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0824 - Die Riesen von Halut

Titel: 0824 - Die Riesen von Halut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Jeder Schritt wurde zur Qual. Nun konnten sie auf nichts anderes mehr achten als auf sich selbst. Wichtig war, nicht zu stürzen, da die Verletzungsgefahr zu groß war.
    Der Haluter nahm keine Rücksicht auf sie. Er schritt viel schneller aus als vorher. Wenn er ein Schott geöffnet hatte, mußte er allerdings warten, bis die beiden Terraner bei ihm waren. Dann musterte er sie mit funkelnden Augen.
    Als Jennifer und der ehemalige USO-Spezialist etwa eine halbe Stunde lang durch das Raumschiff marschiert waren, blieb Tekener stehen. „Schluß jetzt", rief er dem Haluter zu. „Was ist los?" fragte der Gigant. „Wollen Sie nicht zu Ihren neuen Unterkünften?" '„ „Allerdings", antwortete der Kos-mopsychologe. „Ich habe jedoch keine Lust, sinnlos im Schiff herumzulaufen und mich abzuquälen. Wir hätten längst an unserem Ziel sein können."
    Der Haluter schleuderte die Gravi-tationsneutralisatoren heftig auf den Boden. Die beiden Geräte zersplitterten.
    Aus einem von ihnen fuhr ein blauer Blitz heraus. Beide waren zerstört. „Was wollen Sie denn?" fragte der Haluter zornig. Er hieb eine Faust gegen eine Kontaktplatte an der Wand.
    Ein großes Schott glitt zur Seite. Dahinter standen sieben Vier-Meter-Riesen, die schnaubend näher kamen. „Meine Freunde sind durch Ihre Schuld in Ihrem Raumschiff gestorben. Ich bin der Ansicht, daß Sie uns durch Ihre Anwesenheit in diesem Raumschiff in unerträglicher Weise beleidigen."
    Ronald Tekener lehnte sich mit dem Rücken gegen die Gangwand, nachdem er gesehen hatte, daß Jennifer sich auf diese Weise stützte. Der Zellaktivator pulsierte in rasendem Stakkato auf seiner Brust. „Warum informieren Sie sich denn nicht?" fragte Tekener zornig. „Warum besorgen Sie sich nicht die Verhörunterlagen, dann werden Sie mühelos feststellen können, was wessen Schuld ist."
    Jennifer legte ihre Hand an seinen Arm. „Es ist sinnlos", sagte sie erschöpft. „Siehst du es denn nicht? Diese Burschen wollen sich amüsieren, sie wollen gar keine Rache. Das ist nur ein Vorwand für sie."
    „Wenn Sie Ihren Spaß haben wollen", rief Tekener erregt, „dann benutzen Sie wenigstens Ihren Verstand. Was haben Sie davon, wenn wir uns nicht bewegen können, weil der Gravitationsdruck zu hoch für uns ist. Wäre es nicht viel reizvoller für Sie, wenn wir wenigstens weglaufen könnten?"
    Die Kolosse antworteten nicht.
    Vier von ihnen schritten schweigend auf die beiden Terraner zu. Zwei von ihnen packten Jennifer und rissen sie lachend hoch. Einer ergriff ihre Füße, der andere ihre Arme. Sie entfernten sich voneinander, bis Jennifer ausgestreckt zwischen ihnen hing. „Wir wissen, daß dich eine gewisse Freundschaft mit diesem Wesen verbindet", erklärte der Haluter, der sie aus ihrer Unterkunft hierher geführt hatte. „Uns interessiert, was du empfindest, wenn sie stirbt. Ist es so für dich, wie es für uns war, als unsere Freunde in der Redhorse starben?"
    „Nein. Laßt sie", bat Tekener stammelnd. Er wußte, daß eine kleine Bewegung der Haluter genügte, Jenni-fer zu töten. „Das dürft ihr nicht tun."
    „Cornor-Lerz ist weit weg", rief einer der Haluter. „Wir werden ihm sagen, daß Sie beide einen Unfall hatten."
    „Sie irren", brüllte der Kommandant. „Ich bin hier!"
    Tekener drehte sich mühsam herum.
    Cornor-Lerz stand mit zehn nor-malwüchsigen Halutern auf dem Gang, nur wenige Schritte von ihnen entfernt.
    Er und seine Begleiter hielten Impulsstrahler in den Handlungsarmen. Sie zielten auf die Vier-Meter-Kolosse.
    Die beiden Haluter, die Jennifer gehalten hatten, ließen sie auf den Boden fallen. Tekener stöhnte entsetzt auf, als er hörte, wie sie aufschlug. Unter den geltenden Gravitationsbedingungen konnte ein solcher Sturz aus einer Höhe von fast drei Meter tödlich sein. „Verschwinden Sie", brüllte Cornor-Lerz, der außer sich vor Zorn war.
    Mürrisch und unwillig zogen die Vier-Meter-Riesen ab.
    Der Kommandant kam zu Tekener, der sich über Jennifer beugte. Die Überlebensspezialistin war bewußtlos, aber sie lebte. Er tastete ihren Schädel ab und stellte erleichtert fest, daß sie nur eine Platzwunde am Hinterkopf, aber offenbar keine schwere Schädelverletzung hatte. „Sie haben Glück gehabt", erklärte Cornor-Lerz. „Ich habe Ihre Gravi-tationsneutralisatoren ständig elektronisch überwachen lassen. Als sie zerstört wurden, leuchtete oben in der Zentrale ein Alarmlicht auf."
    „Viel später hätten Sie nicht kommen dürfen", erwiderte Tekener.

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