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0820 - Das Gravitationsgefängnis

Titel: 0820 - Das Gravitationsgefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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primitive Überwachungssystem fürchteten - und erkannte die Antwort praktisch im gleichen Augenblick.
    Für Intelligenzen wie die Varben, deren Leben vollständig von den Phänomenen der Gravitation beherrscht wurde, mußte die Anwendung des Prinzips der durch einfallendes Licht entstehenden Elektronenwanderung etwas ungemein Fremdartiges sein. Da es nicht direkt mit den Phänomenen der Gravitationseinflüsse zu tun hatte, entzog es sich dem Verständnis aller nicht entsprechend eingeweihten Personen. „Wahrscheinlich würde der Lichtstrahl einer Taschenlampe genügen, um diese Wächter zu überlisten", überlegte er laut. „Aber da niemand von Ihnen eine Lampe bei sich trägt, muß es auch so gehen."
    Er erklärte den Varben, worauf sie achten mußten, um zu erkennen, wie die für seine und ihre Augen unsichtbaren Lichtschranken verliefen und woran sie eine Positionsänderung dieser Lichtschranken erkannten. Da er sich auf die rein praktische Seite der Angelegenheit beschränkte, vermied er eine Verwirrung der Geister und wurde schnell verstanden.
    Allerdings kalkulierte er eine gehörige Portion Skepsis seitens der vier Varben ein. Doch als er ihnen gezeigt hatte, wie sie vorgehen mußten und sie die einfache Technik einige Male erfolgreich angewandt hatten, erkannte er an ihrem Verhalten, daß die Skepsis einer gedämpften Begeisterung gewichen war.
    Schließlich fühlte Voriath sich so sicher, daß er wieder die Führung übernahm. Nachdem sie auf mehreren Energiestraßen den Zwischenraum überquert hatten, ohne daß varbische Ordnungshüter aufgetaucht waren, ging es auf einer spiralförmigen Rampe zum Fundament eines Bauwerks.
    Und nachdem Voriath eine getarnte Tür geöffnet hatte, sah Rhodan vor sich das Halbdunkel einer Halle, die ihm bekannt vorkam. Die an den Wänden aufgebauten fremdartigen Maschinen wurden von fünf Leuchtplatten nur schwach erhellt; dennoch war Perry Rhodan sicher, daß es sich um die Halle handelte, in der Bjo Breiskoll von Voriath niedergeschlagen worden war.
    Voriath schien seinen fragenden Blick richtig zu deuten, denn er meinte: „Sie sehen mich verlegen, Terraner Rhodan. Wird Ihr Freund, den ich hier niederschlug, sehr böse auf mich sein?"
    „Bjo ist nicht nachtragend", erklärte Rhodan. „Außerdem wird er niemandem böse sein, der mir geholfen hat. Wenn ich mich nicht irre, müssen wir die Gitterkonstruktion eines Schachtes hinaufklettern.
    Na, was sein muß, muß eben sein!"
    „Sie können Ihre Freunde rufen", erwiderte der Varbe.
    Er führte Rhodan zum Fuß des Schachtes, zog einen kurzen Stab aus hartem Plastikmaterial aus seinem Gewand und schlug damit mehrmals gegen eine Gitterstrebe. Die Erschütterung pflanzte sich über die gesamte Konstruktion fort und erzeugte ein langanhaltendes, an- und abschwellendes Dröhnen, das an Trompetenstöße erinnerte.
    Perry Rhodan wartete, bis das Dröhnen verebbt war, dann formte er die Hände zu einem Schalltrichter vor seinem Mund und rief: „Alaska, Douc, Bjo! Könnt ihr mich hören?"
    Als es still blieb, fürchtete Rhodan schon, die Freunde hätten ihn entweder nicht gehört oder wären aus irgendeinem Grund aus dieser Gegend verschwunden.
    Doch dann ertönte unverkennbar Bjos Stimme: „Perry?"
    „Sie sollen herunterkommen", sagte Voriath.
    „Ja!" rief Rhodan. „Kommt herunter!"
    „Mit Vergnügen!" erscholl Alaska Saedelaeres Stimme von oben. „Hier wird es uns allmählich unheimlich."
     
    *
     
    .
    Zwanzig Minuten später standen Saedelaere, Douc Langur und der Katzer neben Perry Rhodan und seinen varbischen Freunden.
    Rhodan stellte die Varben vor und erklärte kurz, wie er mit Voriath zusammengetroffen war und daß es in Kaansäder von varbischen Suchkommandos wimmelte.
    Bjo Breiskoll lächelte knapp.
    „Mich hat Voriath aber zuerst getroffen", meinte er und berührte die Schwellung an seinem Kopf. „Doch ich war wohl selber daran schuld. Wie geht es weiter?"
    „Wir sollten versuchen, die Fremden in die Grotte der Gravitationsstille zu bringen", sagte Toerlath.
    „Zwar betreten auch wir Ausgestoßenen diesen Ort niemals, aber die Suchkommandos werden ebenfalls nicht dorthin gehen. Für Normale ist die Grotte der Gravitationslosigkeit die Hölle." (Jedenfalls übersetzten die Translatoren den varbischen Begriff so, obwohl es sich zweifellos nur um einen Analogieschluß der Translatorpositroniken handelte). „Die normale Funktion ihrer Gravitationsbeutel könnte darunter leiden."
    „Dann ist es der richtige

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