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0822 - Ein Fremder auf Luna

Titel: 0822 - Ein Fremder auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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räumen und dann nach Danton zu suchen.
     
    *
     
    Reginald Bull horte Waringer rufen. Er ging zu ihm.
    „Was gibt's?" fragte er.
    Der Wissenschaftler deutete auf den Bewußtlosen.
    „Erinnerst du dich, wie friedlich er aussah, als wir ihn hereinbrachten? Schau ihn dir jetzt an!"
    Bull war überrascht. Das schlaffe Gesicht hatte sich gespannt. Es wirkte markant. Der Mund war geschlossen, die Lippen hatten an Fülle verloren. Die Haut war straff und ließ die Wangenknochen deutlich hervortreten. Es war fast, als sei Grukel Athosien gegen jemand anders ausgetauscht worden.
    Dieser Mann wirkte gefährlich.
    „Merkwürdig", murmelte Bull. „Hat er sich gerührt?"
    „Keine Spur." Waringer sah auf die Uhr. „Immerhin noch vier bis fünf Stunden, bevor mit einem Erwachen zu rechnen ist." Unvermittelt wechselte er das Thema. „Wo steckt Roi?"
    „Zu Fuß unterwegs hierher", antwortete Bull. „Er sagt, er braucht die körperliche Ertüchtigung. Macht es dir etwas aus, noch eine Zeitlang hier zu sitzen?"
    „Nein. Warum?"
    „Ich mochte nach der IRONDUKE sehen. Die äußere Hülle mußte inzwischen fertiggestellt sein. Wenn die Installation der Inneneinrichtung beginnt, will ich dabei sein." .
    „In Ordnung. Ich komme hier schon zurecht. Außerdem wird Roi bald da sein."
    Reginald Bull wandte sich zum Gehen.
    In diesem Augenblick handelte Veyto Balaschy.
    Er krümmte sich blitzschnell zusammen und schnellte mit der Wucht einer sich ruckartig entspannenden Feder in die Höhe. Im Sprung noch fuhr die geballte Faust zur Seite und traf Geoffry Waringer gegen die Wange. Der Wissenschaftler wurde zur Seite geschleudert und war fürs erste kampfunfähig.
    Reginald Bull war bei dem Geräusch herumgefahren.
    Er sah einen Schatten auf sich zufliegen und wollte ihm ausweichen, wahrend er nach der Waffe griff.
    Aber Veyto Balaschy war schneller. Er stürzte sich auf den Ausweichenden.
    Ein mörderischer Schlag mit der Handkante traf Bulls Nacken. Lautlos ging der Statthalter Perry Rhodans zu Boden.
    Blitzschnell wirbelte Balaschy herum. Geoffry Waringer wollte sich eben wieder aufrichten. Balaschy packte ihn beim Kragen und zog ihn zu sich heran. Der Faustschlag, der den Wissenschaftler mit voller Wucht auf die Kinnspitze traf, machte dem Kampf endgültig ein Ende.
    Balaschy sicherte. Er trat an die Tür, die zum Gemeinschaftsraum führte. Sie öffnete sich selbsttätig.
    Draußen war es still. Balaschy hatte keine Ahnung, wie weit die Entfernung von der Schaltzentrale bis hierher war. Aus dem kurzen Wortwechsel zwischen Waringer und Bull schloß er, daß sie wenigstens einige Kilometer betrug. Danton war noch nicht eingetroffen.
    Ebenfalls aus der kurzen Unterhaltung zwischen den beiden Männern hatte das Konzept den entscheidenden Hinweis erhalten. Bull hatte Waringer das langweilige Geschäft des Wachens noch für eine Weile länger übertragen, weil er nach der IRONDUKE sehen wollte. Aus jedem Wort, das er über die IRONDUKE sagte, ging hervor, daß es sich dabei um ein Fahrzeug handeln müsse, um ein Raumschiff wahrscheinlich.
    Veyto Balaschy beschloß, das Erwachen der beiden Bewußtlosen nicht abzuwarten, sondern das Versteck des Fahrzeugs auf eigene Faust zu finden. Bull hatte so geklungen, als wolle er nur einen kurzen Abstecher irgendwohin machen. Der Ort konnte also nicht allzu weit entfernt sein.
    Balaschy trat hinaus in den Gemeinschaftsraum und von dort in den breiten Korridor, der die Unterkünfte mit dem Rest des Traktes verband. Er wußte, daß der Ort, an dem die IRONDUKE entstand, nicht zu diesem Sektor gehörte. Der Sektor F-19 enthielt keine Werft. Von den Untersuchungen, die Grukel Athosien in der Schaltzentrale angestellt hatte, wußte Balaschy, daß das Unterkunftssegment, in dem er sich jetzt befand, in unmittelbarer Nähe der Grenze zum Sektor F-20 lag.
    F-20 war als einer der inaktiven Sektoren ausgewiesen worden. Aber das war jetzt ohne Bedeutung.
    Anscheinend hatten es die drei Terraner verstanden, die zentrale Überwachung über die Reaktivierung der Werft im unklaren zu lassen.
    Es mußte hier irgendeinen Verbindungsgang geben. Vermutlich war er durch ein Schott verschlossen, wahrend die Zugänge zu den Räumen dieses Sektors einfache Türen besaßen. Veyto Balaschy hielt also Ausschau nach einem Schott.
    Ein ungeduldiger Gedanke störte seine Konzentration.
    „Du hast deine Aufgabe erfüllt, Veyto. Gib die Kontrolle zurück!"
    Veyto Balaschy sondierte die Möglichkeiten, die sich ihm in dieser

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