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0821 - Grauen aus dem Meer

0821 - Grauen aus dem Meer

Titel: 0821 - Grauen aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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und Unterkunft bot, und suchte die Gesellschaft seiner Stammesgenossen.
    »Mal sehen, ob er jetzt wieder greifbar ist«, brummte Zamorra.
    Nicole wusste sofort, wen er meinte. Und sie wusste ebensogut wie er, dass es nicht sehr sinnvoll war, denYolngu irgendwo im Outback zu suchen. Sein Clan wanderte; dieYolngu waren heute hier und morgen dort, wohin der-Wind und die Traumzeit sie trieben.
    Zamorra und Nicole hatte es zwischenzeitlich nach Newcastle getrieben, wo sie mit einer Horde Wer-Dingos aufgeräumt hatten. Dieses australische Äquivalent zu Werwölfen hatte Macht und Einfluss in der Stadt gewonnen. Bis der Meister des Übersinnlichen kam… [1]
    Zamorra nahm das TI-Alpha-Handy wieder an sich und rief über den Speicher Shados Wohnung an. Wieder meldete sich niemand.
    Stattdessen kam ein Anruf über das Zimmertelefon herein.
    Nicole fauchte erbost. »Man sollte die Buschtrommeln oder die Rauchzeichen wieder einführen! Wenn man nicht gerade selbst zum Telefonieren genötigt wird, ruft garantiert irgendein anderer Depp an. Wer beim Buschflügel der Panzerhornschrexe weiß, dass wir hier sind?«
    Zamorra ließ das Handy auf die Bettdecke fallen. »Gehst du ran, Nici?«
    »Ich geh mich anziehen. Mit dem ›sprechenden Knochen‹ kannst du dich unterhalten.« Sie huschte in Richtung Bad.
    Seufzent hob Zamorra den Hörer, den »Knochen«, ab. »Es ist Mitternacht«, log er. »Wer stört dies Gespenst beim Spuken?«
    »Monsieur, es kann bei Ihnen keinesfalls Mitternacht sein, weil es das hier ist«, vernahm er Butler Williams Stimme.
    »Ich hoffe, Fooly hat nicht schon wieder irgendwas angestellt?«, stöhnte Zamorra.
    »Das nicht. Aber Mister Shado rief hier an. Er wollte Sie sprechen. Ich verriet ihm unter dem Siegel der Verschwiegenheit, dass Sie sich in Australien befänden, und er bat, ich möchte Ihnen ausrichten, sie möchten ihn vom Flughafen Sydneys abholen, weil seine Maschine soeben im Landeanflug sei, denn so müsse er nicht extra ein Taxi nehmen, da die sind in letzter Zeit…«
    »William!«, entfuhr es Zamorra. »Kann man das vielleicht auch mal in mehreren Sätzen sagen und dazwischen Luft holen?«
    »Wie, Monsieur, ich bin…«
    »Wahnsinnig«, seufzte der Parapsychologe. »Sie sind vollkommen wahnsinnig, William. So kenne ich Sie gar nicht. Diesen Redeschwall haben Sie nicht zufällig vorher einstudiert…?«
    »Aber nein!«
    »Na gut. Sind Sie sich sicher, dass Shado tatsächlich jetzt landet und abgeholt werden will?«
    »Ganz sicher, Monsieur.«
    »Dann kümmern wir uns darum«, versprach Zamorra. »Hat er sonst noch irgendwas gesagt?«
    »Daran kann ich mich nicht erinnern, und…«
    »Danke«, unterbrach Zamorra ihn und legte auf. Er wollte nicht noch einen solchen Redeschwall wie eben über sich ergehen lassen. Er fragte sich ernsthaft, ob der Butler eventuell die Abwesenheit des Chefs ausgenutzt hatte, sich ein etwas zu kräftiges Schlückchen von den Weinvorräten des Châteaus zu genehmigen. So kannte er den steif-zurückhaltenden Schotten überhaupt nicht.
    Nicole tauchte wieder auf.
    »Wolltest du dich nicht anziehen?«, fragte Zamorra stirnrunzelnd.
    »Wollte ich. Habe aber glatt vergessen, ein paar Klamotten aus dem Koffer zu kramen.«
    »Dann kram mal schön«, brummte Zamorra. »Während der Chef für sich und seine Sekretärin ein Taxi zu bestellen versucht.« Er griff wieder zum Telefonhörer und rief die Rezeption an.
    »Tu doch nicht so, als würdest du daran sterben«, hörte er Nicole noch, die mit ein paar Textilien über dem Arm erneut im Bad verschwand. »Bin auch gleich fertig.«
    ***
    Zehn Minuten und eine Stunde später warteten sie vor dem Hotel auf das vierte Taxi, nachdem drei Fahrer nach jeweils zehn Minuten Wartezeit kapituliert hatten. Dafür sah Nicole aber jetzt blendend aus wie immer und Zamorra etwas zerknautscht, weil er sich schließlich aberwitzig beeilt hatte, um noch »ausgehfertig« zu werden.
    »Beim nächsten Mal«, brummte er leise vor sich hin, »buchen wir eine Suite mit zusätzlichem Ankleidezimmer.«
    »Oder du musst fixer sein als ich und nicht erst noch stundenlang herumtelefonieren.« Nicole grinste ihn frech an. Worauf er ihr klar machte, dass nur seine französische Galanterie gegenüber der geschätzten Weiblichkeit ihn daran hindere, sie jetzt übers Knie zu legen.
    »Ist wohl eher der Druck öffentlichen Interesses«, stellte Nicole klar.
    Das Taxi kam und transportierte sie durch den hageldichten Stadtverkehr hinaus zum Airport. Der Fahrer

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