0828 - Drachenritt
den 13 Siegeln geredet. Nun los, erzähl schon, was es damit auf sich hat.«
Er sank in sich zusammen. »Das kann ich doch nicht!«
»Dann halte dich jetzt endlich an unsere Abmachung«, sagte Gryf. »Los, nimm die Blockade weg!«
»Ja«, ächzte der Dämon.
Im nächsten Moment spürte der Druide, wie sein Geist frei wurde. Von einem Augenblick zum anderen konnte er wieder voll über seine Para-Fähigkeiten verfügen.
»Na also! Warum nicht gleich so?«, rief er.
»Du hast mir versprochen, mich vor dem Drachenvieh zu beschützen«, erinnerte Rontorr ihn.
»Und ich halte mein Versprechen. Wir verschwinden von hier - sofort! Teri…«
Die Druidin sprang einfach in die Tiefe - und sprang zu den anderen. »Es funktioniert tatsächlich wieder!«, stieß sie erfreut hervor.
»In dem Fall nichts wie weg hier!«, verlangte Gryf. Er fasste nach dem Dämon, und Teri berührte Zamorra und Nicole. So wollten sie den zeitlosen Sprung heimwärts durchführen, diese ungastliche Welt und den seltsamen Drachen verlassen.
Nur hatte der etwas dagegen…
***
Der Dämon war verwirrt. Dass Zamorra sich im Besitz des Buches mit den 13 Siegeln befand, hatte ihn völlig überrascht. Das hatte er nicht geahnt!
Aber diese Nicole Duval hatte es ihm mit ihren bohrenden Nachfragen bestätigt. Sie meinten beide dasselbe Buch. Es war Jahrzehntausende alt, geschrieben zu einer Zeit, als die Sterblichen noch auf den Bäumen hockten und sich gegenseitig mit Bananen bewarfen. Vielleicht war es sogar noch viel älter.
Niemand wusste es ganz genau.
Es wusste auch niemand, wer es einst geschrieben hatte. Allenfalls noch LUZIFER, der Höllenkaiser. Aber es ging das Gerücht hinter vorgehaltener Klaue, dass es eines Tages zum Leben erwachen würde.
Und jetzt - hatte dieser Dämonenjäger es!
Damit wurde der Plan Rontorrs und seiner - jetzt dahingeschiedenen - Brüder hinfällig, Zamorra und die Or-Sippe aufeinander zu hetzen, um davon zu profitieren. Das Buch würde Zamorra töten. Wahrscheinlich ehe es zu einer Konfrontation mit Ormaug und den anderen der Sippe kommen würde.
Niemand brauchte mehr etwas gegen Zamorra zu unternehmen. Er würde schon allein durch das Buch sterben. Man brauchte nur noch abzuwarten. Nicht mehr lange, und die Gefahr, die er für die Schwarze Familie darstellte, war vorüber! Ohne jegliche Anstrengung, ohne Risiken, ohne erneute Opfer, die einst der große Asmodis in seiner Zeit als Fürst der Finsternis so treffend wie zynisch mit dem Satz »Mit etwas Schwund muss man immer rechnen« umschrieben hatte…
Wenn Rontorr das vorher gewusst hätte, dann könnten seine Brüder noch leben. Dann wäre es erst gar nicht zu dieser Aktion gekommen, bei der sie dem tückischen Drachen zum Opfer fielen!
Was sollte er nun tun?
Er wollte auf jeden Fall überleben, um jeden Preis. Deshalb, und weil er begriff, dass sein Plan ohnehin wertlos geworden war, hatte er Gryfs Forderung nach Aufgabe der Para-Blockade nachgegeben.
Aber wie ging es jetzt weiter?
Gryf wollte mit ihm von hier fortspringen, aber da war der Drache schon wieder und griff abermals an!
Erneut schoss Zamorra mit seinem Laserstrahler auf das Ungetüm, und der Drache wich wütend brüllend zurück.
Der Silbermond-Druide, der dem Maul der Bestie hatte ausweichen wollen, stolperte dabei und riss den Dämon mit zu Boden.
Rontorr schrie überrascht auf.
Ein gezielter Flügelschlag des Drachen traf Zamorra und schleuderte ihn durch die Luft. Gryf blickte genau in den weit aufgerissenen Rachen.
Im nächsten Moment schnappte das Drachenmaul wieder zu - und der Dämon schrie noch lauter, als der Schmerz ihn durchdrang wie die Drachenzähne…
***
Gryf war aus seiner Konzentration gerissen worden. Der geplante zeitlose Sprung fand nicht statt. Dafür aber brachte der Drache es fertig, den auf ihn schießenden Zamorra mit einem Flügelschlag wegzuwischen und den Dämon zwischen die Zähne zu bekommen.
Teri hatte Zamorra loslassen müssen, um nicht mitgerissen zu werden. Jetzt sprang sie mit Nicole irgendwohin, um wenigstens sie in Sicherheit zu bringen.
»Mistvieh!«, tobte der Silbermond-Druide. »Hör gefälligst auf!«
Der Drache tat ihm den Gefallen nicht. Da griff der Druide ihn an. Er hatte dem Dämon versprochen, ihn vor Chrufu zu schützen, und dieses Ver sprechen wollte er halten. Auch wenn sie eigentlich Gegner waren.
Mit seiner Druiden-Magie bemühte er sich, den Drachen zu Boden zu zwingen. Aber Gryf konnte nur auf die Para-Fähigkeiten
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