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082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

Titel: 082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nicht verkneifen. »Ich bin
eigentlich hierhergekommen, um mit Ihnen über anstehende Probleme zu sprechen,
Mister Cromewell. Hätte ich gewußt, daß Sie eine geschäftliche
Auseinandersetzung mit Ihrem Prokuristen auszutragen haben, wäre ich
selbstverständlich später erschienen.«
    Harry Langdon
stieß hörbar die Luft durch die Nase. »Ich weiß nicht, wie alles gekommen ist,
ich weiß es wirklich nicht.«
    »Er muß
durchgedreht haben«, sagte Cromewell. »Wir haben beisammen gesessen und über
Schloß Prota gesprochen. Plötzlich sprang er mich an und schlug auf mich ein!
Da haben Sie geklingelt! Ich erkannte meine Chance, konnte mich befreien und
zur Tür stürzen. Es gelang mir noch, den Hörer von der Gabel der Sprechanlage
zu nehmen. Aber dann drückte Langdon mir die Kehle zu, riß mich zu Boden und
verhinderte, daß ich mich meldete.«
    Je
ausführlicher Cromewell wurde, desto nervöser und kleiner wurde Langdon. Mit
gesenktem Kopf saß er da.
    Larry
beobachtete den Mann genau. Er versuchte vergebens zu enträtseln, wie alles
geschehen konnte.
    Doch es war
ein Wort gefallen, das Larry Brent hellhörig machte.
    »Prota,
sagten Sie vorhin. Sie erwähnten den Namen des Schlosses der Gräfin Redziwihl«,
fuhr er leise fort und sah abwechselnd auf Cromewell und Langdon. Der Prokurist
erhob sich vom Boden. Larry bot ihm an, den Arm wieder einzurenken. Langdon
fehlte der Mut.
    »Später«,
murmelte er. »Vielleicht später«, und ließ sich auf den Sessel plumpsen.
    Cromewell
ging auf Larrys Bemerkung ein und sagte: »Er war bis gestern dort und ist heute
mittag wieder in New York eingetroffen. Er war noch keine Stunde da, als er
herfuhr, um mich über den Lauf der Dinge zu informieren. Wie Sie vielleicht
wissen, Mister Brent, stehen wir kurz vor der Übernahme von Schloß Prota.«
    »Ja, ich
weiß. Seit dies feststeht, geschehen merkwürdige Dinge um Sie herum. Ich möchte
einige Fragen an Ihren Prokuristen stellen, Mister Cromewell. Wegen des
Vorfalls vorhin.«
    »Bitte.« Alan
W. Cromewell kam erst jetzt dazu, seinem Gast einen Platz anzubieten. Die sich
überstürzenden Ereignisse hatten einen Strich durch die einfachsten Regeln der
Höflichkeit gemacht. Nun bot er auch etwas zu trinken an. Larry ließ sich zu
einem Whisky verführen. Er konnte jetzt einen vertragen.
    Larry Brent
saß Langdon gegenüber, dessen Gesicht wieder etwas Farbe bekam. »Was haben Sie
gefühlt, als Sie Mister Cromewell anfielen?«
    Harry Langdon
bemühte sich offensichtlich ernsthaft, seine Gedanken in die Richtung zu
lenken, die auch Larry ansteuerte. Er schüttelte den Kopf und griff sich an die
Stirn. »Ich weiß nicht. Es läßt sich schwer in Worte fassen«, meinte er. »Es
war wie ein Rausch. Ich erinnere mich kaum an etwas. Es kommt mir alles wie ein
Traum vor.«
    »Ein ziemlich
handfester Traum«, warf Cromewell dazwischen und massierte sich seine
angegriffene Kehle. Sie war rot, geschwollen und zerkratzt. Es sah in der Tat
so aus, als wäre er das Opfer seines durchdrehenden Prokuristen geworden, wäre
Larry Brent nicht rechtzeitig eingetroffen. Diesmal hatten die geheimnisvollen
Kräfte, welche ihn bedrohten, offenbar einen Schlußstrich ziehen wollen.
    Langdon
bemühte sich, die Situation aus seiner Sicht zu schildern, aber offensichtlich
gab es da Gedächtnislücken, und er konnte beim besten Willen nicht
nachvollziehen, was wirklich geschehen war. Erst jetzt, im Nachhinein, entsann
er sich, da er die Auswirkung seines Anfalls erkannte.
    »Was haben
Sie auf Schloß Prota erlebt?« fragte Larry.
    »Nichts
Besonderes. Zugegeben, der Ort ist düster und gespenstisch. Besonders die
Katakomben machen einen bedrückenden und beklemmenden Eindruck. Ich kann die
Einheimischen verstehen, die um Prota einen Bogen machen. Aber daß ich
fluchtartig die Gewölbe verlassen hätte, wie das so oft in alten Berichten
erwähnt wird, das ist nicht der Fall.
    Ich muß
allerdings gestehen, daß ich froh war, die Exkursion hinter mir zu haben. In
der Ruine, vor allem in der Katakombe, die ja noch sehr gut erhalten ist, kann
man wahrhaftig das Gruseln lernen.«
    Cromewell
grinste bereits wieder. Der Vorfall mit seinem Prokuristen war für ihn eine
Episode, die er anscheinend schon wieder vergessen hatte. Er war hart im
Nehmen. »Das ist genau der Effekt, den wir brauchen«, frohlockte er. »Was ich
bis jetzt über Prota gehört habe, begeistert mich. Ich kann es kaum erwarten,
das Schloß kennenzulernen.«
    »Vielleicht
ist es genau das, was

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