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0823 - Monster-Engel

0823 - Monster-Engel

Titel: 0823 - Monster-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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neuen sensitiven Kräfte gespürt, und dieser Mann war auf keinen Fall zu unterschätzen. Aber er würde noch herausfinden, wer er war und wo sich das ungleiche Paar aufhielt.
    Auf die Morgentoilette verzichtete er, trank auch nichts, sondern verließ die alte Bude.
    Im Haus regte sich noch nichts. Die anderen Gäste, falls die Zimmer überhaupt belegt waren, schliefen. So konnte er ungesehen den Gang hinter sich lassen und die Treppe hinabschreiten. Er hatte vor, den Dürren ebenfalls zu töten, denn er hätte eine Beschreibung von Falco liefern können.
    Der Mann saß nicht mehr hinterm Tresen.
    Falco ärgerte sich. Auch im Raum dahinter fand er ihn nicht. Leider konnte er sich nicht die Zeit für eine Suche nehmen. So tragisch war es auch nicht, wenn der Knabe ihn beschrieb. Am nächsten Tag würde er London schon wieder verlassen haben. Die Welt war schließlich groß genug, um dem Engel entsprechende Opfer zu bringen…
    ***
    Ich wusste inzwischen den Namen des Mörders, vorausgesetzt, es passte alles zusammen und Kate hatte sich nicht geirrt. Mir war bekannt, was in dieser Nacht damals in Summerfield geschehen war.
    Ein mordendes Phantom hatte die Familie brutal ausgelöscht, und diesen Killer suchten wir.
    Lange hatten Kate und ich noch über ihn gesprochen, und wir hatten auch versucht, eine Erklärung für seine Taten zu finden. Auch die FBI-Agentin war von ihrer Ausbildung her psychologisch geschult, und wir hatten uns darauf geeinigt, es mit einem Psychopathen zu tun zu haben.
    Das allerdings wollte ich im streng wissenschaftlichen Sinne nicht unterstreichen, denn für mich spielte noch etwas anderes eine Rolle.
    »Er ist nicht nur krank«, sagte ich. »Sie kennen ihn ja etwas besser, Kate, und Sie haben davon gesprochen, dass er als Junge und später auch als junger Erwachsener oder Jugendlicher überaus fromm war.«
    »Das stimmt. Ich denke da vor allen Dingen an seine Engelverehrung. Sie war übersteigert, sie war zu einer Psychose geworden. Ich habe es nie begriffen, andere übrigens auch nicht. Es war schwer für uns, dies zu akzeptieren. Er wollte werden wie ein Engel.«
    »Ja«, murmelte ich. »Er wollte in dieser Kirche seinen Weg zu den Engeln finden. Man störte ihn, und deshalb erschlug er einen Geistlichen. Er wurde eingesperrt und hatte Zeit genug, sich einen Plan zurechtzulegen. Die eine Seite hat ihm nicht helfen können, also hat er sich an die andere gewandt.«
    Die FBI-Agentin runzelte die Stirn. »Von welcher Seite sprechen Sie?«
    »Von der der gefallenen Engel.«
    »Also von – Luzifer?«
    Ich nickte. »Luzifer«, wiederholte ich, »auch das absolut Böse genannt. Er war einmal ein Engel. Er hat versucht, gottgleich zu sein. Er hat alles gewollt, und er hat alles verloren. Er ist in die Tiefen der Verdammnis gestoßen worden, und daran trugen die Engel die Schuld, die auf der Seite des Allmächtigen standen. Luzifer hat aber nie aufgegeben. Mögen auch unzählige oder Milliarden von Jahren vergangen sein, dass Böse hat sich ebenso gehalten wie das Gute.« Ich bewegte meine Arme wie die Seiten einer Waage. »Dieser Kampf hat eigentlich nie aufgehört. Er wurde immer und immer wieder weitergeführt, und zwar mit unterschiedlichen Erfolgen. Dieser Kampf begann am Anfang der Zeiten, und er wird am Ende der Zeiten entschieden werden.«
    Kate Duvall schaute mich an. Sie hatte eine Gänsehaut gekriegt, nicht etwa, weil meine Ausführungen so gruselig gewesen wären, sie dachte eher an die Dimensionen, die dahinter steckten. Ich sah, wie sie schluckte, es fiel ihr schwer, meinen Ausführungen zu folgen.
    Schließlich sagte sie: »Schon Abe Douglas sagte mir, dass Sie ein Mensch sind, der besondere Wege geht. Er riet mir auch, mich von meinen normalen Denkmodellen zu lösen und Ihnen voll und ganz zu vertrauen. Sie sind von dem überzeugt, was Sie mir eben gesagt haben?«
    »Einen hundertprozentigen Beweis habe ich natürlich nicht.«
    Sie wischte über ihre Stirn. »Wenn ich das alles als zwei Kreisläufe annehme«, flüsterte Kate, »ist Falco Leeland von dem einen in den anderen geraten. Er mischt also mit beim Teufel oder bei Luzifer. Er hat sich dem Bösen verschworen.«
    »Ein gutes Fazit.«
    »Mit dem ich noch immer nicht zurechtkomme«, erwiderte Kate Duvall stöhnend.
    Ich winkte ab. »Denken Sie nicht mehr darüber nach. Versuchen Sie auch nicht, Lösungen zu finden. Es hat einfach keinen Sinn. Wir müssen uns den Tatsachen einfach stellen. Wir müssen vor allen Dingen versuchen,

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