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0824 - Liebestanz der Totenbräute

0824 - Liebestanz der Totenbräute

Titel: 0824 - Liebestanz der Totenbräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verstand.
    Die junge Frau lief weiter. Geduckt huschte sie die drei Treppenstufen hinab und bewegte sich dorthin, wo die ersten Sträucher standen.
    Dort ließ sie sich nieder, darauf hoffend, mit dem Schatten zu verschmelzen.
    Fünf Ankömmlinge waren von der Heimleiterin begrüßt worden, und Maggie verstand die Welt nicht mehr. Sie wusste nicht, welches Spiel hier lief, denn sie hatte nur mit einem. Besucher gerechnet.
    Er war da, dieser Baron, aber hinter ihm standen Gestalten, die kleiner waren als er. Sie sahen auch nicht wie Männer aus, das mussten Frauen sein.
    Maggie konzentrierte sich auf die vier. Sie standen nicht still und bewegten sich hin und wieder wie Gestalten, die jemand angestoßen hat, ohne sie umwerfen zu wollen.
    Sie schwankten, dann löste sich eine Person aus der Gruppe, und plötzlich hatte Maggie Mühe, einen Schrei zu unterdrücken. Anhand des Gangs hatte sie eine Frau erkannt.
    Es war Joanna Lyris, eine 72jährige Frau, die vor zwei Monaten urplötzlich aus dem Heim verschwunden war.
    Jetzt war sie wieder hier.
    Und sie bewegte sich mit unsicheren Schritten auf den abgestellten Wagen zu, wo sie auf der Kühlerhaube eine Stütze fand.
    »Wir können gehen!«
    Maggie hatte die leise Stimme der Heimleiterin gehört und schaute erst jetzt genau hin.
    Helma Griffith machte den Anfang. Sie steuerte auf die Haustür zu. Den rechten Arm hielt sie zur Seite gestreckt. Mit der Hand umklammerte sie das Gelenk des Barons und zog ihn auf das Haus zu.
    Sie will also, dass er ins Haus kommt!, dachte Maggie. Verdammt noch mal, sie ist die treibende Kraft!
    Die junge Frau wusste nicht, was sie tun und wohin sie schauen sollte. Nichtnur der Baron und die Griffith gingen auf die breite Tür zu, auch die vier Frauen hinter ihnen, allerdings wesentlich langsamer und mit schlurfenden Schritten, als hätten sie viel mehr Zeit.
    Maggie zitterte. Sollte sie schreien oder versuchen, ins Haus zu laufen, um die anderen zu warnen? Dass die Senioren in großer Gefahr schwebten, stand für sie fest.
    Es kam anders.
    Hinter ihr raschelte es. Zweige schabten gegeneinander. Angst schoss in ihr hoch wie eine lodernde Flamme. Sie dachte an eine fünfte Gestalt, die in ihrem Rücken lauerte.
    Maggie riss den Mund auf, weil sie schreien wollte. Im selben Augenblick legte sich eine Hand auf ihre Lippen, und eine weibliche Stimme flüsterte dicht neben ihrem linken Ohr: »Ganz ruhig, Ihnen passiert nichts…«
    ***
    Maggie war für uns ein Problem gewesen. Unser Pech, dass sie sich ausgerechnet dort eine Deckung gesucht hatte, wo wir ebenfalls hockten, nur eben hinter dem Busch.
    Wir waren gefahren wie die Teufel, hatten einen kleinen Umweg in Kauf genommen und waren trotzdem zeitig genug erschienen.
    Vor allen Dingen waren wir nicht entdeckt worden, und nur das zählte. Der Busch bot eine gute Deckung, bis sich eben Maggie dorthin zurückgezogen hatte.
    Blitzschnell hatten wir uns entschieden.
    Jane Collins und Lady Sarah sollten sich um Maggie kümmern, Suko und ich wollten uns die Vampire vornehmen.
    Vier Bräute und der Baron!
    Suko und ich wussten Bescheid. Es würde kein Zuckerschlecken werden, das stand fest. Wir mussten aufpassen und methodisch vorgehen. Am liebsten wäre mir gewesen, wenn ich ihnen den Anführer hätte nehmen können, und darauf basierte mein Plan.
    Suko wollte sich mit den vier weiblichen Vampiren beschäftigen, Jane sollte ihm dabei zur Seite stehen.
    Die Detektivin hielt noch immer den Mund der jungen Frau zu, hatte den Kopf gedreht und schaute uns an.
    Sie nickte.
    Suko und ich erhoben uns vorsichtig.
    Der Busch war nicht sehr groß. Er wuchs nicht bis an die Hauswand heran. Zwischen ihr und dem Haus befand sich eine Lücke, durch die wir uns schieben konnten.
    Ich ging als Erster.
    Noch bewegten wir uns so leise wie möglich. Schließlich sollte die Überraschung auf unserer Seite sein. Wir hatten beide unsere Beretta gezogen und schlichen durch die Finsternis auf die Eingangstreppe zu.
    Dort blieben wir stehen, und meine Stimme war nicht gerade ein Flüstern, als sie die Dunkelheit durchschnitt.
    »Bleiben Sie stehen, Mrs. Griffith!«
    ***
    Helma Griffith war wohl noch nie in ihrem Leben so überrascht worden wie in diesem Augenblick. Sie blieb stehen, und auch der Blutsauger ging keinen Schritt mehr weiter. Er stand hinter ihr, schaute aber über ihren Kopf hinweg, weil er ein Stück größer war als sie. Trotzdem konnte ich sein Gesicht nicht erkennen, es war zu dunkel, aber mir reichte es,

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