen Heidenspaß machen, was? Na gut, jetzt bist du dran.«
    Pierre Fresnac trat einen Schritt zur Seite, ergriff das Schwert, das dort’ auf dem Tisch lag und schwang es drohend.
    »Nein, nein. Was ist mit Ihnen, Pierre?« Das Mädchen wich zurück. »Ich bin doch nicht Jeanne. Ich bin Barbara, Barbara Morell.« Mit klappernden Zähnen wartete Barbara auf die Wirkung ihrer Worte.
    Einen Augenblick schien Pierre verwirrt. Er ließ das Schwert sinken und grinste.
    »Du bist gar nicht so dumm, Jeanne. Ich will dir deinen Kopf noch einmal lassen. Aber jetzt mach, daß du ins Bett kommst, Cheri.«
    »Ja, natürlich. Ich gehe jetzt ins Bett.« Barbaras Stimme zitterte. Mit steifen Beinen, jeden Nerv gespannt, ging sie auf Pierre zu. Nur mühsam gelang es ihr, nicht loszurennen, als sie an ihm vorbei war. Erst als sie durch die Tür und einen Korridor an den Fuß der Treppe gelangt war, die zur oberen Etage führte, verließ sie ihre erzwungene Ruhe.
    So schnell sie konnte sprang Barbara die Stufen hinauf. Nur fort, fort von dem offenbar wahnsinnig gewordenen.
    Barbara rannte einen langen, schmalen, mit einer Reihe von Türen versehenen Gang hinunter, stieß eine der Türen auf und huschte hinein. Der Schlüssel steckte von innen. Erst als sie ihn herumgedreht hatte, tasteten ihre zitternden Hände zum Lichtschalter.
    In dem Licht, das eine mit hellblauem Stoff bespannte Lampe spendete, sah Barbara Morell helle, freundliche Möbel. Ein Bett, einen Schrank, einen kleinen runden Tisch mit zwei Sesseln. Bunte Vorhänge hingen an den beiden Fenstern, und über einem der Sessel sah Barbara ein helles Kleid und ein paar Nylonstrümpfe hängen.
    Der Zufall hatte sie in das Zimmer Jeanne Fresnacs geführt.
    Schwer atmend lehnte Barbara an der Tür. Die widersprechendsten Gedanken jagten ihr durch den Kopf.
    Der Tote dort unten im Schankraum und die schreckliche Veränderung Pierres. Und, – wo war wohl Jeanne Fresnac in deren Zimmer sie sich vor Pierre geflüchtet hatte? Um alle diese Dinge kreisten fast fieberhaft ihre Gedanken, als sie draußen auf dem Gang schleichende Schritte vernahm.
    Neue Angst packte sie plötzlich. Sie sah Pierres Bild vor sich.
    Sie sah ihn als unbarmherzigen Henker mit teuflischen Gesichtszügen und erhobenem Schwert.
    Die Schritte auf dem Gang näherten sich langsam und zögernd. Barbara überzeugte sich mit klopfendem Herzen, daß die Tür gut verschlossen war, dann wartete sie mit angehaltenem Atem.
    Eine immer größer werdende, panikartige Angst schnürte ihr die Kehle zu. Das von Kleidern herrührende Geräusch an der Tür verriet ihr, daß Pierre jetzt ganz nahe war und nur das dünne Brett aus Eichenholz sie von ihm trennte.
    Plötzlich wurde zweimal behutsam gegen die Tür geklopft.
    Barbara stand wie erstarrt hinter der dünnen hölzernen Wand, die jetzt der einzige und höchst illusorische Schutz gegen den Wahnsinnigen war.
    Sie hätte am liebsten laut geschrien, um Hilfe gerufen, aber wer sollte sie hören?
    Die Stimme Pierres flüsterte leise. »Jeanne. Schläfst

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