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0824 - Die Riesen von Halut

Titel: 0824 - Die Riesen von Halut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vermutet, daß der Ursprung dieses Dranges nach Gewalttätigkeit in den unermeßlichen Körperkräften dieser Wesen liegt. Wenn ein Haluter diesem Phänomen, das als Drangwäsche bezeichnet wird, nachgibt, verläßt er allein oder in einer Gruppe ähnlich empfindender seinen Heimatplaneten und beteiligt sich an wagemutigen Kampfeinsätzen und risikoreichen Unternehmungen, um sein vorübergehend erwachtes, wildes Blut abzukühlen …
     
     
    1.
     
    Ein heftiger Stoß erschütterte die Redhorse. Er war so hart und kam so überraschend, daß Ronald Tekener aus dem Bett geschleudert wurde. Er konnte gerade noch verhindern, daß Jennifer Thyron ebenfalls zu Boden stürzte.
    Dann brach ein fast unerträglicher Lärm über die beiden Menschen herein. Die gesamte Schiffszelle schien zu schwingen und zu kreischen.
    Jennifer preßte sich die Hände gegen die Ohren, doch das reichte nicht aus, sie wirksam genug gegen den Lärm abzuschirmen.
    Ronald Tekener sprang auf und eilte aus der Kabine. Er war nur mit einer leichten Schlafhose bekleidet. Der Boden schwankte unter seinen Füßen, so daß er sich hin und wieder mit den Händen an der Gangwand abstützen mußte, um nicht zu fallen.
    Während er sich auf diese Weise förmlich an die Hauptleitzentrale des Raumschiffes herankämpfte, überlegte er fieberhaft, was passiert sein konnte.
    Wurde die Redhorse von einem la-rischen SVE-Raumer angegriffen? Das war äußerst unwahrscheinlich, denn die vollrobotische Ortungsstation hätte längst Alarm geschlagen.
    War die Redhorse von einem Meteoriten getroffen worden?
    Auch das schloß Tekener aus, da die Schutzschirmkombination aus HÜ-Schirm, Paratron- und Prallschirm das Schiff gegen alle konventionellen Gefahren schützte. Ein Meteorit konnte diese, Abwehrmauer nicht durchdringen. Das war physikalisch unmöglich.
    Was aber kam dann noch in Frage?
    Tekener fand keine Erklärung.
    Als sich das Hauptschott zur Zentrale öffnete, stellte er fest, daß ein Teil der robotischen Anlagen ausgefallen war und nicht vollständig durch Zweitsysteme ersetzt wurde. Auf den Bild- und Ortungsschirmen zeichnete sich kein Objekt ab, das für die Bedrohung der Redhorse verantwortlich sein konnte.
    Tekener sah sich enttäuscht. Er hatte geglaubt, daß ein kurzer Blick auf die vielfältigen Anlagen in der Hauptleitzentrale genügen würde, ihn über die Ursache der Erschütterung und des Lärms zu informieren. Das war nicht der Fall. Es blieb nach wie vor ungeklärt, was über das Raumschiff hereingebrochen war.
    Die Erschütterungen und der Lärm ließen allmählich nach. Tekener drückte seine Hände einige Male gegen die Ohren. Er hatte das Gefühl, völlig taub zu sein, doch das belastete ihn nur wenig. Beunruhigt eilte Tekener zu dem, dem Autopiloten vorgeschalteten, On-line-Spei-cher, aus dem der Autopilot alle für ihn wichtigen Antigravanweisungen während des Raumflugs bezog. Die Redhorse stand zwar bewegungslos im Leerraum zwischen der Galaxis und der Hundertsonnenwelt, war aber offensichtlich durch ein fremdes Objekt erschüttert und in diesem Sinne beschleunigt worden.
    Die Vollpositronik hätte aufgrund der in dem On-line-Speicher enthaltenen Informationen derartige Beschleunigungseffekte augenblicklich durch entsprechende Manipulationen der Antigravwerte ausgleichen müssen. Das war nicht geschehen.
    Noch jetzt spürte Tekener vereinzelte Stöße und Erschütterungen, die ihn zwangen, sich ständig mit beiden Händen an der Konsole festzuhalten.
    Der On-line-Speicher wies keine für Tekener verwertbaren Werte aus. Daher wandte sich der Aktivatorträger direkt an den Autopiloten. Er hoffte, daß dieser auf die Erschütterungen mit den Triebwerken und Steuerorganen reagiert hatte. Er wurde auch hier enttäuscht.
    Es gab keine Informationen, die er abrufen konnte.
    Tekener stützte sich auf die mit akustischen Servos ausgestattete Terminal-Konsole und blickte auf den Bildschirm des Terminals. Auf diesem hätten die Antworten als Symbolgruppen erscheinen müssen.
    Der Bildschirm blieb jedoch leer.
    Das bedeutete, daß die Positronik des Raumschiffs von dem Ereignis ebenso überrascht worden war, wie er selbst auch. „Was ist passiert?" fragte Jennifer Thyron, die in diesem Moment die Hauptleitzentrale betrat. Sie war bleich und sah verstört aus. Das schulterlange braune Haar schwankte wie vom Winde bewegt um ihren Kopf und ihre Schultern.
    „Ich weiß es noch nicht", antwortete Tekener. Er streckte eine Hand aus. Sie ergriff seine Hand,

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