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0828 - Drachenritt

0828 - Drachenritt

Titel: 0828 - Drachenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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mehr rührte.
    Gryf zuckte zusammen.
    »Er stirbt«, sagte er leise. »Aber nicht durch deinen Blaster. Du brauchst nicht mehr auf ihn zu schießen. Das ist nur noch Energieverschwendung.«
    Zamorra nahm den Finger vom Strahlkontakt. Ein Blick auf die Kapazitätsanzeigte verriet ihm, dass die Batterie ohnehin fast leer war. Zeit zum Aufladen. Er senkte die Waffe.
    »Warum stirbt er?«, fragte er.
    »Ihm liegt- wohl etwas ziemlich schwer im Magen. Er verblutet inner-Hch. Wahrscheinlich war es Rontorr. Der lebte noch, als Chrufu ihn verschlang. Vermutlich hat er ihm von innen her mit seinen Hörnern zugesetzt.«
    Der Drache sank langsam in die Knie.
    »Du hast Recht, Säugetierchen«, seufzte er. »So endet also Meister Schleweckermauzbaumfallschnappbeißer der Große von und zu Klingenschmiedfunkensprüh der Ältere, - chrtschieh Meinen Heuschnupfen nehme ich wohl mit ins Grab…«
    »Du hättest vielleicht nicht ganz so gefräßig sein sollen«, sagte Gryf. »Kann ich dir irgendwie helfen?«
    Chrufu lag jetzt flach auf dem Boden. Er ächzte: »Kannst du sicher nicht. Denn es steht geschrieben in der Sure des meckernden Kameltreibers: Wer sein Maultier mit einer Ziege verwechselt, wird nie zu Milch und Käse kommen. Inshallah!«
    Gryf schüttelte den Kopf. »Und es steht geschrieben im 23. Buch Jeremias des Baumwollenen, Kapitel 95 bis 231: Wer seine Klappe zu weit aufreißt, kriegt was aufs Maul. Amen!«
    »Klingt gut, Säugetierchen«, seufzte der Drache. »Manchmal haben auch welche deiner Spezies Recht. Du machst mir Spaß.«
    »Meister«, warf Zamorra ein. »Woher kennst du den Koran? Und deine für einen Drachen doch recht flotten Sprüche, woher…«
    »Ich hatte immer wieder… Kontakte zu deiner… Welt, Wanderfischchen… ich habe von den Büchern gehört, sie aber nicht gelesen. Man hat so wenig Zeit in seinem langen Leben…« Ein klagender Laut folgte.
    »Kann ich dir wenigstens das Sterben erleichtern?«, fragte Gryf.
    »Nicht einmal… das… geht doch alle… zum Teufel…«
    »Das werden wir tun«, versprach Zamorra. »Und wir werden auf dich trinken, verehrungswürdigster aller Drachen. Es ist schade, dass es so kommen musste. Wieso konnten wir keine Freunde werden?«
    »Er wird dir nicht mehr antworten«, sagte Gryf ernst. »Er ist soeben gestorben.«
    Zamorra sah zu Boden.
    »Ich denke, wir haben hier nichts mehr verloren«, sagte der Druide. »Komm, mein Freund.« Er berührte Zamorras Schulter und nahm ihn mit in den zeitlosen Sprung.
    ***
    Gryf war zu seiner Hütte gesprungen. Aber wieder war von Teri nichts zu sehen. Auch von Nicole nicht.
    »Vielleicht sind sie im Château«, vermutete Zamorra.
    Der nächste zeitlose Sprung führte sie dorthin - und direkt ins »Zauberzimmer«, weil Zamorra die gedankliche Steuerung des Teleports übernahm. In der Tat warteten die beiden Frauen dort. Sie unterhielten sich über das Buch. Die Katze strich um Nicoles Beine und rieb ihren Kopf daran, wartete darauf, gestreichelt zu werden.
    Zamorra musterte das Tier mit einem äußerst misstrauischen Blick.
    »Was ist mit Fooly?«, fragte er dann, an Nicole gewandt. »Wolltest du ihn nicht zwecks Buchverbrennung hierher holen?«
    »Danke, mir geht es auch gut, Chéri«, erwiderte sie etwas spitz. »Danke der Nachfrage. - Fooly war hier und hat sich sofort wieder zurückgezogen. Er wagt sich an dieses Buch nicht heran.«
    Zamorra küsste sie auf die Wange. »Schön, dass du die Sache heil überstanden hast«, sagte er. »Konntet ihr möglicherweise irgendeine Art von Verbindung zwischen Buch und Jungdrache feststellen?« Er schickte seinen Gedankengang von vorhin als Begründung für die Frage hinterher.
    »Nichts dergleichen«, sagte Nicole. Auch Teri schüttelte den Kopf.
    »Chrufu ist tot«, sagte Gryf. »Der sterbende Dämon hat ihn noch umgebracht. Es stellt sich nunmehr die Frage, was das alles sollte. Welcher seltsame Plan steht dahinter?«
    »Das wird wohl nur dieser Dämon gewusst haben«, vermutete Teri. »Er hat dir also nichts mehr sagen können, als wir schon weg waren?«
    »Nein. Warum bist du eigentlich nicht noch einmal zurückgekommen?«, fragte Gryf. »Vielleicht hätten wir deine Hilfe noch gebraucht.«
    »Es ging nicht«, sagte die Goldhaarige. »Diese andere Welt war plötzlich nicht mehr erreichbar. Gerade so, als würde sie nicht existieren. Versuch’s selbst mal, dann wirst du sehen…«
    »Ich glaube dir und verzichte auf das Erlebnis«, brummte Gryf.
    »Der Drache sagte noch, ehe er

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