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0824 - Liebestanz der Totenbräute

0824 - Liebestanz der Totenbräute

Titel: 0824 - Liebestanz der Totenbräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr die Haltung eines Sprinters vor dem Start eingenommen hatte.
    Seinen Kopf streckte er vor und senkte das Gesicht gleichzeitig der Lache entgegen.
    Wieder schnellte die Zunge aus dem Mund.
    In dieser Haltung sah er aus wie ein Tier, das aus einer Pfütze Wasser trank.
    Ich lag auf der Seite, und meine rechte Hand berührte bereits das Metall der Kette um meinem Hals. Die Beretta hatte ich verloren, das Kreuz musste es schaffen.
    Gulbekian ließ sich nicht stören.
    Er lutschte und leckte das Blut auf, und sein Stöhnen drang dabei durch die Halle.
    Es hörte sich so satt und so verdammt zufrieden an, dass es mich wütend machte.
    Selten hatte ich es so schwer gehabt, die Kette über den Kopf zu streifen. Es gelang mir nur mit großer Mühe, ich musste mehrere Male ansetzen, um es zu schaffen.
    Dann lag das Kreuz frei.
    Im selben Augenblick richtete sich der Baron of Gulbekian auf. Ob er es bewusst langsam tat oder nicht, konnte ich nicht sagen. Jedenfalls sah ich jede seiner Bewegungen, und er riss sein Maul so weit auf, dass auch die Zähne zu sehen waren.
    Sie schimmerten in einem dunklen Gelb, sie liefen spitz zu und ragten über den Blutbart, der unter seiner Unterlippe klebte. Er stierte mich an.
    Ich hatte das Kreuz, nur sah Gulbekian es nicht, weil meine Faust es umschloss.
    Er kam näher.
    Nicht gehend, nein, er kroch auf mich zu, und auch ich stellte mich nicht hin.
    So ließ ich ihn kommen.
    Die Entfernung schmolz zusammen. Vor mir sah ich sein Gesicht.
    Je weiter er sich mir näherte, um so deutlicher konnte ich es erkennen. Es war eine alte, graue, hässliche und einfach widerliche Fratze.
    Versehen mit einer lappigen Haut, die bei jeder zu heftigen Bewegung wabbelte.
    Tote Augen, in denen trotzdem die Gier stand. Wirres Haar, das bis in die Stirn wuchs, und Hände, die bleichen Klauen glichen, wenn sie sich in den Teppich festkrallten, um den nötigen Halt zu finden, damit er seinen Körper weiterschieben konnte.
    Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen.
    Ich sah es nicht, aber die kalte Luft strömte über mich hinweg.
    Der Vampir blieb hocken. Er drehte seinen Kopf zur Tür hin. Was er sah, war mir egal. In diesem Moment nutzte ich die Chance und schleuderte das Kreuz auf ihn zu.
    Es traf.
    Er brüllte.
    Dann fielen Schüsse!
    Beide Kugeln zerschmetterten den hässlichen Schädel des Baron of Gulbekian, und das Kreuz hatte seinen Körper getroffen und sich dort in die Haut gebrannt.
    Geschafft!
    Der Vampir kippte auf den Rücken.
    Zweimal zuckten noch seine Hände, dann lag er still, und bei ihm begann die Verwandlung.
    Die Haut nahm einen anderen Farbton an. Sie war nicht mehr grauweiß, sie wurde schwarz, und plötzlich glitt sie von seinen Knochen.
    Es war vorbei.
    Den Rest musste ich nicht mehr mit ansehen. Ich war froh, dass Suko mir hoch half. Mit ziemlich wackligen Knien ließ ich mich von ihm auf einen Stuhl zuschleifen und auf die Sitzfläche drücken.
    »Er war der Letzte«, sagte der Inspektor nur.
    ***
    Überlebt hatte die Heimleiterin Helma Griffith. Sie gab sich stur, aber Jane Collins, die es übernommen hatte, sie zu verhören, fand heraus, was mit ihr los war.
    Sie und Gulbekian hatten gemeinsame Sache gemacht. Als Lohn hatte ihr der Vampir das Haus versprochen. Sicherlich eine Finte, aber Helma Griffith war darauf hereingefallen. Jetzt musste sie die Folgen ihres Tuns tragen.
    Irgendwann setzte sich Suko zu mir. »Na, alter Knabe, geht es dir wieder besser?«
    »Ja.« Ich konnte sogar nicken.
    »Dann kann ich nur hoffen, dass du mir nicht eines Tages auch von einem Jugendfreund erzählst, mit dem du eine Blutsbrüderschaft eingegangen bist.«
    »Keine Sorge«, erwiderte ich grinsend. »Für so etwas hatte ich nie Blut übrig…«
    ENDE

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