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0829 - Die Hölle der Unsterblichen

0829 - Die Hölle der Unsterblichen

Titel: 0829 - Die Hölle der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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»Wer wagt es…?« Sie brach mitten im Satz ab, ihre Augen weiteten sich. »Du?«
    »Ich sehe erfreut, dass du dich noch an mich erinnerst.«
    »Wer könnte dich je vergessen? Wie könnte ich dich je vergessen?« Bis hierher war Angéliques Stimme beinahe sanft gewesen, doch nun kippte sie in unverhohlene Aggressivität um. »Und wer könnte je deinen Verrat an der Hölle vergessen?«
    Amos blieb in etwa fünf Meter Entfernung von der Vampirin stehen. »Ich würde es nicht Verrat nennen… Es ist nur so, dass Asmodis der Vergangenheit angehört. Die Gegenwart heißt Sid Amos.«
    »Oder D’Assimo, oder Sam Dios, oder welchen Namen immer du dir im Laufe der Jahre sonst noch gegeben hast. Es sind…«
    »Haarspaltereien?«, warf Amos ein.
    Angéliques Augen zogen sich misstrauisch zusammen. »Du hast das Gespräch, das ich mit Baudelaire geführt habe, belauscht.« Sie deutete auf den Menschen, der den Neuankömmling mit geweiteten Augen anstarrte.
    Amos lachte schallend. »Selbstverständlich.«
    »Wieso bist du hier?« Sie breitete die Arme in einer umfassenden Geste aus.
    »Meine Gründe dürften nicht weit entfernt sein von denen, die dich nach Paris führten, meine Liebe.« Amos lächelte, und sogar seine Augen verloren etwas von ihrer Härte.
    »Nenn mich nicht so! Die Zeit, in der dir das zustand, ist lange vorbei!« Angéliques Körper begann zu wabern und löste sich schließlich auf. Zurück blieb der schwebende Kopf.
    Jetzt ergriff Baudelaire das Wort. »Woher kennst du diesen…«
    »Schweig!«, forderten Angélique und Amos gleichzèitig. Baudelaire zuckte zusammen und gehorchte. Unauffällig trat er einige Schritte zurück.
    »Siehst du«, ergänzte der ehemalige Höllenfürst, »wir ergänzen uns immer noch.«
    Sie spuckte vor ihm auf den Boden. »Wir sind Feinde, Verräter!«
    »Ich weiß, weswegen du hier bist«, offenbarte Amos, ohne auf die Brüskierung einzugehen.
    »Wen willst du damit überraschen? Wenn du mein Gespräch belauscht hast, dann weißt du es selbstverständlich - wie du zu sagen pflegst.«
    »Du bist zwischen die Mühlen einer Auseinandersetzung geraten, die zu groß für dich ist, Angélique.«
    Der Kopf schwebte näher an Sid Amos heran. »Deine Sorge um mich ist rührend!«
    »Ich weiß, dass Lucifuge Rofocale dich beauftragte, doch hier geht es um Größeres, als dir bewusst ist.«
    »Dann weißt du auch, Verräter, dass es für mich kein Zurück gibt, selbst wenn ich es wollte. Dem Ministerpräsidenten kann man nicht gegenübertreten und höflich seinen Auftrag ablehnen.« Ihr Gesicht war nun nahe an dem von Amos. Als ein Windstoß kam, strichen die Spitzen ihrer Haare über seinen Hals. »Und nun verschwinde. Warum immer du hier bist, lass mich meine Arbeit tun!«
    »Für mich gibt es ebenso wenig ein Zurück wie für dich. Wie sagst du, Angélique? Selbst, wenn ich es wollte.«
    »Nicht einmal um der alten Zeiten willen?«
    Amos schüttelte den Kopf.
    Angélique stieß ein Fauchen aus. »Dann sind wir Feinde! Ich bin meinem Herrn, dem Ministerpräsidenten LUZIFERS, verpflichtet.«
    »Du kannst gegen mich nicht ankämpfen, und das weißt du. Ich bin zu stark, als dass du mir schaden könntest.«
    »Und du wirst nicht gegen mich Vorgehen, völlig egal, ob du meinen Schwachpunkt kennst oder nicht!«
    »Warum sollte ich es nicht können?«
    Sie lächelte. »Um der alten Zeiten willen, Sid Amos. Ich sehe es dir an, dass du mich nie vergessen hast.«
    »Um dir jede Illusion zu nehmen -ich habe deinen Schwachpunkt nicht vergessen, und es wäre mir ein Leichtes, dich zu vernichten. Jede Einzelheit unseres kleinen Experimentes ist mir in Erinnerung geblieben.«
    »Mir ebenfalls«, sagte Angélique bitter. »Ich werde stets daran erinnert. Weißt du, wie es ist, ohne Körper zu existieren? Sogar unter Unseresgleichen gelte ich als Exot.« Wieder spuckte sie auf den Boden. »Oder unter Meinesgleichen, denn du bist alles andere als ein Dämon, der diesen Namen verdient!«
    Sid Amos lächelte unergründlich. »Ich habe viele Erfahrungen gesammelt. Mein Leben war nicht arm daran.«
    Wieder manifestierte sich Angéliques Körper, und diesmal schlüpfte sie mit einer gleitenden Bewegung aus ihrem Kleid. »Erinnerst du dich daran, wie du mich berührtest, damals, als mein Fürst und mein Liebhaber? Wie du mich begehrtest?«
    Amos wandte sich ab. »Lucifuge Rofocale hat sich das falsche Werkzeug gesucht. Du bist schwach.« Er entfernte sich einige Schritte.
    »Du wirst mich nicht hindern, und

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