0828 - Drachenritt
starb, er hätte häufig Kontakt zu unserer Welt gehabt«, warf Zamorra ein.
»Ach, daher seine lockeren Sprüche. Da muss er wohl immer genau an die richtigen Kontaktpersonen gekommen sein«, sagte-Teri und schüttelte den Kopf. »Megakrasses Viech… Schade um den alten Burschen.«
»Er zeigte sich als so feindselig wie fast alle Drachenländer«, sagte Zamorra. »Unberechenbar. Hoffentlich wird Fooly nicht irgendwann auch so.«
»Ihr müsst ihn eben rechtzeitig erziehen«, schlug Gryf vor.
Zamorra bückte sich, hob die Katze hoch und streichelte sie. Sie schnurrte laut. Er schielte in Richtung des aufgeschlagenen Buches.
»Nein«, sagte Nicole entschlossen. »Denk nicht mal daran! Fürs erste reicht es!«
»Ich will ja auch gar nicht schon wieder ein Siegel öffnen«, brummte Zamorra. »Zumal es das 6. ja von allein geöffnet hat. Warum und wie, verstehe ich einfach nicht. Dieses Buch mit 13 Siegeln ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln…«
»Jetzt fang du auch noch mit irren Wortspielen an!«, sagte Teri düster. »Reicht es nicht, dass Chrufu uns damit auf den Wecker gegangen ist?«
»A propos gehen«, sagte Zamorra. »Wir haben dem Drachen versprochen, zum Teufel zu gehen. Und auf sein Wohl zu trinken.«
»Na dann«, sagte-Teri vergnügt, »wollen wir das mal schleunigst tun.« Sie griff nach Nicoles Hand, und Gryf fasste auch sofort bei Zamorra zu, damit sie alle im zeitlosen Sprung ins Dorf hinunter und in Mostaches Kneipe gelangten - diesmal direkt und unter Umgehung der »mostacheschen Seenplatte«.
»He, warte, Teri!«, stieß Nicole hervor. »Vielleicht solltest du dir erst noch was anziehen…«
Zu spät…
***
In seiner unsichtbaren Burg stand der alte Zauberer Merlin vor einem Spiegel.
Aus diesem sah ihm nicht sein Spiegelbild entgegen, sondern Olaf Hawk, seine Inkarnation.
»Ich habe das Buch gesehen«, sagte Hawk. »Mir blieb ein wenig Zeit, mich im Château umzusehen, und da fand ich es. Fast die Hälfte der Siegel sind bereits geöffnet.«
»Ich Weiß«, sagte Merlin.
»Natürlich weißt du es«, sagte Hawk. »Aber du weißt auch, dass es Zamorra töten kann? Er ist jetzt schon süchtig, und mit großer Wahrscheinlichkeit wird er sterben, spätestens dann, wenn er das letzte Siegel öffnet!«
»Auch das weiß ich.«
»Und warum tust du nichts dagegen? Nimm ihm das Buch weg, vernichte es!«
»Das kann ich nicht«, gestand Merlin. »Es liegt nicht in meiner Macht.«
»Wieso nicht?«
»Ein Drache und ein Or-Dämon haben dieses Buch vor tausend Ewigkeiten geschrieben«, sagte Merlin. »Sie gaben es Lucifuge Rofocale zum Geschenk. Nur er kann noch verhindern, was geschehen wird.«
»Aber er ist der Lucifuge Rofocale aus der Spiegelwelt!«, gab Hawk zu bedenken. »Der aus unserer Welt ist schon lange tot.«
»Lebendig oder tot - was spielt es für eine Rolle?« Merlin hob die Schultern. »Leben und Tod sind nur zwei Aspekte der Existenz. Und Lucifuge Rofocale ist Lucifuge Rofocale, gleichgültig, ob er unserer oder einer der Spiegelwelten entstammt.«
»Einer der…?«
Merlin antwortete nicht. Er wandte sich ab und schritt davon. Das Bild seiner Inkarnation im Spiegel verblasste langsam…
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ENDE
[1] Siehe Professor Zamorra Nr. 817 »Gefahr aus dem Drachenland«
[2] Siehe Professor Zamorra Hardcover Nr. 18 »Drachenkrieg«
[3] Dieser Roman, erschienen als »Motion-Book« (Buch plus-Videocassette) beim Heel-Verlag, wurde von W. K. Giesa und Claudia Kern geschrieben. Vielleicht gibt es noch Exemplare in Second-Hand-Shops oder bei Ebay oder sonstwo…
[4] Siehe
[5] Siehe Professor Zamorra Nr. 819 »Die letzten Sauroiden«, Professor Zamorra Nr. 821 »Grauen aus dem Meer«
[6] Siehe Professor Zamorra Nr. 817 »Gefahr aus dem Drachenland«
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