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0826 - Kristalle der Gewalt

Titel: 0826 - Kristalle der Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie her. Ich versuche es", rief der Aktivatorträger. Er wollte den Neutralisator an sich nehmen, aber Jeynahl gab ihn nicht her.
    Einige Sekunden später stürmten etwa vierzig Haluter heran. Tekener erkannte auf den ersten Blick, daß er und Jeynahl dieses Mal in jenem Bereich waren, den die Kolosse leerfegen würden. Er sprang vorsichtig auf, um nicht zu hoch zu steigen. „Bleiben Sie bei mir, Jeynahl", brüllte er, um den Lärm zu übertönen. „Ich helfe Ihnen."
    Zusammen mit dem Löwenmähnigen rannte er auf die Lücke im Energiezaun zu, wobei er sich bemühte, sich nicht gar zu auffällig zu bewegen. Da die Schwerkraft für ihn jedoch viel zu niedrig war, vollführte er weite Sprünge, bei denen er Mühe hatte, sich auszubalancieren. Jeynahl hielt sich jedoch an ihm fest und half ihm ungewollt, indem er ihn immer wieder nach unten zerrte.
    Tekener blickte über die Schulter zurück und stellte fest, daß er und der Gurrad an der Spitze der Gefangenen liefen. Überraschend ging eine Gruppe von etwa zweihundert Gurrads zum Gegenangriff auf die Haluter über. Mit Steinen und Ästen bewehrt, drangen sie auf die Kolosse ein.
    Als Jeynahl das sah, blieb er stehen. „Kommen Sie, Jeynahl", schrie Tekener. „Wir müssen weiter."
    Der Gurrad schüttelte seinen Kopf, so daß die Löwenmähne heftig hin und her flog. „Nein", sagte er entschlossen. „Ich werde kämpfen. So wie die anderen auch."
    „Sie Narr", sagte Tekener. „Sehen Sie sich das doch an. Genau das, was jetzt geschieht, wollen die Haluter. So können sie sich am besten austoben."
    Tatsächlich nahmen die vierzig Haluter den Kampf begeistert auf. Jetzt brauchten sie nicht mehr flüchtende Gurrads zu jagen. Jetzt hatten sie es mit Oofern zu tun, die sich wehrten.
    Mehrere hundert Gefangene schlössen sich dem Angriff an. Plötzlich glich das ganze Lager einem Tollhaus.
    Jeynahl war kaum noch zu halten, obwohl er beobachtete, wie die Halu-ter tobten. So tapfer sich die Gurrads auch wehrten, sie hatten diesen Giganten im Grunde genommen nichts entgegenzusetzen. „Aufpassen, Jeynahl", schrie Teke-ner. Sie standen noch immer an der gleichen Stelle dicht vor der Strukturlücke. Von außen drangen jetzt fünfzig bis sechzig Haluter in das Lager ein. Sie wollten sich das Vergnügen nicht entgehen lassen, den Aufstand niederzuschlagen.
    Tekener und der Löwenmähnige flohen zur Seite. Sie brachten sich hinter einem Busch in Deckung. Der Boden erzitterte unter ihnen, als die Haluter an ihnen vorbeistürmten. Einige der Giganten bemerkten sie, doch sie griffen nicht an, da sie im Vergleich zu der Menge der kämpfenden Gurrads keinen Anreiz boten.
    Staub wirbelte auf.
    „Wir fliehen", entschied Tekener. „Es wäre sinnlos, sich an dem Kampf zu beteiligen. Kommen Sie."
    Er krallte seine Hand so fest um den Arm Jeynahls, daß dieser vor Schmerz aufstöhnte. Dann riß er ihn hoch und zwang ihn mit sich, wobei er einige Mühe hatte, mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben.
    Jeynahl gab seinen sinnlos gewordenen Widerstand auf. Er half Tekener, als er mit ihm zusammen durch die Lücke im Energiezaun stürmte. Jetzt hätte der Terraner den Gravi-tationsneutralisator gern auf lg justiert, weil er dann viel leichter vorangekommen wäre, aber dazu war keine Zeit vorhanden.
    Ungehindert erreichten die beiden Flüchtenden den Kristallwald. Vereinzelte Haluter stürmten an ihnen vorbei, ohne sie zu beachten. Sie alle hatten es eilig, ins Lager zu kommen.
    Jeynahl wollte etwas sagen, aber das Entsetzen und der Haß auf die Haluter schnürten ihm die Kehle zu.
    Erst als sie etwa fünfhundert Meter vom Lager entfernt waren, blieben sie stehen. Tekener regulierte den Gravitationsneutralisator neu ein. Als er aufblickte, sah er, daß sich das Gesicht Jeynahls vor Anspannung verzerrte.
    Er fuhr herum.
    Ein Haluter stand vor ihnen. Der Koloß hatte eine klaffende Kopfwunde, die mit verkrustetem Blut bedeckt war. Tekener griff unter seine Blusenjacke nach dem Kombistrahler, den er aus dem Shift der REDHORSE mitgenommen hatte. „Nicht schießen", rief eine helle Stimme. „Es ist ein Freund."
    „Jennifer? Wo bist du?"
    Die Überlebensspezialistin trat hinter einigen hoch aufragenden Kristallen hervor. Sie lächelte erleichtert.
    Jeynahl seufzte. Er ließ die kampfbereit erhobenen Arme sinken. „Das ist Erger Darg", erklärte die Terranerin. „Er wollte euch aus dem Lager holen. Ich sollte auf ihn warten, aber ich habe es nicht ausgehalten. Wie ich sehe, war das ganz gut

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