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0826 - Kampf um Armakath

0826 - Kampf um Armakath

Titel: 0826 - Kampf um Armakath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Eltern und Geschwister wurden regelrecht gehetzt.
    Früher hatte man so etwas wohl Sippenhaft genannt - heute betitelte man das als Berichterstattung im Interesse der Öffentlichkeit. In der Endsumme kam beides auf das gleiche Ergebnis. Der Geldadel, dem die Familie angehörte, nahm Abstand, distanzierte sich mit höflichen Kommentaren und Bezeugungen von geheucheltem Mitgefühl. Für diese Kreise war die Familie gestorben. Der Jetset wandte ihnen seinen kalten Rücken zu.
    Und doch würden sie damit klar kommen, denn sie hätten es ja nicht anders gehandhabt. Nur eine Person ertrug es nicht, was mit ihrer Familie geschah. Die flüchtige Tochter.
    Jacob hatte vergessen, wo die Polizei ihre Leiche gefunden hatte. Es war wohl irgendwo in Nordeuropa gewesen. Sie hatte sich mit erstaunlicher Präzision die Pulsadern aufgeschnitten.
    Von der Millionenerbin zur Millionenbetrügerin - das aufregende Leben und das harte Ende der Danny S.
    Die yellow press schmückte die Sache natürlich grandios aus. Es erschienen ganze Serienartikel über das Leben der jungen Frau. Jacob fühlte sich von der ganzen Sache damals nicht sonderlich betroffen. Das Mädchen war mit der Belastung eben nicht klar gekommen. Ihre Sache, nicht seine.
    Jacobs Denken kehrte in die Gegenwart zurück.
    Alles, was er hörte, war sein eigener schwerer Atem. Gleißende Helligkeit und vollkommene Stille waren um ihn herum. Sonst nichts.
    Sonst nichts? Wirklich nicht?
    Wo war Marley? Er hatte ihn doch hierher entführt. Brian Marley, der auch nach dem Selbstmord der jungen Frau verschwunden blieb. So war es ja auch vereinbart - keine Kontakte untereinander, gleich, was auch passieren mochte. Jeder Versuch, den anderen irgendwie zu erreichen, konnte verheerende Folgen haben. Natürlich waren Marleys und Jacobs Namen nie genannt worden, doch die Polizei war ja nicht auf den Kopf gefallen.
    Sie kannten ihre üblichen Verdächtigen. Für jede Art eines Verbrechens gab es ein bestimmtes Schema, zu dem eine Anzahl von Ex-Tätern passte. Das Risiko eines noch so kleinen Verdachts durften sie nicht eingehen.
    Einige Wochen vergingen ereignislos. Dann kam der Anruf. Es war Marley, der irgendein wirres Zeug stammelte. Ganz offensichtlich stand er unter Drogen. Jacob war sofort klar, dass Brian zu einer unkontrollierbaren Gefahr für ihn geworden war. Wenn die Polizei Marley in diesem Zustand erwischte, dann würden sie ihn zum Reden bringen.
    »Wir haben sie umgebracht, Albert. Wir haben sie auf dem Gewissen…« Immer wieder stammelte Marley diesen Unsinn. Dann vergingen zehn Tage, ehe er sich erneut meldete. Und dieses Mal war Jacob clever genug, den Aufenthaltsort Marleys aus dem lallenden Mann herauszukitzeln.
    Den Namen des kleinen Ortes an der Deutsch-Niederländischen Grenze hatte Albert längst vergessen, genauso wie den Namen der billigen Absteige, in der sich mehr Drogensüchtige als Wanzen tummelten. Er fand Brian Marley auf einer schäbigen Liege in einem noch viel schäbigeren Zimmer, für das er sicherlich einen Wucherpreis bezahlt hatte.
    Und in dem er jämmerlich verendet war.
    Eine Überdosis? Schlechter Stoff? Albert Jacob wusste es nicht. Es spielte ja auch keine Rolle. Er war nur erleichtert, dass er den Revolver, der ihn im Schulterhalfter drückte, nicht gegen Marley hatte richten müssen. Er hätte es getan - Jacob war nicht bereit, sich sein Leben durch einen Süchtigen ruinieren zu lassen.
    In Marleys Tasche fand er einen zerknitterten Zettel, auf den der Süchtige ein paar Zeilen gekritzelt hatte. Sie erklärten Jacob einiges.
    Ich will das dreckige Geld nicht. Ich gebe es zurück. Es ist verflucht, denn es hat ihr den Tod gebracht. Und Jacob muss das Gleiche machen. Ich werde ihn dazu zwingen. Der Rest war unverständliches Zeug - ein paar Telefonnummern, sicher von seinen Dealern, dazu wirre Symbole. Die Drogen hatten Brians Verstand zerstört.
    Albert Jacob verbrannte den Zettel. Dann verschwand er ungesehen aus der Absteige.
    Marley hatte diesen Weg für sich gewählt. Er war zu schwach für die Konsequenzen gewesen, die sich nun einmal ergeben konnten, wenn man hoch pokerte. Vielleicht hatte er sich in das Mädchen verliebt? Wer konnte es schon wissen? Offenbar war er mit ihrem Tod nicht klar gekommen. Ein armseliges Ende, das er schlussendlich selbst für sich gewählt hatte.
    Albert Jacob hatte das Kapitel damals für sich als abgeschlossen betrachtet…
    Dass dem nicht so war, hatte er in der Zwischenzeit begriffen.
    Jacob öffnete die

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