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0824 - Liebestanz der Totenbräute

0824 - Liebestanz der Totenbräute

Titel: 0824 - Liebestanz der Totenbräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Dach ein wahrer Himmel für Horror-Freaks. Wissenschaft und Historie nahmen einen großen Raum ein, denn Lady Sarah hatte zahlreiches Hintergrundmaterial gesammelt. Zumeist handelten die Inhalte der Bücher von Themen, die im Bereich des Okkultismus und der Magie lagen. Wegen dieser Leidenschaft hatte man Sarah Goldwyn den Kampfnamen Horror-Oma verpasst.
    Als Jane die Tür des Dachbodens öffnete, saß Lady Sarah vor dem Computer. Sie hatte ihre Lesebrille aufgesetzt, schielte durch die Gläser und schüttelte einige Male den Kopf. Es schien ihr nicht zu gefallen, was sich da auf dem Bildschirm abzeichnete.
    Jane schloss die Tür leise hinter sich. Sie wollte Lady Sarah nicht stören. »Probleme?« fragte sie.
    »Ein wenig.«
    »Was gibt es denn?«
    »Der Computer will nicht so, wie ich es gern hätte. Ich will doch die Filme katalogisieren, die ich habe.«
    »Ja, das ist gut.«
    »Aber einige sind verschwunden.«
    »Hast du sie ausgeliehen?«
    »Dann müsste das der Computer anzeigen. Wir speichern jeden Ein- und auch Ausgang.«
    Jane lächelte. »Soll ich mal nachschauen?«
    Die Horror-Oma nahm die Brille ab. »Das könnte dir so passen, du junge Hüpferin. Eine alte Frau vorführen, wie? Ist aber nicht.«
    Jane konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Sie wusste ja, dass Sarah Goldwyn es nicht so ernst meinte und schließlich froh über die Hilfe war, die man ihr anbot. Es war sowieso schon außergewöhnlich, dass eine Frau in ihrem Alter damit begann, sich mit einem PC zu beschäftigen und ihn auch noch zu begreifen.
    An diesem Tag hatte sie zwar auf das sonst übliche Kleid verzichtet, aber nicht auf ihre Ketten. Sie hingen vor ihrer Brust und hoben sich deutlich vom Stoff des dünnen rehbraunen Pullovers ab. Zwei Perlen- und zwei Metallketten mischten sich miteinander. Der Gürtel im Rockbund bestand aus zweifarbigem Leder.
    »Was gibt es denn an Post?« fragte Sarah. Sie war aufgestanden und Jane zum Schreibtisch gefolgt, denn der Computer stand auf einem kleinen Spezialtisch.
    »Nur drei Briefe.«
    »Wichtige?«
    »Reklame, eine Rechnung und dieser hier.« Jane hatte die Post auf dem Schreibtisch ausgebreitet und deutete mit dem rechten Zeigefinger auf den braunen Umschlag.
    Sarah runzelte die Stirn. »Wer hat uns denn da geschrieben?«
    »Uns nicht – dir.«
    »Oh.«
    »Eine Hetty Morland.«
    »Was?« Sarah war überrascht. Zuerst weiteten sich ihre Augen, dann runzelte sie die Stirn. »Hetty Morland«, murmelte sie. »Das darf doch nicht wahr sein.«
    »Du kennst sie?«
    »Und ob.« Die Horror-Oma nickte heftig. »Aber es ist schon eine Ewigkeit her. Wir waren noch jung, nicht verheiratet, aber wir waren tolle Freundinnen.«
    »Hast du in der Zwischenzeit nichts mehr von ihr gehört?«
    »Ja und nein. Mal ein Anruf, aber das liegt auch schon zwanzig Jahre zurück. Ich wusste gar nicht, dass sie noch lebt.« Sarah Goldwyn schüttelte den Kopf.
    Dann tat sie etwas, das Jane einen Schrecken einjagte. Sie schlug mit der flachen Hand auf den Briefumschlag, weil sie wohl die Erhöhung nicht gesehen hatte.
    Beide Frauen hörten das Knirschen. Der Schlag war ziemlich hart gewesen, und die Innenpolsterung des Briefes hatte ihn nicht dämpfen können.
    Jane verschluckte ihre Warnung. Sonst hätte sie auch nicht das leise Knirschen gehört, das aus dem geschlossenen Umschlag klang, als wäre dort etwas zerbrochen.
    Sarah zuckte zurück. »Himmel, bin ich dumm.« Sie starrte den Umschlag an, einige Sekunden vergingen, vor Ärger lief ihr Gesicht rot an. Dann aber sahen die beiden Frauen etwas, das sie erschreckte, denn aus dem Innern des Briefumschlages rann etwas hervor. Es war noch nicht genau zu erkennen, aber seine dunkelrote Farbe erschreckte sie.
    »Blut?« flüsterte Jane.
    Sarah schluckte. »Ich fürchte, du hast Recht, Kind.«
    »Aber…«
    »Kein Aber, Jane.« Sarah Goldwyn griff zu und öffnete den Umschlag. Er war normal zugeklebt.
    Jane Collins hatte inzwischen Papier geholt und auf dem Schreibtisch ausgebreitet. Auf dieser weißen Unterlage fand der Brief seinen Platz, und da er offen war, konnten beide Frauen seinen Inhalt sehen. Er bestand aus Blut und zerkrümeltem Glas.
    »Was soll das denn?« flüsterte Jane.
    Sarah nickte. »Das kann ich dir sagen, Kind. Ich kenne das Blut, ich kenne es genau.«
    »Wieso das?«
    »Weil es mein Blut ist!«
    ***
    Jane wusste nicht mehr, was sie sagen sollte. Das geschah bei einer Person wie ihr selten. Sie stand da, hielt für einen Moment den Atem an und rieb

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