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0828 - Drachenritt

0828 - Drachenritt

Titel: 0828 - Drachenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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großes Fragezeichen.
    Immerhin kümmerte er sich hin und wieder um Zamorras Computersystem und brachte es immer wieder auf den neuesten Stand. Er lieferte die Hardware, und er schrieb eigene Betriebssysteme und Programme, die zuverlässiger und absturzsicherer waren als die der meisten marktbeherrschenden Firmen.
    »Na dann«, sagte Nicole munter. »Mach hin, Chef. Es ist kalt hier draußen.«
    Er balancierte mit ihr an den restlichen Pfützen vorbei und durch die Kneipentür. Angesichts der nicht uninteressanten Umschlingungshaltung Nicoles empfing sie beide der Applaus der anderen Gäste.
    Er setzte sie ab. Na klasse, dachte er. Mademoiselle geruhen trockenen Fußes anzukommen und ich bin dafür in dieser verdammten Pfütze gelandet… »Mostache!«, brüllte er durch den Schankraum.
    »Das Übliche?«, fragte der Wirt prompt.
    »Mostache, ich werde dich köpfen und aufhängen, wenn du nicht endlich deine Seenplatte vor der Tür zuschüttest!«
    »Köpfen und aufhängen?«
    »In genau dieser Reihenfolge!«, stellte Zamorra klar. »Und jetzt das Übliche.«
    Er nahm Nicole den Mantel ab und warf ihn Mostache zu. Anschließend geleitete er Nicole durch den von Zigarettenrauch verqualmten Raum zum »Montagne-Tisch«. Sie zelebrierte das in ihrem dünnen, schwarzen Kleid wie einen Festakt. Es war schulterfrei und an einer Seite offen; der Stoff wurde dort nur von vier großen, goldenen Ringen zusammengehalten und zeigte mehr als deutlich, dass sich unter dem Kleid nur Nicole pur befand und sonst nichts.
    Die Anwesenden applaudierten schon wieder.
    Und gesellten sich ebenfalls an den »Montagne-Tisch«. Es sah aus, als würde es ein recht feuchtfröhlicher Abend.
    ***
    Als Mostache »das Übliche« an den Tisch brachte, wedelte Zamorra den Zigarettenqualm beiseite. Eigentlich galt ja in ganz Frankreich ein Gesetz gegen den Tabakkonsum in öffentlichen Räumen. In ganz Frankreich? Nein - da gab es ein kleines Dorf unbeugsamer Raucher…
    Mostache hatte sich einfach geweigert, einen weiteren Raum für Raucher einzurichten und die eigentliche Schankstube der Front militanter Nichtraucher zu überlassen. »Wem’s nicht passt, der kann ja draußen bleiben«, hatte er gesagt. Und seine Stammgäste hätten ihn wohl auch aus dem Dorf gejagt, vorher aber noch geteert und gefedert, wenn er tatsächlich den Versuch einer Gettobildung gemacht hätte.
    Abgesehen davon interessierte sich auch das Auge des Gesetzes in dieser Gegend nicht dafür.
    Weder Zamorra noch Nicole störten sich an der hochgradigen Luftverpestung. Sie waren Schlimmeres gewohnt. Und Zamorra konnte sich nicht mehr so recht daran erinnern, wann er zuletzt ein Pfeifchen geraucht hatte - hatte er damals damit aufgehört, als er das Château erbte? Aber hin und wieder genoss er diesen Duft durchaus, wenn andere ihn erzeugten.
    Auch Nicole, die selbst nie geraucht hatte, äußerte sich niemals kritisch dazu. Auch nicht, dass André Goadec, größter Weinbergpächter der Gegend, seit etlichen Jahren nur noch sehr selten ohne die Fluppe im Mundwinkel zu sehen war und eine Zigarette an der anderen in Brand setzte. Heute schien er es sich wieder mal zum Ziel gesetzt zu haben, die ganze Stube einzuräuchern.
    »Mostache, mein bester, weil einziger Wirt«, säuselte Zamorra. »Wie oft in unserer beider Leben habe ich dir eigentlich schon gesagt, du sollst die Seenplatte vor deiner garstigen Hütte beseitigen?«
    In der Durchgangstür zur Küche erschien Mostaches wehrhafte Frau Gemahlin hinter der Theke. »Mein Mann hat Wichtigeres zu tun als den Straßenbau«, keifte sie. »Wenn’s dir nicht passt, Professor, brauchst du ja nicht herzukommen!«
    »Außerdem ist es doch so etwas wie ein Markenzeichen geworden«, seufzte Mostache. »Was wäre dieses wunderschöne Lokal ohne meine Pfützen?«
    »Trockenen Fußes erreichbar«, grummelte der Dämonenjäger.
    »Wie langweilig«, konterte Mostache. »Wo bleibt deine Abenteuerlust, Professor? Du wirst doch nicht etwa alt?«
    »Wer hier nicht alt wird, bist du«, knurrte Zamorra, »wenn du nicht bald Abhilfe schaffst.«
    »Ich sag dir was, Zamorra«, sagte der Wirt. »Wenn ich die Löcher zuschütten soll, muss ich doch die Erde dafür irgendwoher bekommen, oder? Siehst du, das ist das Problem. Ich muss hier ein neues Loch graben, um da ein altes zuzuschütten. Resultat: Viel Arbeit, kein Erfolg. Da kann ich’s auch gleich ganz lassen.«
    »Seltsame Logik«, brummte Zamorra.
    Mostache zuckte mit den Schultern und schlurfte zur

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