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0821 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: 0821 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinaus, wendeten in einer weit auseinandergezogenen - Kurve und nahmen zum Erstaunen der Gefangenen einen Weg, den sie zu kennen glaubten. Die Richtung jedenfalls war eindeutig das Gebiet um die Werft und den Raumhafen.
    Rhodan stöhnte auf und schloß die Augen. Er war müde und erschöpft -und außerdem desillusioniert.
    Die SOL, das wußte er jetzt mit unumstößlicher Gewißheit, war hier im Varben-Nest in eine hervorragend getarnte Falle der Inkarnation CLERMAC oder VERNOC hineingeflogen. Die Solaner hatten die Varben warnen wollen, und nun stellte sich heraus, daß sie bereits Sklaven waren und alle ihre Aktionen von den Geboten des Schweren Magiers beziehungsweise der Inkarnationen gesteuert worden waren.
    Hoffentlich reagierte Atlan in der SOL entsprechend.
     
    *
     
    Aus der Dunkelheit vor ihnen, der regungslos daliegenden weiten Ebene unter dem Nachthimmel Baytuins, schälte sich ein Bild heraus, das für die Gefangenen verblüffend war. Ein Anblick, der an Terra erinnerte oder an einen Raumhafen auf einer Kolonialwelt.
    „Die Überraschung der Woche!" ächzte Alaska Saedelaere. Die Schmerzen des Transmittergeschädigten hatten nachgelassen, aber er fühlte sich - wie sie alle - erschöpft und verschmutzt.
    Die KYHBER stand dort, isoliert von den anderen Schiffen und Gebäuden, von einer Unmenge schwerer Scheinwerfer und Tiefstrahler hart und grell ausgeleuchtet. Ein Gerät, das nicht für den Boden eines Planeten gebaut war. Die Projektoren und die Gleiter der Wachmannschaft schwebten präzise auf die Korvette zu.
    „Du sagst es!" fauchte Bjo Breiskoll. „Sie haben die KYHBER zum Gefängnis gemacht."
    Zweifellos aus der Warte der Varben kein schlechter Schachzug. Sämtliche Terraner befanden sich hier, eingeschlossen in einem startunfähigen und funktechnisch abgeschirmten kleinen Schiff. Aber für Perry und seine Freunde war dieses Schiff trotzdem ein Machtfaktor. Sie waren, was immer geschehen würde, in der KYHBER besser aufgehoben und besaßen dort mehr Chancen als außerhalb des Schiffes.
    „Abwarten!" gab a Hainu zu bedenken.
    Die Gefangenen und ihre Wachen schwebten auf eine Ansammlung von Schwebefahrzeugen und Varben zu. Nach einem kurzen Wortwechsel, einigen prüfenden Blicken der Belagerer, nach der Klärung irgendwelcher Unstimmigkeiten steuerten die Fesselprojektoren weiter und blieben in einem Halbkreis vor der ausgefahrenen Rampe des Schiffes stehen.
    Die Gravitationsfesseln wurden gelockert, mit tauben und schmerzenden Gliedern rutschten die sechs Gefangenen zu Boden.
    Rhodan hob die Hand und winkte in die Richtung der Linsen über dem Rahmen der geschlossenen Bodenschleuse.
    „Macht endlich auf! Ihr habt uns kommen gesehen!" rief er.
    Das äußere Schleusenschott glitt auf, dann das innere. Die Gefangenen stützten sich gegenseitig, als sie die Rampe hochwankten. Einige Frauen und Männer kamen ihnen entgegen und zogen sie ins Schiff hinein. Als sie in der Schleuse standen, atmete Rhodan tief aus.
    „Wir sind wieder da", murmelte er. „Erschöpft, verwirrt, müde und verschwitzt, aber glücklich. Wir haben viel zu erzählen."
    „Zuerst aber eine Erholungspause!" pfiff Douc Langur protestierend.
    Es war ein wenig, als wären sie nach Hause zurückgekehrt. In der ruhigen Kühle des Schiffes glaubten sie, sicherer zu sein. Die Schrecken lagen hinter ihnen. Weitere Schrecken lagen zweifellos vor ihnen, denn wenn die Hulkoos mit ihrer gewaltigen Armada hier erschienen, dann gab es Kampf.
     
    *
     
    Entgegen sämtlichen .Gewohnheiten und den Gravitationsbedürfnissen der Varben hatten sie in wenigen Fällen nicht nur bodenfeste, sondern auch subplanetarische Bauwerke errichtet. Sie, deren Energieerzeuger nicht einmal „versteckt" gebaut wurden, sie versteckten die negativen Folgen ihrer Beherrschung der Gravitation.
    Aus dem Gesichtspunkt war die Konstruktion der Heimstatt zu verstehen.
    Diejenigen, die, aus welchen Gründen auch immer, nicht zu den Beherrschern oder Virtuosen mehr gehörten, interessierten den Rest des Volkes nicht mehr. Sie waren vergessen, aber nicht ausgestoßen.
    Sie galten als lebensuntüchtig, aber nicht als kriminell.
    Die Varben waren kein wildes, erbarmungsloses Volk. Sie kümmerten sich um die Opfer der Gravitation.
    Alle jene, die kein funktionierendes Gravoorgan hatten, wurden bis zu ihrem Tod mit rührender Sorgfalt und angemessenem Aufwand gepflegt.
    Die gesunden Varben aber mieden die kranken. Die Aktiven schoben die Behinderten ab. Das Problem

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