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082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

Titel: 082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Dämonen
durch Formeln oder Namen zu rufen und zu führen sind. Kenntnis darüber dürfte
uns manche Überraschung ersparen. Aber das ist vorerst noch ein Wunschtraum.«
    Der Dämon
hörte diese Worte. Er triumphierte und war dem PSA-Agenten ganz nahe. Larry
spürte Unruhe und Beklemmung und ging einen weiteren Schritt von der Balustrade
zurück.
    Er zog auch
Cromewell mit sich, ohne ein Wort zu sagen.
    Der Dämon
hieß Akba. So hatte ihn Gräfin Redziwihl einst gerufen und sich zu Diensten
gemacht. Nun war er zurückgekommen, weil die Zeit reif war. Akba wußte, daß
alles seinen Lauf nahm. Die Zeit war gekommen, wo seine Herrin und Dienerin in
diese Welt heimfinden würde. Alles würde so sein, als geschähe es durch Zufall.
    Aber in der
Welt der Dämonen gab es das nicht.
    Tausende von
Kilometern von New York entfernt, in Rumänien, rund zwanzig Kilometer von der
Ortschaft Tirgoviste entfernt, saßen im Hotel Rado drei junge Menschen zusammen
und schmiedeten einen Plan.
     
    ●
     
    Das Mittagessen
lag hinter ihnen.
    Sally Contry,
die Engländerin, und ihre beiden deutschen Kollegen, Horst Burger und Frank
Petzold, saßen noch bei einer Flasche Wein und erörterten die Begegnung mit
Harry Langdon, dem persönlichen Vertrauten von Alan W. Cromewell.
    Sie sprachen
aber auch über die Schriften, die sie noch am Vorabend gelesen hatten.
    »Scheint ja
ein richtiges Blutschloß gewesen zu sein«, meinte Horst Burger. Er war der
jüngste in der Gruppe. Mit zweiundzwanzig Jahren hatte er bereits die halbe
Welt gesehen, sprach drei Sprachen, und seine Hobbys waren die Kunstgeschichte
fremder Länder und Reisen. Sally Contry schürzte die Lippen. »Das ist kein
Witz.« Sie war neunundzwanzig Jahre alt und bis vor einem Jahr auf der Queen
Mary Stewardeß. Bei Cromewell hatte sie sich beworben, um irgendwo als
Reiseleiterin tätig zu sein. Dieser Auftrag in Rumänien sollte eine
Übergangslösung sein. »Ich habe das alles sehr aufmerksam gelesen. Es hört sich
unwahrscheinlich an, wenn man heute Zeuge von Dingen wird, die sich damals
zugetragen haben sollen. Man muß Dichtung und Wahrheit voneinander trennen.
Dennoch bleibt viel übrig, das erstaunlich ist. Wer die Katakomben betritt,
spürt, daß ihn der Hauch einer anderen Welt trifft. Ich konnte mich dem Bann
jedenfalls nicht entziehen. Der Eindruck war bemerkenswert.«
    Frank Petzold
war mit seinen einunddreißig Jahren der älteste in der Runde. Sein Haar war
bereits dünn, aber er besaß ein gutgeschnittenes Gesicht und fröhliche Augen.
Petzold war einige Jahre zur See gefahren. Als Globetrotter war er nirgends
richtig zu Hause. »Am bemerkenswertesten fand ich das Verhalten des alten
Professors«, meinte er. »Er zeigte uns gerade das, was wir gesehen haben
müssen, um uns zurechtzufinden. Es kam mir vor, als ob er so schnell wie
möglich mit uns fertig werden wollte, um wieder zu verschwinden.«
    Horst Burger
griff nach seinem Glas. »Vielleicht fürchtete er sich vor der Gräfin!« Er
lachte.
    »Sie soll
irgendwo im Schloß lebendig eingemauert worden sein«, sagte Sally.
    »Ist eine
Vermutung, die nie bestätigt wurde«, entgegnete Frank Petzold. »Interessant
finde ich den Verdacht, daß es sich eventuell um jene Gräfin handelt, die Jahre
vor ihrem Auftreten auf Schloß Prota verschiedene reiche Burschen geheiratet
und sich ihrer dann auf recht elegante Weise entledigt hat, nachdem sie sicher war,
auch rechtmäßige Erbin zu sein. Auf diese Weise hat sie sich ein ganz passables
Vermögen zusammengeheiratet. Den gesamten Schmuck soll sie mit auf Schloß Prota
geschleppt haben. Irgendwo verschwindet ihr Vermögen aber dann im Dunkel der
Geschichte.«
    Horst Burger
nickte. »Das mit dem Gold und Geschmeide geht mir auch im Kopf rum«, murmelte
er. »Da scheint etwas dran zu sein.«
    »Ihr habt
doch nicht die Absicht, euren Aufenthalt hier zu benutzen, um das Schloß auf
den Kopf zu stellen?« Sally blickte von einem zum anderen. Ihre dunklen Augen
funkelten.
    »Warum nicht?«
wollte Frank Petzold wissen.
    »Da gab es
schon andere, die sich auch als Schatzsucher versucht haben«, erwiderte die
Engländerin. »Gefunden haben sie nichts.«
    »Das ist
richtig«, fuhr Petzold fort. »Aber weißt du, Sally, keiner hat auch den Mumm
gehabt durchzuhalten.«
    Das Gespräch
nahm eine Richtung, die nicht beabsichtigt war. Auf einmal ging es nur noch um
den legendären Schmuck, der nachweislich im Schloß verborgen gewesen war. Viele
Sucher vor ihnen hatten ihre Spuren

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