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0820 - Im Netz der Para-Wölfin

0820 - Im Netz der Para-Wölfin

Titel: 0820 - Im Netz der Para-Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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aufgehalten haben.
    »Was mag er hier unten getrieben haben?«, fragte sich auch Nicole.
    »Vielleicht hat er sich einfach vor uns versteckt«, mutmaßte Seagrove, doch Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Er konnte nicht wissen, dass wir auf ihn vorbereitet sind«, antwortete er. »Mit normalen Menschen hätte er kurzen Prozess gemacht. Also hatte er keinen Grund, sich hier unten zu verschanzen.«
    Das leuchtete auch Seagrove ein. Zu dritt begannen sie den Raum genauer zu untersuchen.
    »Möglicherweise hat er sich ja auch nicht versteckt, sondern etwas bewacht«, gab Nicole einen Schuss ins Blaue ab.
    »Ein Wachposten?«
    Zamorra, der gerade eine der zahlreichen Kisten untersuchte, blickte auf. »Ja, das denke ich auch. Fragt sich nur, was es hier unten zu bewachen gibt. Das hier wird jedenfalls kaum der Grund gewesen sein.«
    Stirnrunzelnd hielt der Parapsychologe eine Büchse Dosentomaten hoch, die er gerade aus der Kiste zu Tage gefördert hatte.
    Nicole schmunzelte. »Unwahrscheinlich«, gab sie zu, »es sei denn, er hat auf vegetarische Kost umgesattelt.«
    Außer Konserven war in den Kartons nichts zu finden. Der Werdingo musste also etwas anderes bewacht haben.
    Grübelnd begann Zamorra damit, die Wände zu untersuchen. Vielleicht gab es irgendwo eine Art Geheimtür. Gewundert hätte es ihn jedenfalls nicht.
    »Das bringt doch nichts, Zamorra«, knurrte Seagrove. Der Chief Inspector schien sich wieder gefangen zu haben. Vielleicht verbarg er den Schock über den Dingo-Angriff aber auch einfach nur unter seinem ruppigen Auftreten.
    »Werfen Sie die Flinte mal nicht so schnell ins Korn«, murmelte der Parapsychologe und machte unbeirrt weiter. Nicole folgte seinem Beispiel.
    Nach einer Weile horchte die schöne Französin auf.
    »Hier könnte etwas sein«, machte sie Zamorra aufmerksam. Der begann die von ihr bezeichnete Stelle nun ebenfalls abzuklopfen.
    Tatsächlich hörte es sich an, als würde sich hinter der Wand ein Hohlraum verbergen.
    »Sieht aus, als wären wir auf dem richtigen Weg«, erklärte Zamorra und begann das Mauerwerk intensiver zu untersuchen.
    Zamorra lächelte unmerklich, als seine Finger einen Stein ertasteten, der wenige Millimeter Vorstand. Er hatte während seiner langen Laufbahn genug Erfahrung mit Geheimtüren gesammelt, um sicher zu sein, hier des Rätsels Lösung gefunden zu haben.
    Beherzt drückte er auf den Stein. Fast im gleichen Augenblick verkündete ein geisterhaftes Quietschen, dass Zamorra richtig gelegen hatte.
    »Sesam öffne dich«, sagte der Parapsychologe grinsend.
    Vor ihren Augen schwang die Geheimtür nach innen auf und enthüllte einen dunklen Gang, der sich geradewegs in die Unendlichkeit zu erstrecken schien.
    Seagrove staunte. Damit schien er nicht gerechnet zu haben.
    Zamorra sah den Chief Inspector an. »Hören Sie«, begann er, »wenn Sie jetzt umkehren wollen, könnte ich das gut verstehen. Ich weiß nicht, mit wie vielen Werdingos wir es da drin zu tun bekommen.«
    Seagrove winkte ab. »Lassen Sie mal«, erklärte er. »Natürlich komme ich mit.«
    »In Ordnung«, willigte der Parapsychologe ein, »aber bleiben Sie hinter uns. Ihre Waffe nützt Ihnen da drin nichts. Wenn Sie von einem dieser Biester angefallen werden, kann Ihnen niemand mehr helfen.«
    Seagrove nickte knapp. »Ich werde mich schon vorsehen.«
    Gemeinsam drangen sie in die Dunkelheit vor.
    ***
    Durch einen kleinen Seitengang betrat Elena die gewaltige steinerne Kaverne tief unter dem Erdboden. Die Größe des Raums, der rund 200 Menschen Platz bieten mochte, beeindruckte sie nicht. LaGrange nutzte die Halle oftmals, um Ansprachen an seinen Clan zu halten. Die Kaverne war gewissermaßen sein Allerheiligstes. Elena war schon oft Zeugin seiner Reden geworden, daher kannte sie sich hier blind aus.
    Die junge Werwölfin überzeugte sich kurz, dass sie noch allein war, dann durchquerte sie ohne Hast die Halle und strebte dem erhöhten Podium zu, von dem aus LaGrange für gewöhnlich zu seinen Clan-Mitgliedern zu sprechen pflegte.
    Dort angekommen verharrte sie einen Moment und blickte nach oben. Dicht unter der Decke der Kaverne schwebte ein gewaltiger, blutroter Kristall, der von schweren Ketten in seiner Position gehalten wurde. Bald schon würde er dem ihm zugedachten Zweck zugeführt werden. Dann nämlich, wenn die Kaverne prall gefüllt war mit Werdingos, die dem großen Experiment entgegenfieberten.
    Doch zunächst wurde es Zeit, Bericht zu erstatten.
    Langsam ließ sich Elena auf die Knie

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