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0828 - Der Henker des Herzogs

0828 - Der Henker des Herzogs

Titel: 0828 - Der Henker des Herzogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rauschen, das immer gleichförmig blieb und nie an- oder abschwoll. Sehr bald hatte ich herausgefunden, was dieses Rauschen bedeutete, es konnte nur das Wasser eines Flusses sein, der Donau also.
    Allmählich machte ich mich mit dem Gedanken vertraut, dass ich keine fremde Hilfe erwarten konnte. Ich war auf mich allein gestellt, und dabei würde es auch bleiben.
    Richard Löwenherz war von einem österreichischen Herzog gefangen genommen worden. Ein Gefangener wird bewacht, das war schon immer so gewesen. Und ich war gespannt, was die Bewacher hier sagen würden, wenn sie die Tür entriegelten und nicht mehr in ein leeres Verlies starrten, sondern in eines, das von einem Fremden belegt war. Sie mussten denken, er wäre vom Himmel gefallen, zudem er völlig anders gekleidet war als sie.
    Ferner musste ich alles versuchen, um wieder in meine Zeit zurückzukehren. Ich war durch die blaue Blume tief in die Vergangenheit geschleudert worden, und ihr Geruch durchzog noch immer meine Nase. Er hatte sich an den Schleimhäuten festgesetzt wie dicker Blütenstaub, der sich einfach nicht lösen wollte. Als wollte er mich unter allen Umständen daran erinnern, nach der Rose zu suchen. Ein Unding, denn sie befand sich in meiner Zeit und nicht hier.
    Wieder einmal war die Welt auf magische Art und Weise auf den Kopf gestellt worden.
    Ich saß auf der Bank und konnte nichts anderes tun, als auch weiterhin untätig zu bleiben. Ab und zu schaute ich dorthin, wo sich die Öffnung hoch oben in der Mauer auftat und das Tageslicht einließ.
    So sehr ich auch maß und verglich, ich konnte sie nicht erreichen, man hätte das Viereck nicht einmal zu vergittern brauchen.
    Es war kalt in diesem Verlies, das eigentlich ganz anders war, als ich mir ein mittelalterliches Gefängnis vorstellte. Die Decke war zu hoch, es gab auch genügend Platz. Es war benutzt worden. Die alte stinkende Decke lag unordentlich auf dem Stroh, in dem es hin und wieder raschelte. Wahrscheinlich hatten sich dort Mäuse versteckt.
    Ich wartete weiter.
    Meine Gedanken drehten sich immer wieder um das Erlebte, und ich fragte mich, wie Suko, Iris und auch Chandler auf mein Verschwinden reagiert hatten.
    Sie mussten glauben, dass ich mich in Luft aufgelöst hatte, und so ähnlich war es ja auch gewesen.
    Warten.
    Auf was?
    Auf meine Bewacher, die irgendwann auftauchen mussten, um mir Nahrung zu bringen? Nein, sie wussten ja gar nicht, dass jemand in diesem Verlies steckte. Es war einfach unmöglich.
    Oder saß ich nur als Gast hier? Gehörte dieser Raum tatsächlich einem anderen Mann?
    Da kam für mich nur Richard Löwenherz in Frage, und als ich an ihn dachte, schlug mein Herz schneller. Es wäre der reine Wahnsinn gewesen, wenn er mir plötzlich erschienen wäre.
    Ich hatte Mühe, meine Nervosität zu unterdrücken, und fummelte in der Tasche nach den Zigaretten. Ich hatte einfach das Bedürfnis, jetzt rauchen zu müssen. Es erinnerte mich an meine Zeit, denn in dieser hier hatte es keine Zigaretten gegeben.
    Ich steckte das Stäbchen zwischen meine Lippen, zündete die Flamme an, schaute gegen sie, als sich das Feuer in den Tabak hineinfraß, und nahm wenig später den ersten Zug.
    Ja, das war eine Erinnerung an meine Zeit, wenn auch keine gesunde, wie ich gern zugab.
    Ich rauchte und schaute dem Rauch nach, der allmählich in die Höhe quoll, als würde er von der Öffnung in der Wand angezogen.
    Etwas änderte sich.
    Auf einmal wurde die Stille unterbrochen. Ich hörte das Wiehern der Pferde, dazwischen erklangen helle, klirrende Geräusche. Männerstimmen schrien etwas, jemand gab einen scharfen Befehl, dann verschwanden die Geräusche für eine Weile oder schwächten sich ab, aber die zuerst von mir erlebte Ruhe kehrte nicht mehr ein.
    Ohne es gesehen zu haben, wusste ich, dass etwas passieren würde. Ich blieb auf der rauen Bank sitzen, auch wenn es mir schwerfiel.
    Bei der kleinsten Bewegung klirrten die Ketten, mit denen die Bank an der Wand befestigt war, aber die Geräusche draußen vor der Holztür überlagerten die in meinem Gefängnis.
    Es näherte sich jemand.
    Schwere Tritte, das Klirren der Metallwaffen, wahrscheinlich Schwerter oder Lanzen. Dann kratzte ein Gegenstand an der Tür.
    Ein schwerer Riegel musste zur Seite geschoben werden, wieder hörte ich einen scharfen Befehl, ein dumpfer Laut klang an meine Ohren. Er war deshalb entstanden, weil jemand die schwere Tür nach innen getreten hatte.
    Ich saß günstig, beinahe im toten Winkel und konnte auf

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