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082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

Titel: 082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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noch leicht und zeugte von dem Aufruhr, der eben noch geherrscht
hatte.
    »Was war das?«
fragte Cromewell tonlos.
    »Das, wovon
ich kurz zuvor gesprochen habe«, entgegneteX-RAY-3 dumpf. »Es ist eine geistige
Kraft vorhanden, die aus unerfindlichen Gründen ausgerechnet in Ihrer Umgebung
aktiviert wird.« Larry blickte aus der Hocke nach oben. Sein Gesicht war ernst.
»Was andere Menschen beeinflussen kann, was wie ein Sturmwind durchs Zimmer
fegt, was Lüster von der Decke und Balkone einstürzen und Autos außer Kontrolle
geraten läßt, vermag sicher noch mehr. Es hat den Anschein, als käme es noch
schlimmer, Mister Cromewell!«
     
    ●
     
    Der Bann wich
nur langsam von ihnen.
    Das
unheimliche Geschehen hatte nicht nur äußerlich im Salon seine Spuren
hinterlassen.
    Doch der neue
Vorfall war dazu angetan, ein offenes Gespräch zu führen.
    Im Verlauf
der Unterredung wurde manches erörtert, was Larry interessierte. Cromewells
Pläne nahmen Gestalt an. Auch über Harry Langdons Anwesenheit in Rumänien wurde
ausführlich berichtet.
    Larry erfuhr
alle Einzelheiten. So waren in Langdons Begleitung vier weitere Personen
gewesen. Zwei junge Männer aus Deutschland und eine Engländerin, die im Hotel
Rado untergebracht waren. Sie waren Cromewells Vorhut, sollten sich mit der
Umgebung und Geschichte vertraut machen und die ersten Reisenden, die im Sommer
dort eintrafen, mit blutrünstigen Geschichten füttern und durch das Schloß
führen. Langdons Auftrag war es gewesen, sie dort einzuweisen. Die vierte
Person, mit der er allerdings nur kurzfristig zu tun hatte, war ein
Geschichtsprofessor aus der rumänischen Hafenstadt Konstanza. Dieser Mann hatte
die erste Führung übernommen und der Gruppe das Material übergeben, mit dem
sich jeder auseinandersetzen mußte, um den zukünftigen Besuchern auch hieb- und
stichfeste Antworten auf ihre Fragen zu geben.
    Der Mann
hatte sich nur kurz in Prota aufgehalten und war dann wieder abgereist. Es gab
eine schriftliche Erklärung, wonach Alan W. Cromewell das Recht hatte,
Exklusivtouren nach Prota durchzuführen. In einem zusätzlichen Vertragstext war
festgelegt, daß Cromewell die alleinige Verantwortung trug für Vorfälle, die
außerhalb jeder vernünftigen Erklärung lägen.
    Das sagte
genug!
    Cromewell
bekam wieder bessere Laune. Es war gut, daß er die Dinge auf die leichte
Schulter nahm.
    »Wissen Sie«,
meinte er, »das vorhin, Mister Brent, kann auch eine ganz natürliche Ursache
gehabt haben.« Er spielte auf die Windbö an. »Es muß nur ein Hausbewohner
weiter unten das Flurfenster kurz geöffnet haben und schon ist alles
automatisch abgelaufen. Ein Fenster zur Veranda war nicht fest verschlossen.
Zugluft hat die Wohnungstür draußen aufgedrückt.
    Vorhin ging
immerhin alles drunter und drüber und da kann es leicht passiert sein, daß die
Tür nicht richtig eingeschnappt war.«
    Larry nickte.
»Eins paßt ins andere, wunderbar. Wenn Sie jetzt noch behaupten, daß ich als
Bauchredner aufgetreten bin, leise und höhnisch gekichert habe, dann haben wir
alles auf einem Nenner und eine wunderbare Erklärung. So soll es sein.«
    X-RAY-3 stand
neben der Balkontür, öffnete sie, ging hinaus und atmete die frische Abendluft
tief ein.
    Alan W.
Cromewell trat neben seinen Gast, auch Harry Langdon kam an die Verandatür.
    Larry ließ
seinen Blick über die Stadt schweifen. Im Ferndunst konnte er Lower Manhattan
erkennen. Die Silhouette der Stadt wirkte wie ein gewaltiger Scherenschnitt
gegen den rötlichen und messingfarbenen Abendhimmel.
    »Sie sind in
Rumänien bereits angemeldet«, sagte Larry, ohne sich umzudrehen. »Es wäre sehr
freundlich, wenn Sie auch mir ein Zimmer bestellen würden, Mister Cromewell. In
welchem Hotel werden wir untergebracht sein?«
    »Im Rado,
genau wie meine drei Mitarbeiter, die darauf brennen, Ihren Boß übermorgen
kennenzulernen.«
     
    ●
     
    Larry Brent
stand dicht neben Alan W. Cromewell ganz nah an der Verandabrüstung.
    Intuitiv
spürte er die Nähe von etwas Unbeschreiblichem, Unsichtbarem. Man konnte es
nicht fassen, nicht erkennen. Aber es war vorhanden!
    Er irrte sich
nicht. Man konnte zwar nichts sehen und hören. Es war aber wie ein Hauch, wie
eine geistige Kraft, welche die abendliche Luft um das Penthouse erfüllte.
    Ein Dämon
lauerte in der Nähe!
    »Man müßte
wissen, was Sie bedroht«, bemerkte Larry Brent in diesem Augenblick.
    »Unsere
Fachleute in der parapsychologischen Abteilung wissen, daß Geister und

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