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082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

Titel: 082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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man verhindern will«, murmelte Larry.
    Cromewell
seufzte. »Der Fluch, der angeblich auf dem Schloß ruhen soll, nicht wahr?« Er
winkte ab. »Meine Landsleute glauben gern an Geister und Gespenster, Mister
Brent. Es gibt viele Leute, die überzeugt davon sind, daß es in alten
Schlössern spukt. Damit mache ich mein Geschäft, verstehen Sie? Ich bin in
erster Linie Kaufmann. Ich gebe nichts auf Gefühle, ich muß anders denken.«
    »All das, was
bisher geschehen ist, auch das gerade vorhin, läßt Sie kalt? Denken Sie sich
denn gar nichts dabei?« Larry richtete seinen Blick auf Cromewell.
    »Natürlich
denke ich mir etwas dabei. Jeder erfolgreiche Mann hat Neider. Die Konkurrenz
schläft nicht, Mister Brent. Man versucht mit allen Mitteln, mich
zurückzudrängen. Obwohl meine Erkundigung unter strengster Geheimhaltung
ablief, ist wohl leider doch anzunehmen, daß Roland etwas von den
Vorbereitungen erfahren hat. Nun, da es kein Geheimnis mehr ist, soll etwas
passieren, das es mir unmöglich macht, den letzten Schritt zu gehen.«
    Larry
schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber da komme ich nicht mit.« Cromewells
Gedankengänge waren für ihn nicht logisch.
    »Nun, das ist
doch ganz einfach. Roland zum Beispiel braucht sich nur ein paar Leute
anzuheuern, um mir ein bißchen Ärger zu bereiten.«
    »Hmmm. Und
wie hat er das dann bei Ihrem Prokuristen gemacht? Ihn bestochen? Oder ihm
etwas in den Whisky geschüttet?«
    »Das wäre zu
einfach.«
    »Aha.«
    »Ich vermute
eher, daß Hypnose dabei eine große Rolle spielt, Mister Brent.«
    »Ja, das wäre
eine Erklärung. Ist aber auch noch zu schwach. Ich schätze, daß Sie sich trotz
Ihres sachlichen und geschäftstüchtigen Denkens auch einige Gedanken in eine
andere Richtung machen sollten. Es gibt Dinge, die von anderer Seite her
Einfluß auf unsere reale Welt nehmen.«
    »Sie glauben
an Geister?«
    »Ich glaube
nicht an sie, ich weiß, daß es sie gibt! Die Attacke Ihres Prokuristen ist ein
deutliches Zeichen dafür. Diese akute Besessenheit, und ich meine das so, wie
ich es sage, Mister Cromewell, ist Beweis dafür, daß mit Schloß Prota etwas
nicht geheuer ist. Ich weiß, daß viele Zeitgenossen in unserem aufgeklärten
Zeitalter das für lächerlich halten. Geister und Dämonen! Die gab es doch nur
im Mittelalter und höchstens noch davor. Aber seit dieser Zeit sind sie ausgestorben.
Irrtum! Sie sind real wie eh und je, haben nur ihre Taktik geändert und sich
unseren veränderten Lebensbedingungen angepaßt. Sind sozusagen schlauer
geworden und haben es geschafft, daß man an ihrer Existenz zweifelt. Um so
wirksamer können sie arbeiten. Ich hoffe, daß wir bald mehr wissen. Das liegt
sowohl in Ihrem als auch in meinem Interesse.«
    Alan W.
Cromewell seufzte. »Wenn man Sie so reden hört, bekommt man das Gefühl, als sei
man ständig unter Beobachtung.«
    »Sie
zumindest sind es! Und wenn es mir gelingen soll, die Gefährdung zu beseitigen,
die ständig auf Sie einwirkt, ist es notwendig, daß Sie mitarbeiten. Ich muß
alles über Ihre bisherigen Schritte wissen, die Sie im Zusammenhang mit Prota
gemacht haben. Und es wird Ihnen sicher nicht schwerfallen, mich in Ihrer
Begleitung zu wissen, wenn Sie in zwei Tagen nach Bukarest fliegen.«
    Alan W.
Cromewell wollte etwas sagen, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken.
    Da war etwas!
    Wie ein
Windstoß fegte es durch den luxuriösen Salon. Das Fenster zur Veranda flog auf.
    Eine Vase
kippte um, ein Bild an der Wand pendelte wie ein Perpendikel hin und her. Mit
Donnergetöse flog die Tür gegen die Wand, wurde wieder zurückgeschleudert und
krachte ins Schloß!
    Und in das
Fauchen und Pfeifen der heftigen Windbö, die wie ein böser Atem durch das
Zimmer blies, mischte sich ein höhnisches, gespenstisches Kichern. Den Männern
lief es eiskalt über den Rücken!
     
    ●
     
    Der Spuk
dauerte eine Minute. Dann war er vorbei, und es schien, als wäre nie etwas
gewesen.
    Stille
breitete sich aus.
    Man hörte
nicht mal die drei Männer atmen.
    Cromewell sah
aus, als wäre er in einen Mehlsack gefallen, so weiß war sein Gesicht. Langdon
stand erstarrt wie eine Salzsäule, Larry Brent hielt sein Whiskyglas umfaßt,
als ob jegliches Leben aus seinem Körper gewichen sein.
    Das Bild hing
wieder ruhig, allerdings ein wenig schräg am Haken. Die Vase lag zerbrochen auf
dem Boden. Larry löste sich zuerst aus dem Bann. Er bückte sich und sammelte
die Scherben des kostbaren Porzellans auf.
    Der Vorhang
bewegte sich

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