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0827 - Der Mann von Barkon

Titel: 0827 - Der Mann von Barkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zeugten von beginnendem Schlaf.
    Er träumte von irgendeinem Angriff, den er einmal erlebt und fast wieder vergessen hatte.
    Sirenen heulten und riefen ihn auf seinen Posten. Er begann zu laufen, aber seine Beine brachten ihn nicht vom Fleck. Das Heulen wurde immer eindringlicher, und es schien nicht aufhören zu wollen.
    Irgendwo zuckten Feuerblitze auf und erloschen wieder.
    Erschrocken wachte er auf.
    Das Sirenengeheul aber blieb.
    Er träumte nicht mehr.
    In der Tür stand Barkon, den Strahler auf ihn gerichtet. „Komm mit!" sagte der Alte barsch. „Schnell!"
    Scerp richtete sich auf. „Was ist denn los?" Am liebsten hätte er sich die Ohren zugehalten, aber zum Glück verstummten die Alarmsirenen gerade in diesem Augenblick. „Was soll der Lärm?"
    „Komm mit, dann zeige ich es dir."
    Scerp stand auf. Barkon trat zur Seite und ließ ihn vorbei, den Strahler unentwegt auf den Arkoniden gerichtet. „Was soll die Waffe, Barkon?"
    „Geh vor!"
    Scerp hatte ein ungutes Gefühl, aber er gehorchte. Wahrscheinlich hätte er den Alten leicht überwältigen können, aber er wollte es nicht darauf ankommen lassen. Er gehorchte und ging in Richtung der Kontrollzentrale weiter. Barkon folgte ihm in einem geringen Sicherheitsabstand.
    Als er die Zentrale betrat, fiel ihm die Veränderung sofort auf. Kontrollampen leuchteten auf und erloschen wieder, die Bildschirme waren in Betrieb. Da ihm die Konstruktion der anderen Instrumente unbekannt war, konnte er auch deren Funktionen nicht erraten. Sicher schien jedenfalls, daß Barkon die gesamte Anlage aktiviert hatte. „Geh dort hinüber!" befahl der Alte und deutete mit seiner Waffe in die gegenüberliegende Ecke.
    Scerp rührte sich nicht vom Fleck. „Ich will zuerst wissen, was das ganze Theater bedeutet."
    „Wir werden angegriffen, und ich habe die Stationsverteidigung eingeleitet. Du hast mich belegen."
    „Angegriffen?" Scerps Stimme verriet Überraschung und jäh aufflammende Hoffnung zugleich. „Von wem?"
    „Die Massetaster orteten ein großes Schiff im Orbit. Eine zweite kleinere Einheit nähert sich im Tiefflug der Station und ist noch dreißig Kilometer entfernt. Der Kurs beweist, daß der Pilot sein Ziel kennt. Du mußt es ihm verraten haben."
    Scerp dachte an die Notiz, die er in der Kuppel zurückgelassen hatte. Er beschloß, sie schnell wieder zu vergessen. „Ich wußte nicht, daß man schon heute kommt, um mich abzuholen. Ich bin ebenso überrascht wie du. Warum nimmst du keinen Kontakt auf? Laß mich mit ihnen reden."
    „Fremde stören mich bei meiner Arbeit", lehnte Barkon kategorisch ab. „Die Station wird sie vertreiben. Und du kannst mich nicht daran hindern."
    Scerp sah ein, daß er in der Klemme steckte. Wenn es sich wirklich um ein Schiff der Gavök handelte, und es wurde angegriffen, gab es zwei Möglichkeiten: Entweder waren die Abwehrwaffen der Station so stark, daß sie es vernichten konnten, oder der umgekehrte Fall trat ein. Beides konnte verheerende Folgen haben. Er, Scerp, würde weiterhin auf Fog-ha bleiben müssen, wenn er die nächste Stunde überhaupt lebend überstand. „Niemand will etwas von dir, Barkon", versuchte er es noch einmal und bereitete sich innerlich auf eine überraschende Aktion vor. „Das Schiff wird landen, mich auf nehmen und wieder davonfliegen. Keiner wird jemals von deiner Existenz hier erfahren."
    „Das Risiko ist zu groß für mich", lehnte der Alte ab.
    Scerp, blitzschnell in seinen Entschlüssen und Reaktionen, sprang aus dem Stand heraus. Aber Barkon schien damit gerechnet zu haben, und selbst ein energetischer Narkosestrahl war schneller als jede noch so schnell bewegte Materie. Das flimmernde Bündel erwischte Scerp mitten im Sprung.
    Barkon trat zur Seite, um Platz für den bereits bewußtlosen Arkoniden zu machen, der hart auf dem Boden aufschlug und liegenblieb. Er schüttelte voller Bedauern den Kopf und legte den Strahler auf einen der schmalen Kontrolltische. Unter Anstrengung seiner ganzen Kräfte zog er dann den Narkotisierten in die freie Ecke unter den Bildschirmen und schaltete die Energiefessel ein, damit der Gefangene nicht fliehen konnte, wenn er wieder zu sich kam. „Hier bist du gut aufgehoben", murmelte er im Selbstgespräch. „Du wolltest mich verraten, aber so leicht lasse ich mich nicht übertölpeln." Er widmete sich wieder den Kontrollen. „Für das Schiff im Orbit wird es nicht reichen, fürchte ich ... aber das kleine soll sich in acht nehmen. So ... - die automatische

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