0828 - Drachenritt
Meister Schleweckermauzbaumfallschnappbeißer der Große von und zu Klingenschmiedfunkensprüh der Ältere, anbetungswürdigster aller…«
»Und jetzt kommt Hatschieh!«, stoppte Teri seinen Redefluss.
»Neeeeiiiin!«, kreischte der Drache. »Jetzt kommt - ha… HA… HAT-SCHIEHF Ve rdammter Heuschnupfen!«
Teri schloss die Augen.
Womit hatte sie das alles verdient?
Und wo war sie überhaupt? Wie war sie hierher gekommen? Sie hatte einen zeitlosen Sprung durchgeführt, aber eigentlich Merlins unsichtbare Burg erreichen wollen, um mal nachzuschauen, ob der alte Zauberer zu Hause war. Genauer gesagt: Sie wollte nur eine bestimmte Information aus dem Saal des Wissens abfragen, jenem großen Kristallsaal, in dem mehr Wissen gespeichert war, als allein die Menschheit jemals hätte Zusammentragen können. Danach wollte sie wieder verschwinden. Aber statt in Merlins Burg war sie jetzt in einer offenbar völlig anderen Welt und in der Gesellschaft eines haarsträubenden Drachenviechs.
Ich träume, versuchte sie eine Erklärung zu finden. Und: Ich will aufwachen! Ich will sofort aufwachen!
Aber entweder schaffte sie das nicht, oder es war doch kein Traum. Jedenfalls veränderte sich nichts.
Ich glaube, ich sollte schnell wieder verschwinden. Vielleicht komme ich ja dorthin zurück, wo ich hergekommen bin… Sie konzentrierte sich auf ihren Ausgangsort, Gryfs kleine Hütte auf der wälischen Insel Anglesey, und machte den entscheidenden Schritt, der den zeitlosen Sprung auslösen sollte.
Nichts geschah.
Sie versuchte es noch einmal.
Wieder nichts.
Sie peilte wieder Merlins Burg an.
Nichts.
Jetzt Professor Zamorras Château Montagne.
Nichts…
Es klappte nicht. Sie war nicht in der Lage, einen zeitlosen Sprung durchzuführen! Und ihre anderen druidischen Para-Fähigkeiten?
Alles war blockiert. Ihre gesamte Magie. Nichts davon konnte sie einsetzen. Sie war jetzt nur noch ein normaler Mensch ohne besondere Fähigkeiten.
Sie saß in der Falle…
***
Goraun erhob sich halb aus seiner Deckung und schüttelte Rontorrs Klauenhand ab, der ihn zurückziehen und zur Vorsicht mahnen wollte.
»Sie ist tatsächlich da«, zischelte er. Eine schlangenartig gespaltene Zunge zuckte zwischen seinen verhornten Lippen hervor und bewegte sich hastig hin und her. »Und sie ist tatsächlich blockiert.«
»Wie ich es geplant habe«, murmelte Torngaur im Hintergrund.
Sie waren Nestbrüder, vor fünftausend Jahren aus dem gleichen Dämonenei geschlüpft. Sie hielten zusammen wie Pech und Schwefel. Es blieb ihnen auch nichts anderes übrig, denn das Oberhaupt der Or-Sippe hatte sie verstoßen. Fortan mussten sie die Schwefelklüfte meiden. Dafür hassten sie Orrnaug, den Alten, der einfach nicht sterben wollte. Nie begab er sich in bedrohliche Situationen, sondern ließ andere die Seelen aus dem Licht holen, und auch aus den Intrigen und Machtspielen der anderen Dämonensippen hielt er sich heraus.
Torngaur, Goraun und Rontorr war das nicht genug gewesen. Sie wollten selbst Macht. Sie waren jung und stark, und Orrnaug war uralt. Entweder machte er ihnen Platz, oder sie zettelten einen Krieg gegen eine andere Dämonensippe an.
Doch er hatte sich nicht erpressen lassen. Er erwies sich als stärker und mächtiger als sie drei, und er verstieß sie. Fortan gehörten sie nicht mehr zur Or-Familie. Von einer Stunde zur anderen waren sie zu Fremden geworden.
Niemand hatte sich auf ihre Seite gestellt. Den anderen der Sippe gefiel die Ruhe, die Orrnaug ihnen verschaffte. Dafür nahmen sie auch in Kauf, dass sie hin und wieder kleine Verluste erlitten. Aber etwas Schwund hatte man immer, wie schon Asmodis, der einstige Fürst der Finsternis, stets zu sagen pflegte.
Jetzt plante Torngaur den großen Gegenschlag.
Er hatte von Professor Zamorra ge hört, dem Meister des Übersinnlichen, wie er von vielen genannt wurde. Er war ein gefährlicher Feind, ein Dämonenmörder. Ihn wollten sie auf Ormaug und den Rest der Sippe hetzen.
Aber da sich die Or-Sippe nie besonders hervorgetan hatte, wusste er vielleicht nicht einmal, dass es sie gab. Man musste ihn also recht massiv zwingen, aktiv zu werden.
Das ging am besten, indem man jemanden aus seiner Bande gefangen nahm, eventuell tötete, und dies im Namen Orrnaugs tat.
»Was ist das da für ein Biest bei der Goldhaarigen?«, stieß Goraun hervor.
Jetzt schielte auch Torngaur über die Deckung aus Felsbrocken hinweg.
Er wurde blass. »Ein… ein… ein…«
»Dass es keine zwei sind,
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