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0826 - Kristalle der Gewalt

Titel: 0826 - Kristalle der Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Kristallwald war wie leergefegt. Schleif spuren führten jedoch zu den Bergen hin.8 Cornor-Lerz schwankte. Was sollte er tun. Sollte er weiter zum Lager hin vordringen? Oder sollte er den Schleifspuren folgen?
    Als er einige überwüchsige Haluter in der Nähe des Energiezauns bemerkte, entschloß er sich, zunächst zu den Bergen zu gehen. Er sagte sich, daß er später immer noch bis zum Lager vordringen konnte, wenn er wußte, was die Schleifspuren zu bedeuten hatten.
    Die Sonne stand fast im Zenit. Es war heiß. Doch davon spürte der Haluter kaum etwas. Er trottete los. Dabei riß er einige Sträucher aus, an denen er vorbeikam, und stopfte sie sich zwischen die Zähne. Sie schmeckten zwar nicht besonders gut, aber er nahm sie dennoch zu sich, weil er wußte, daß sie besonders energiereich waren und er mit ihrer Hilfe rasch wieder zu Kräften kam.
    Er tastete seinen Schädel ab.
    Offene Wunden hatte er nicht davongetragen. Sein Kopf war jedoch mit Schwellungen überdeckt, und jede davon war so empfindlich, daß er vor Schmerz aufstöhnte, als er sie berührte.
     
    *
     
    Balku ärgerte sich maßlos, als er begriff, daß nichts mehr den Absturz aufhalten konnte. In diesen Sekunden erinnerte er sich an einen Ausspruch von Bakor-Tars, der ihn geboren hatte.
    Bakor-Tars hatte einmal gesagt: „Sinnlose Gewalt fällt auf dich selbst zurück."
    Am meisten ärgerte Balku sich darüber, daß er zugeben mußte, wie recht Bakor-Tars mit diesen Worten hatte.
    Wütend schlug er mit der Faust gegen das Instrumentenpult. Dann stieß er die Seitentür auf. Der Gleiter überschlug sich nun ständig, während er immer schneller in die Tiefe stürzte.
    Unter Balku lag ein schräg abfallender Hang, der mit Schnee bedeckt war. Das war sein Glück. Wenn er seinen Wutanfall nur wenige Kilometer weiter gehabt hätte, dann wäre er über einer felsigen Ebene gewesen, und dort hätte er keine Überlebenschance gehabt.
    Der jungendliche Haluter kletterte seitlich aus dem Gleiter, hielt sich aber noch fest. Als er ganz draußen war, stieß er sich mit aller Kraft von dem Wrack ab, so daß er sich rasch von ihm entfernte. Dann konzentrierte er sich kurz und wandelte seine atomare Struktur um. Sein Körper wurde hart und widerstandsfähig wie Arkonstahl. Balku stürzte wie ein Geschoß in den Schnee. Er rutschte augenblicklich auf dem Schneefeld in die Tiefe, wobei er noch beschleunigt wurde.
    Etwa dreißig Meter von ihm entfernt prallte der Gleiter auf. Er explodierte. Glühende Trümmerstücke wirbelten Balku um den Kopf, verletzten ihn jedoch nicht.
    Der Haluter rollte sich ständig überschlagend weiter. Dabei haftete mehr und mehr Schnee an ihm, und plötzlich wurde er Mittelpunkt eines rasch wachsenden Schneeballs. Schließlich raste Balku donnernd als Lawine zu Tal, ohne sich dessen wirklich bewußt zu werden.
    Was geschehen war, das wurde ihm erst klar, als er seine Struktur wieder veränderte und sich inmitten von Schneemassen wiederfand, die eine gewaltige Last bildeten.
    Wenn er gekonnt hätte, dann hätte er vor Vergnügen laut gelacht. So aber gab er nur einige unartikulierte Laute von sich. Er begann damit, sich aus dem Schnee zu befreien. Das ging viel leichter, als er angenommen hatte.
    Dennoch dauerte es fast eine Stunde, bis Balku endlich aus der weißen Masse heraus war.
    Erschöpft kämpfte er sich weiter voran, bis er ein kleines Wäldchen erreichte. Hier ließ er sich auf den Boden fallen, wandelte sicherheitshalber seine Atomstruktur um und versenkte sich in einen Tief schlaf. In dieser Form konnte ihm nichts passieren.
     
    *
     
    Cornor-Lerz erreichte einen Bergrücken. Auch hier waren die Schleifspuren noch deutlich zu erkennen, so daß er keine Mühe hatte, ihnen zu folgen.
    Dann aber brauchte er die Spuren nicht mehr. Er war am Ziel. In einer Talsenke lagen etwa einhundert gefesselte Haluter. Man hatte sie mit Energiefesseln aneinandergebunden und die Fesseln im Fels verankert.
    Unter diesen Umständen konnten sich selbst die stärksten nicht befreien. Auch eine Strukturumwandlung half hier nichts.
    Das alles war Cornor-Lerz klar. Doch das war es nicht, was ihn erschreckte. Längst war er sich der Niederlage bewußt geworden, die er und seine Anhänger bezogen hatten. Doch nun mußte er erkennen, daß sie noch viel schlimmer ausgefallen war, als er angenommen hatte.
    Etwa zweihundert Freunde waren bei ihm gewesen, als er Ross und seine Anhänger angegriffen hatte.
    Jetzt waren es kaum mehr als hundert, die

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