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0820 - Im Netz der Para-Wölfin

0820 - Im Netz der Para-Wölfin

Titel: 0820 - Im Netz der Para-Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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Zamorra und seine Gefährtin insgeheim dafür, dass sie sich der Situation so gelassen entgegen stellten, aber andererseits schienen die beiden dergleichen schon mehr als einmal erlebt zu haben.
    »Ganz sicher«, antwortete der Parapsychologe mit einiger Verspätung und riss den grübelnden Seagrove aus seinen Gedanken.
    »Die haben den Boden durchlöchert wie einen Schweizer Käse«, flüsterte Nicole. Auch sie schien sich leicht unbehaglich zu fühlen. Der Gedanke, dass die Werdingos quasi die halbe Stadt unterkellert hatten, besaß etwas Unheimliches. »Ob es wohl mehr als einen Zugang gibt?«
    Zamorra nickte. »Natürlich, das Restaurant wird kaum der einzige Einstieg gewesen sein«, gab er zurück. »Vermutlich befinden sieh an allen möglichen, strategisch günstigen Stellen der Stadt versteckte Eingänge.«
    Im Stillen musste er den Werdingos Respekt zollen. Diese Art unterirdischer Basis war der ideale Rückzugspunkt, sollte ihnen einmal der Boden unter den Füßen zu heiß werden.
    »Aber hätte nicht längst schon jemand auf dieses Labyrinth aufmerksam werden müssen?«, überlegte Seagrove. »Ich denke da an Bauarbeiten, Ausschachtungen und Ähnliches.«
    Zamorra rieb sich das Kinn. »Die Gefahr besteht natürlich immer«, antwortete er dann. »Andererseits: Haben Sie schon gemerkt, wie tief wir uns mittlerweile unter der Erdoberfläche befinden?«
    In der Tat neigte sich der Gang steil abwärts und führte sie so immer tiefer hinab.
    »Außerdem wissen wir nicht, wie viele wichtige Posten dieser Stadt von Werdingos übernommen worden sind«, fuhr Zamorra fort. »Der richtige Mann am richtigen Ort wäre ohne weiteres in der Lage, ein Bauprojekt entsprechend zu modifizieren, um allem Ärger frühzeitig aus dem Weg zu gehen.«
    Der Parapsychologe blieb stehen und sah sich in alle Richtungen um.
    »Mich wundert vielmehr, dass wir bis jetzt noch keiner Menschenseele begegnet sind«, sagte er. Der endlose Marsch zerrte an seinen Nerven. Immer wieder zweigten Seitengänge von dem breiten Hauptpfad ab. Vereinzelt stießen sie auf Vorratsräume und Zellen. Die Dingos selbst schienen jedoch ausgeflogen zu sein. Allmählich kam das Zamorra spanisch vor. Entweder war dieser Ort tatsächlich so verlassen, wie es den Anschein hatte - oder sie wurden beobachtet.
    »Wird Zeit, dass wir etwas finden«, ließ sich prompt Nicole vernehmen. »Ich werde allmählich huf lahm.«
    Zamorra warf ihr einen Seitenblick zu und grinste. »Bis jetzt hältst du dich aber noch ganz gut auf den Beinen«, stellte er fest. »Sag Bescheid, wenn ich dich tragen soll.«
    »Danke für das Angebot«, erwiderte Nicole. Sie zwinkerte ihm zu. »Ich komme darauf zurück.«
    Der flapsige Dialog war freilich nur ein Mittel, um über die steigende Anspannung hinwegzuhelfen.
    Zamorra spürte überdeutlich, dass schon bald etwas geschehen würde. Er betete, dass sie noch rechtzeitig kamen, um das Schlimmste zu verhindern, denn was immer die Werdingos planten, es war eine verdammt große Sache. Im Stillen verfluchte er sich, nicht besser vorbereitet in den Einsatz gegangen zu sein. Nicole und er führten zurzeit lediglich die beiden Blaster und Merlins Stern mit sich. Allerdings hatten sie auch nicht ahnen können, hier auf ein solches Wespennest zu stoßen…
    Vielleicht hätte er doch auf Nicoles Ratschlag hören und sich mit Shado in Verbindung setzen sollen. Immerhin hatten sie nicht einmal eine Ahnung, mit wie vielen Werdingos sie es zu tun bekommen würden. Wenn man sich an der Größe der Anlage orientierte, musste es sich um einen verdammt großen Clan handeln.
    Sie erreichten eine weitere Tür.
    »Mal sehen, was wir hier finden«, murmelte Zamorra und prüfte, ob sie verschlossen war. Das Gegenteil war jedoch der Fall.
    Als der Parapsychologe das Innere des Raums erblickte, erbleichte er unwillkürlich. Auf einer schmutzigen Pritsche lag der blutüberströmte, gefesselte Veidt.
    Zamorra stieß einen leisen Fluch aus und stürzte auf den Reglosen zu, um ihn zu untersuchen. Hinter ihm drängten Nicole und Seagrove in den Raum.
    Als der Chief Inspector die klaffende Halswunde des Gefesselten erblickte, keuchte er auf.
    »Lebt er noch?«, fragte er.
    Zamorra nickte, ohne sich umzudrehen. Veidt atmete flach und war ohne Bewusstsein. »Das schon«, antwortete er, »aber er hat eine Menge Blut verloren. Ich weiß nicht, ob er es schafft.«
    Der Parapsychologe verzog das Gesicht und behandelte notdürftig die Verletzungen. Er verfluchte sich, dass es ihm

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