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0827 - Der Mann von Barkon

Titel: 0827 - Der Mann von Barkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Nordlicht, während Sunt, Ellert und zwei andere Terraner sich auf den Abstieg mit dem Beiboot vorbereiteten. Eine Stunde später schwenkte der Kreuzer in die Umlaufbahn um Fogha ein. Fast gleichzeitig öffnete sich eine Hangarschleuse, das Beiboot schwebte heraus und begann sofort in die Tiefe zu sinken.
    Sekunden danach war es schon weit zurückgeblieben.
    Gourth saß hinter den Flugkontrollen und steuerte manuell und nach Sicht. Sunt war neben ihm. Auf seinem Schoß lag die noch in der Nordlicht angefertigte Photokarte. Außer Ellert nahm noch der Energiespezialist Carbot an dem Unternehmen teil. Wie auch Gourth war er Terraner und stammte aus dem NEI in der Provcon-Faust.
    In geringer Höhe überflog das Beiboot die riesigen Urwälder und näherte sich von Osten her dem Plateau, das am Horizont auftauchte. Da keine Funkverbindung mit Scerp zustande gekommen war, hielt Sunt eine überraschende Landung für das sicherste.
    Und genau das tat Gourth auch. Mit einem eleganten Manöver ließ er das Beiboot im letzten Augenblick an der Steilwand des Plateaus hinaufschwingen und setzte unmittelbar nach Erreichen der erforderlichen Niveauhöhe nur wenige Dutzend Meter vom Abgrund entfernt auf. „Nichts geschah. „Vielleicht schläft er gerade", vermutete Ellert.
    Die Sonne geht erst in drei Stunden Unter, erinnerte ihn Gorsty ein wenig vorwurfsvoll. Und auch Sunt, der Gorsty nicht hören konnte, meinte: „Am hellen Nachmittag? Das glaube ich nicht."
    Gourth blieb hinter den Kontrollen, Sunt hingegen verließ in Begleitung Ellerts und Carbots das Beiboot, um sich nach Scerp und seiner Kuppel umzusehen. Sie entdeckten sie bereits nach kurzer Zeit unter dem Blätterdach der schützenden Bäume. Der einzige Eingang war geöffnet, was keineswegs beruhigend wirkte. Es konnte eine Falle sein. Vielleicht hatte Scerp sie längst auf seinem Bildschirm und beobachtete jede ihrer Bewegungen.
    Wir sollten ihm ein Zeichen geben, schlug Gorsty lautlos vor. Schließlich weiß Scerp nicht, mit wem er es zu tun hat, und ich bin sicher, daß er über genügend Waffen verfügt, uns auszulöschen, ehe wir auch nur an Gegenwehr denken können. Ellert gab den Vorschlag weiter. Nach einigen Überlegungen legten sie zum Zeichen ihrer friedlichen Absicht die Waffen auf den felsigen Boden und zeigten die leeren Hände. Der Gedanke, daß sie vielleicht niemand dabei beobachtete, wirkte ein wenig deprimierend.
    Abermals erfolgte keinerlei Reaktion. „Vielleicht ist er nicht zu Hause", kam Carbot auf eine Idee. „Dann sehen wir eben nach", entschloß sich Sunt und schritt auf den Eingang zu. Die anderen folgten ihm.
    Es dauerte nicht lange, bis sie sicher waren, daß Carbots Vermutung richtig war. Die Station war verlassen, aber erst seit einigen Stunden.
    Ellert war es dann schließlich, der in der kleinen Kontrollzentrale der Kuppel den Zettel mit Scerps Notiz fand. Er brachte ihn Sunt, der ihn zweimal durchlas. „Er hat also die seltsamen Energieausbrüche auch registriert - sehr interessant. Da er schon Jahre hier verbracht hat, dürfen wir annehmen, daß sie eine bisher nicht beobachtete Erscheinung sind.
    Ausgerechnet jetzt, wo wir ihn abholen wollen, ist er nicht da."
    „Hundert Kilometer nach Westen", sagte Ellert. „Was ist das schon für unser Beiboot?"
    Sunt schrieb eine ausführliche Nachricht auf die Rückseite des Zettels, den Ellert gefunden hatte, und legte ihn an die alte Stelle zurück. Wenn sie Scerp verpassen sollten, würde er unterrichtet sein.
    Dann verließen sie die Kuppel und nahmen ihre Waffen auf.
    Gourth startete, überquerte das Plateau und flog nach Westen.
    Im Norden schien das Eis auf den Gipfeln des Hochgebirges zu brennen.
     
    *
     
    Barkon - das war für Scerp zwar kein bestimmter Begriff, aber er wußte, daß er den Namen schon einmal in irgendeinem Zusammenhang vernommen hatte. Warum nannte sich der Alte so? Eine andere Frage drängte sich auf: Hatte dieser Barkon, wie er sich nannte, in dieser unterirdischen Station im Tiefschlaf gelegen und war eben erst erwacht, oder war er mit dem Transmitter erst vor kurzem hier eingetroffen? Die plötzliche Aktivität der Station gab der letzten Möglichkeit den Vorzug.
    Das bedeutete aber wiederum, daß der Alte mit dieser Station und ihren Funktionen vertraut sein mußte. „Ich heiße Barkon", wiederholte er, als Scerp schwieg. „Mein Volk schickte mich vor sehr langer Zeit aus. Es gab mir einen Auftrag, über den ich nicht zu sprechen vermag. Nachdem meine

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