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0820 - Das Gravitationsgefängnis

Titel: 0820 - Das Gravitationsgefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rücken im Sand, etwa zehn Meter von der Maschine entfernt. Doch auch der Greifarm war nicht gut weggekommen; er hatte sich verbogen und funktionierte offenbar nicht mehr.
    Dalaimoc Rorvic lag mindestens eine Minute lang reglos im Sand. Schon fürchtete ich ernstlich um seine Gesundheit und wollte aussteigen, um nach ihm zu sehen, als er zornig brüllte und abermals aufsprang.
    Ich nahm einige andere Schaltungen vor. Endlich setzte sich die Maschine einigermaßen gradlinig in Bewegung. Sie schwebte zwar genau auf den Kern der Baustelle zu, aber vorläufig störte mich das nicht weiter.
    Der Tibeter dagegen schien sicher zu sein, daß ich mich auf der Maschine befand. Wahrscheinlich dachte er sogar, ich hätte den Greifarm absichtlich gegen ihn geschleudert. Jedenfalls raste er hinter der Maschine her, holte sie ein und sprang auf.
    Im nächsten Augenblick wurde er unsichtbar. Also funktionierte sein Verstand wenigstens wieder soweit, daß er sich der Tatsache bewußt wurde, daß es hier von Varben wimmelte. Allerdings durfte ich nicht länger im Führerstand der „Maschine bleiben, denn hier würde das rachsüchtige Scheusal mich zuerst suchen.
    Ich fuhr wahllos mit den Fingern über Schalttasten, dann zwängte ich mich durch die Öffnung nach draußen, setzte mich auf einen ausgefahrenen Greifarm und rutschte vorsichtig bis zu seinem vorderen Ende. Das hätte ich lieber unterlassen sollen, denn der Greifarm wippte plötzlich auf und ab, vielleicht als Folge meiner wahllosen Schaltungen. Danach reckte er sich hoch empor und schabte beinahe an der Unterseite einer varbischen Schwebescheibe entlang, auf der drei Varben saßen.
    Ich hielt mich krampfhaft fest. Als ein Krachen und Bersten ertönte, wußte ich, daß Rorvic das Kuppeldach der Führerkabine zertrümmerte, weil sein verfetteter Körper nicht durch die für Varben bestimmte Öffnung paßte.
    Ich streckt ihm die Zunge heraus -und mußte mich im nächsten Augenblick ducken, da der Greifarm einer anderen Maschine plötzlich auf unserem Kurs erschien. Das lag nicht etwa an einem varbischen Maschinenführer, denn die andere Maschine stand still.
    Es lag einzig und allein an dem verrückten Kurs, den unsere Maschine beschrieb.
    Der fremde Greifarm fuhr zischend über mich hinweg und zerschmetterte dann das Kuppeldach des Führerhauses.
    Ich vernahm einen grauenhaften Fluch und atmete auf, denn dadurch wußte ich wenigstens, daß Rorvic nicht ernsthaft verletzt worden war.
    Als ich mich umdrehte und in die Richtung schaute, in die unsere Maschine fuhr, erschrak ich abermals, denn sie hielt genau auf das varbenschädelige Bauwerk zu. Da unsere Geschwindigkeit inzwischen etwa achtzig Stundenkilometer betrug, mußte ein Aufprall sich für Rorvic und mich gesundheitsschädigend auswirken.
    Verzweifelt hielt ich nach Varben Ausschau, die die drohende Katastrophe bemerkten und eventuell noch rechtzeitig eingriffen.
    Aber niemand schien unsere Maschine zu beachten. Statt dessen eilten sämtliche Varben in die schädelförmige Konstruktion. Sie verschwanden durch ein Tor, das sich genau dort befand, wo bei einem Varben der Mund war.
    Erneut wandte ich mich um und rief: „Treten Sie endlich auf die Bremse, Sir! In der Hölle können Sie sich nicht unsichtbar machen!"
    „Aber Sie auch nicht. Tatcher!" rief das Scheusal zurück. Sein Zorn auf mich schien verraucht zu sein. „Wenn Sie mir sagen, womit man das Ding zum Stehen bringt, will ich es gern tun! Reden Sie schon, Sie marsianische Unglückskrähe!"
    „Rabe, Sir!" erwiderte ich. „Es heißt Unglücksrabe! Eine Krähe ist zwar auch schwarz und kann fliegen, aber ein Rabe..."
    „Fliegen!" entfuhr es Rorvic. „Mann, Tatcher, Sie Unglücksamsel, warum haben Sie nicht eher daran gedacht, daß wir fliegen können! Los, sofort starten und hochziehen!
    Aber rammen Sie nicht die Gravobeutelnachbildungen, die mindestens fünfhundert Meter hoch in den Himmel ragen!"
    Ohne nachzudenken, nahm ich die Schaltungen vor, die zum Start mit Hilfe eines hochwertigen Flugaggregats erforderlich waren. Erst als ich mich von der Amok laufenden Maschine gelöst hatte, machte ich mir Gedanken darüber, warum keiner von uns vorher auf die Idee gekommen war, daß wir uns jederzeit mit den Flugaggregaten retten konnten.
    Es war nicht das erstemal, daß wir auf Koriet etwas völlig vergaßen, was sonst selbstverständlich für uns gewesen wäre. Bei mir konnte ich das noch halbwegs verstehen, denn ich war ein sensibler Marsianer der a-Klasse

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