0824 - Liebestanz der Totenbräute
wenn ich ihn mit einer geweihten Silberkugel erwischte.
Ich warf einen raschen Blick zur Seite.
Auch die vier Frauen rührten sich nicht.
Suko war bereits zur Seite gehuscht. Er hatte sie praktisch vor seiner Mündung stehen.
In den folgenden Sekunden würde es hier einen Kampf geben, in dem keine Toten zurückblieben, sondern nur Erlöste.
So wünschte ich es mir.
Aber ich irrte mich.
Es ging nicht so glatt, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der Baron of Gulbekian war schneller und raffinierter, als ich angenommen hatte.
Urplötzlich bewegte er sich. Er sprang nicht zurück, sondern wuchtete seinen schweren Körper nach vorn, genau in den Rücken der Heimleiterin.
Der Stoß schleuderte sie auf mich zu, lenkte mich ab. Ich hatte die Gelegenheit verpasst, die Kugel auf die Reise zu schicken, nun hätte sie zu leicht die falsche Person treffen können.
Innerhalb weniger Momente änderte sich alles. Ich hörte Sukos Beretta, dann prallte die Frau gegen mich, während der Blutsauger die wenigen Stufen der Treppe hochhetzte, sich gegen die Tür warf und im Haus verschwand.
Ich schleuderte die schreiende Helma Griffith zur Seite und jagte hinter dem Baron her.
Er hatte die Tür zugerammt, was mich jedoch nicht aufhielt. Ich trat sie auf, sprang geduckt in die Halle und war doch nicht vorsichtig genug, denn von der rechten Seite her erwischte mich ein Schlag zwischen Ohr und Nacken.
Plötzlich sah ich Sterne und fiel zu Boden!
***
Auch Suko wusste, dass nicht alles so glatt verlaufen war, wie er und John es sich gedacht hatten. Er sah, wie der Baron die Frau gegen John schleuderte, und er bemerkte auch, dass eine der Blutsaugerinnen ihm an den Kragen wollte.
Sie torkelte auf ihn zu, hatte die Arme hochgerissen, um ihre gekrümmten Klauen in Sukos Kleidung zu schlagen.
Suko schoss.
Wo die Kugel einschlug, konnte er nicht genau erkennen, aber die Gestalt wurde mitten in der Bewegung gestoppt und brach zusammen. Kein Schrei drang dabei aus dem Vampirmaul, als sie zu Boden stürzte und auf der Seite liegen blieb.
Suko riss den Arm nach links. Noch standen drei Blutsaugerinnen gegen ihn, und sie würden ihm nicht so einfach vor die Mündung laufen. Nur wenige Schritte zurück oder zur Seite, dann konnten sie in die Dunkelheit eintauchen.
Er hörte den Wutschrei, sah noch den Schatten, der flach auf ihn zuflog, dann umklammerten zwei Hände seine Fußknöchel und rissen ihn um. Helma Griffith hatte eingegriffen. Sie wollte nicht, dass ihr Plan zusammenbrach, und sie jubelte auf, als sie sah, wie der Chinese zu Boden krachte.
Suko hatte sich während des Falls noch zur Seite drehen können, so war er mit der Schulter aufgeschlagen und nicht mit dem Kinn.
Trotzdem war Suko ein wenig mitgenommen. Die Griffith hatte sich in eine Furie verwandelt, die alles auf eine Karte setzte.
Sie warf sich über Suko und schlug die Hände wie Krallen in sein Haar. Sie wollte seinen Kopf in die Höhe zerren, denn von drei Seiten näherten sich die blutgierigen Geschöpfe.
»Beißt zu!« brüllte Helma mit schriller Stimme. »Verdammt noch mal, beißt zu!«
Sukos Linke raste hoch. Die Faust krachte gegen das Kinn der Frau. Ihre Schreie erstickten, und Suko riss sich los, denn ihr Griff hatte sich gelockert.
Einige Male rollte er um die eigene Achse, um aus der Reichweite der Furie zu gelangen.
Aber die beiden nächsten Blutsauger stürzten sich auf ihn. Plötzlich war Suko von zwei stinkenden Körpern begraben, und die dritte Vampirin ging dorthin, wo Jane Collins und Sarah Goldwyn standen. Neben ihnen hockte Maggie am Boden. Sie zitterte, der Mund war verzogen, und aus den Augen rannen Tränen.
Jane hatte ihre Waffe gezogen. Sarah tat nichts, sie wusste, dass sie Jane das Feld überlassen musste.
Eine schmutzige, stinkende Gestalt mit zur Seite geneigtem Kopf wankte auf die beiden Frauen zu. Die schiefen Lippen hatte sie zurückgezogen, sehr deutlich waren die beiden Zähne zu erkennen, und Jane zielte auf das Gesicht.
Ein Schuss, kein Schrei, aber das Gesicht war nicht mehr so vorhanden wie noch vor dem Schuss. Es wirkte wie eine moderne, nicht vollendete Plastik, als sich die Blutsaugerin auf der Stelle drehte und zu Boden krachte.
Blieben noch zwei.
Mit ihnen kämpfte Suko.
Sie zerrten an seiner Kleidung. Sie wollte ihn auf die Beine reißen, was ihnen nicht gelang, denn Suko hatte sich zusammengerollt. Er wollte bestimmen, wann es soweit war.
Für einige Sekunden hatte er die Blutsauger in Sicherheit
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