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0826 - Kampf um Armakath

0826 - Kampf um Armakath

Titel: 0826 - Kampf um Armakath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Vorgehen, sondern auch noch ungeheuer schnell und zielstrebig. Zufrieden registrierte Tan, dass sein Suchobjekt nicht sonderlich weit von ihm entfernt lag. Jetzt kam es darauf an, dass er die Nerven behielt.
    Er kam wieder auf seine Füße und drehte sich ergeben zu der Dunklen Krone um. Knappe zwei Meter vor ihm hing sie Funken sprühend in der Luft. Sie erwartete, dass ihr Sklave sich mit ihr krönte, dass er sein eigenes Urteil an sich selbst vollstreckte.
    Langsam bewegte sich Tan Morano in eine ganz bestimmte Richtung. Die Krone folgte seinen Bewegungen, ganz so, wie er es vorhergesehen hatte. Weiter, noch ein paar Schritte nur, dann war er in der richtigen Position angelangt. Moranos linker Fuß stieß gegen etwas Weiches. Jetzt war der Augenblick da.
    Ein Versuch nur, Tan… versage jetzt nur nicht.
    Moranos Arme schienen Tonnen zu wiegen, als er sie hob und nach der Krone ausstreckte. Die Insignie war nach wie vor von dem Feuerkranz umgeben, doch von der Hitze spürte der Vampir in diesen Momenten nichts. Sein ganzes Denken, sein gesamtes Bewusstsein hatte er mit einem dicken Panzer ummantelt. Morano wusste, dass er der Krone nicht lange würde trotzen können, doch das war auch nicht notwendig. Einige wenige Sekunden würden schon ausreichen.
    Sekunden, in denen er sein Ich vor dem harten Zugriff der Dunkle Krone abschotten musste. Wenn ihm dies nicht gelang, dann war alles verloren.
    Die Hände des Vampirs berührten die glatte Holzoberfläche der Krone. Die Elmsfeuer griffen sofort auf seine Arme über, doch Morano kümmerte sich nicht darum. Fest umklammerte er die magische Insignie, als wolle er sie zerquetschen. Mit beinahe andächtigen Bewegungen hob er sie hoch über seinen Kopf.
    Sie tastete… wollte in sein Denken eindringen. Mit aller Macht! Morano fühlte den Druck, der sich wie Eisenklammern um sein Gehirn zu krallen schien. Sie spürte es, ahnte etwas.
    Langsam senkte der Vampir die Krone auf sein Haupt nieder. Ganz langsam, Millimeter für Millimeter.
    Argwohn! Sie bohrte sich in den Kokon, der sein Wollen umhüllte. Misstrauen! Sie weiß es… sie weiß es!
    Und Morano handelte.
    Er ließ sich zu Boden fallen, mitten auf die dort bewusstlos liegende Mirjad. Die Korsin, die ihn in ihrer Penetranz so hartnäckig verfolgt hatte, sollte nun der Garant seiner eigenen Freiheit werden.
    Wie makaber, das ausgerechnet dieses Mädchen sein letzter Rettungsanker war.
    Die Anstrengung raubte dem Vampir beinahe das Bewusstsein, als er die Krone nach unten drückte. Zum Zielen fehlte ihm die Zeit und die Übersicht - doch er traf genau den entscheidenden Punkt. Morano schrie, denn als seine Finger sich vom schwarzen Holz trennten, riss er sich dabei die Haut von den Kuppen. Der Schmerz durchzuckte ihn bis in die Zehenspitzen, doch er hielt durch. Erst als er die konvulsiven Zuckungen von Mirjads Körper deutlich unter sich spürte, schnellte Tan in die Höhe und hetzte quer über die Trümmer in Richtung der Feuerlanzen.
    Alles in ihm schrie nach Flucht - einfach laufen, nur weg von diesem Ort. Doch er behielt kühlen Kopf. Als er sich hinter der ersten Lanze befand, warf Morano einen Blick nach hinten. Und er sah sie. Mirjad, das Mädchen, dessen Kleidung mittlerweile nur noch aus Fetzen bestand, schien mit jeder Sekunde zu wachsen. Die Krone auf ihrem Kopf warf unkontrolliert Blitze in alle Richtungen.
    Er hatte sie überlistet. Und sie hatte nicht schnell genug auf seinen Trick reagieren können. Morano sah das Blut, das über das Gesicht des Mädchens lief. Ihr eigenes Blut, denn die Krone grub sich tief in die Stirn der Kleinen. Das war es, was mit ihm hatte geschehen sollen. Morano erschauderte. Dann richteten sich die Augen der Korsin auf ihn. Tote Augen…
    Es geschah exakt das, was Morano vorausgeahnt hatte. Die Dunkle Krone war außer sich vor Zorn. Und sie reagierte unüberlegt. Der tief schwarze Strahl zuckte direkt auf Morano zu, sollte ihn zerstören, auslöschen. Niemand durfte existieren, der sich der Macht der Krone überlegen gezeigt hatte.
    Morano reagierte kontrolliert. Er wusste nicht, was sein nächster Schritt auslösen konnte, doch wenn er wirklich fliehen wollte, dann musste er eine Situation schaffen, die ihm eine reale Chance bot. Mit einem schnellen Schritt verschwand er hinter der Feuerlanze. Der mörderische Strahl folgte ihm.
    Das Inferno brach unvermittelt los. Der Strahl bohrte sich in die Feuersäule, fuhr durch sie hindurch um Morano zu zerfetzen. Doch der befand sich

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