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0823 - Monster-Engel

0823 - Monster-Engel

Titel: 0823 - Monster-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch das seine.
    Es war eine – eine Fratze!
    Kate saß wie angewurzelt. Sie schaute in den Spiegel.
    Ein Monsterkopf starrte sie an.
    Eine Mischung aus Wolf- und Bärenschädel. Ein Maul, das einfach furchtbar war. Weit aufgerissen, mit hellen Zähnen, die wie scharfe Messer wirkten, als wollten sie alles zerreißen.
    Geifer schäumte in dem Maul. Kate glaubte, ein Knurren zu hören, und der Kopf kam ihr vor, als gehörte er zu einem Monstrum, das jeden Augenblick aus dem Spiegel springen konnte, um sie zu zerreißen.
    War das Falco Leeland?
    Es gab keine andere Möglichkeit für sie, allerdings auch keine Erklärung.
    Es gab nur noch eines.
    Kate schrie!
    ***
    Ich hatte den Schrei gehört. Ich war gestartet wie ein Athlet, bei dem es um Zehntelsekunden ging. Mit einer heftigen Bewegung riss ich die Tür zum Bad auf. In der rechten Hand hielt ich bereits die Beretta, und der Schrei hallte in meinen Ohren, als ich mit einem langen Schritt die Schwelle übertrat.
    Kate war da.
    Sie war auch unverletzt.
    Die Agentin saß vor dem Waschtisch und starrte in den Spiegel. Ich wusste nicht, was sie so erschreckt hatte, denn ich selbst konnte dort nichts erkennen.
    Doch – es war ein grauer Schatten da, der blitzartig verschwand, kaum dass ich den Raum betreten hatte. Er hatte die gesamte Spiegelfläche eingenommen und sie so matt gemacht, als läge ein feuchter Film darauf.
    Im nächsten Augenblick war sie wieder blank. Ich hörte den leisen Wehlaut, dann kippte mir Kate entgegen. Es war keine Rückenlehne vorhanden, die sie hätte stützen können, und sie wäre gefallen, hätte ich ihr nicht Hände auf die Schultern gelegt.
    »Kate«, flüsterte ich. »Kate, ist alles okay?«
    Sie gab mir keine Antwort und holte immer wieder nur tief Luft. Sie atmete dabei mit offenem Mund, und ihre Augen sahen aus, als wären sie aus den Höhlen gequollen. Sie wollte reden, nur schaffte sie es nicht, die Lippen zitterten zu stark.
    »Bitte, Kate«, flüsterte ich. »Sie müssen sich jetzt zusammenreißen. Was ist passiert?«
    Langsam drehte sich die Frau um. Dabei hob sie die Arme, um sich bei mir abstützen zu können. Ihr Körper war steif und zitterte trotzdem. Als hätte sie ständig unter Stromstößen zu leiden. Ich zog sie auf die Beine, und Kate legte ihre Hände auf meine Schultern, um stehen bleiben zu können.
    »Kommen Sie.«
    Wie ein kleines Kind führte ich sie aus dem Bad zurück in das normale Zimmer. Als ich sie in den schmalen Sessel drückte, fing sie an zu weinen und stark zu zittern.
    Hier war sie relativ sicher. Ich ging noch einmal zurück ins Bad, schaute nach und konnte meine Waffe wegstecken, denn es war nichts zu sehen.
    Ein leeres Bad, ein normaler Spiegel. In ihm aber musste das Grauen zu sehen gewesen sein, das die FBI-Agentin dermaßen erschreckt hatte. Mir zeigte es sich nicht.
    Obwohl ich ein wenig verloren wirkte, als ich vor dem Spiegel stand, jagten doch zahlreiche Gedanken durch meinen Kopf. Es war ein regelrechter Wirrwarr, und es fiel mir schwer, ihn zu ordnen.
    Manche Spiegel haben besondere Eigenschaften. Nicht die normalen, ich kannte auch andere. Des öfteren hatte ich bereits erlebt, dass sie der Weg in eine andere Dimension sein können, wo alles anders war als in der normalen Welt. Durch sie konnten Zeitreisen unternommen werden, aber sie dienten auch im umgekehrten Sinn. Aus anderen Welten kamen durch solche magischen Spiegel die bösen Mächte, und ich ging davon aus, dass Falco Leeland auch diesen Weg benutzt hatte.
    Ich versuchte es mit meinem Kreuz. Es schabte leise über die Fläche, aber es zeigte sich keine Reaktion. Der Spiegel blieb so normal, wie er sein musste. Auch an den Innenseiten der Ränder bewegte sich nichts.
    Ich trat wieder zurück. Das Bad war normal geworden, keine Magie herrschte mehr hier.
    Aber sie würde zurückkehren. Leeland hatte einen ersten Versuch unternommen. Kate Duvall und ich wussten jetzt, woran wir waren.
    Der Killer hatte sein Versprechen eingelöst. Leeland hielt sich in der Nähe auf, und es war ihm gelungen, den Psycho-Terror zu verstärken. Es würde verdammt schwer werden, dem zu widerstehen, daran glaubte ich fest. Tief holte ich Luft.
    Sie schmeckte normal. Nichts wies darauf hin, dass sich der Teufel gezeigt hätte. Oft blieb ein leichter Brandgeruch zurück, wenn er erschien. Es war eben seine Art.
    In diesem Fall allerdings hatten wir es nicht mit Asmodis zutun, dem einen Drittel des Gesamtbösen, sondern mit Luzifers gesammelten

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