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0822 - Ein Fremder auf Luna

Titel: 0822 - Ein Fremder auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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machten.
    Was genau sie taten, das wußte er noch nicht. Seinen Leuten gegenüber tat er jedoch so, als kenne er das Geheimnis längst, habe aber den Göttern versprochen, es zu wahren.
    Als Mitsino erkannte, daß die Fremden länger auf seiner Welt verweilen würden, erklärte er sie öffentlich zu guten Göttern.
    Derart mit moralischer Rückendeckung versehen, machte er sich auf den Weg, um zu den Göttern zu sprechen. Er verließ den Burgfelsen und marschierte durch das sandige Tal zur ehemaligen Götterburg.
    Dort war eine Gruppe von Fremden an der Arbeit.
    Sie verstanden Mitsino und sprachen seine Sprache durch kleine, glitzernde Kästchen, die sie am Hals trugen - genauso wie seinerzeit die bösen Götter mit den Wolkenschiffen.
    Der Allerälteste trug sein Anliegen vor: er sei der Herrscher des tapferen Stammes der Iti-Iti, dem das Tal gehöre. Er sei aber keineswegs gekommen, um den guten Göttern ihre Arbeitsstätte streitig zu machen - ganz im Gegenteil! Unter den Iti-Iti und den anderen Stämmen in der Umgebung herrsche eitel Freude über die Ankunft der guten Götter. Man erwarte, daß sie ihre Herkunft auf der Welt der Mucierer möglichst bald festigen und verkünden würden - ihnen selbst zur Ehre und den Mucierern zum Wohl.
    Nur eines, hatte Mitsino gesagt, müsse er zu bedenken geben. Die Mucierer seien im unmittelbaren Umgang mit Göttern unerfahren. Der Glanz der Gottheiten blende sie und verführe sie zu Handlungen, die die Götter womöglich als respektlos deuten könnten. Daher sei es ratsam, daß die Verbindung zwischen den guten Göttern und den Mucierern ausschließlich über ihn, den Mittelsmann zwischen Gott und Mucierern, dem Allerältesten des tapferen Stammes der Iti-Iti, laufe.
    Die Götter hatten, wie es schien, nichts dagegen einzuwenden gehabt. Überhaupt waren sie sehr beschäftigt, und mehrmals gewann Mitsino den Eindruck, er sei ihnen lästig.
    Davon ließ er natürlich nichts verlauten, als er zum Burgfelsen zurückkehrte. Er verkündete sich selbst als den von den Fremden bestätigten Mittler zwischen den Göttern und den Mucierern.
    In der darauffolgenden Nacht geschah dann ein Unglück mit Itsinach, und damit war Mitsinos Stellung so fest wie nie zuvor.
    Jeden Morgen stieg er zur Kuppe des Felsens hinauf und sah nach, ob die Götter mit ihren fliegenden Kugeln noch da waren. Wenn er sie sah, fühlte er sich erleichtert. Einmal in der Woche stieg er hinab ins Tal, um zu den Göttern zu sprechen. Mit der Zeit gewöhnten sie sich an seine Besuche und nahmen sich Zeit, auf seine Fragen zu antworten. Daß er die Antworten nicht verstand, störte Mitsino wenig. Die Hauptsache war, die Götter würdigten ihn ihrer Aufmerksamkeit.
    So war eigentlich alles in bester Ordnung - wenigstens von Mitsinos Standpunkt aus betrachtet. Er war der mächtigste Mann weit und breit - die Götter natürlich ausgenommen -, und schon mehrmals waren die Allerältesten anderer Stämme zu ihm gekommen, um ihm zu huldigen.
    Um wie viel größer würde seine Macht werden, wenn er den Mucierern endlich mitteilen konnte, was die fremden Götter hier wollten, wie sie ihre Macht zu errichten und wo sie ihre Burg zu bauen gedachten. Diese Information hätte ihn wirklich zum Weisesten der Weisen gemacht.
    Aber die Götter schwiegen - und wenn sie doch antworteten, dann verstand Mitsino ihre Antworten nicht.
     
    2.
     
    Auf das erste Anzeichen von Gefahr reagierte Geoffry Waringer instinktiv. Vergessen war sein Plan, sein Bewußtsein mit NATHANs inpotronischem Verstand zu verschmelzen. Irgend etwas an der Anlage war nicht in Ordnung. Das hatte Vorrang.
    Trotz ihrer Instinktivität war Waringers Handlungsweise logisch. Wenn NATHAN ernsthafte Gefahr drohte, konnte er sich nicht mit ihm vereinigen.
    Das Labor verfügte über eine Kontroll- und Kommunikationseinheit, die mit den wichtigsten Sektionen des Rechnergebildes NATHAN in Verbindung stand. Auf der Anzeigeliste, die auf der Konsole montiert war, leuchtete das rote, flackernde Alarmsignal. Geoffry Waringer begann, auf den Tasten zu spielen.
    Zeichenketten huschten über den Bildschirm. Schließlich kam die Antwort.
    UNREGELMÄSSIGKEITEN IN DER SCHALTZENTRALE SEKTOR F-19 F-19 war derselbe Sektor, in dem sich auch Waringers Labor und die Unterkünfte befanden, in denen er zusammen mit Danton und Bull gewohnt hatte. Die Schaltzentrale war ein großer, ovaler Raum, der etwa acht Kilometer entfernt lag.
    Waringer betätigte weitere Tasten und sah zu dem großen

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