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083 - Der Mann aus der Retorte

083 - Der Mann aus der Retorte

Titel: 083 - Der Mann aus der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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schnitt mir die die Kehle durch."
    Wir hatten genug gehört.
    Dee brach den Haselnußstock in der Mitte durch, und die Tote fiel zu Boden. Wir traten aus dem magischen Kreis, wischten die Salbe von ihrem Körper ab und zogen ihr das Totenhemd wieder an. Dann legten wir Barbara zurück in den Sarg.
    „Ich hätte es ahnen sollen", meinte Dee, „daß Vierort, dieser Intrigant, dahintersteckt. Es war ihm nicht gelungen, eine Schönheit aus der Retorte zu züchten, deshalb raubte er die Mädchen. Er hoffte, daß es ihm mittels Magie und seltsamer Getränke gelingen würde, die Mädchen zu verändern. Wäre es ihm gelungen, dann hätte er dem Kaiser eines der Mädchen als ein von ihm geschaffenes Geschöpf überbracht. Wir wissen nun, daß Vierort der Mörder ist, aber wir haben keine Beweise dafür."
    „Die Beweise werde ich in seinem Haus finden, John", sagte ich. „Sobald Vierort morgen in der Burg ist, werde ich sein Haus durchsuchen. Ich bin sicher, daß ich dort Hana Svagerka finden werde. Sie wird gegen Vierort aussagen, und das wird das Ende des Intriganten sein."

    Gebhard Stampfer von Vierort ließ sich Zeit. Endlich, gegen zwei Uhr, tauchte er in der Burg auf. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, um seinem Haus einen Besuch abzustatten.
    Geschwind schwang ich mich in den Sattel und spornte den Hengst an. Franca folgte mir. Wir verließen die Burg und ritten die Moldau in Richtung Süden entlang. Am Ende der Mala Strana befand sich Vierorts Haus. Es lag direkt am Fluß.
    Unsere Pferde waren schweißnaß, als wir Vierorts Haus erreichten. Es war ein düster wirkender zweistöckiger Bau. Ich sprang vom Pferd und band es fest. Dann lief ich auf das Haustor zu und drückte die Klinke nieder. Die Tür war abgesperrt.
    Mit voller Kraft betätigte ich den Türklopfer, und nach ein paar Sekunden nochmals.
    Endlich hörte ich schlurfende Schritte. Der Schlüssel wurde kreischend im Schloß herumgedreht, dann wurde die Tür langsam geöffnet. Ein kleiner, unendlich dicker Mann blinzelte mich kurzsichtig an.
    „Mein Herr ist nicht zu Hause", sagte der Dicke.
    „Wann kommt er wieder?" fragte ich und griff nach meiner Pistole.
    „Ich weiß es nicht. Mein Herr kommt und geht, wie es ihm beliebt. Das ist sein gutes Recht, oder?" Ich war meiner Sache so sicher, daß ich keine Hemmungen hatte, Vierorts Diener zu bedrohen. Die Pistole drückte gegen seinen Bauch.
    „Nicht schießen!" flehte der Diener.
    „Ins Haus mit dir!" sagte ich grimmig.
    Der Dicke gehorchte augenblicklich. Er war alles andere als ein Held. Franca folgte mir.
    „Wer ist außer dir noch im Haus?" fragte ich.
    „Niemand, Herr. Ich bin allein."
    Ich nickte Franca zu, der langsam einen Dolch zog; dabei verzerrte er das Gesicht zu einer Fratze. Der Dicke zitterte stärker. Franca preßte den Diener gegen die Wand, dann hielt er den Dolch an die Kehle des Wimmernden.
    „Rede, du Fettsack!" zischte Franca. „Wer ist noch im Haus?"
    „Nur ich, Herr. Ich schwöre es."
    „Wo ist das Labor deines Herrn?" schaltete ich mich ein.
    „Es darf von niemandem betreten werden. Mein Herr würde es mir nie verzeihen, wenn ich…"
    „Du führst uns sofort hin!" knurrte Franca. „Wenn nicht, dann steche ich dir zuerst das linke Auge aus, und dann schneide ich dir den Bauch auf. Danach…"
    „Ich führe Euch hin", hauchte der Dicke, dem der Schweiß in Strömen über die Stirn floß.
    Franca versetzte ihm einen aufmunternden Fußtritt in das feiste Hinterteil.
    Der Dicke wandte sich nach links, durchquerte eine große Halle und öffnete eine Tür. Dann ging es eine breite Treppe hinunter, die in einem kleinen Vorraum endete.
    „Da ist das Labor meines Herrn", flüsterte der Diener.
    Die Tür sah recht gediegen aus. Ich trat einige Schritte zurück und rannte dann gegen die Tür an. Mit aller Kraft warf ich mich dagegen, doch die Tür sprang nicht auf.
    Ich holte ein kleines Säckchen Pulver aus der Tasche, stopfte es in das Schlüsselloch, trat wieder einige Schritte zurück, hob die Pistole, zielte und drückte ab. Das Pulver explodierte und riß das Schloß heraus. Mühelos ließ sich die Tür nun öffnen.
    Ein dunkler Raum lag vor uns. Ich wartete, bis Franca einige Fackeln gebracht hatte, dann betrat ich den Raum.
    Es war eine gut ausgestattete Alchimistenküche. Vorsichtig ging ich zwischen den Tischen auf und ab. In einigen Glasbehältern brodelten verschiedenfarbige Flüssigkeiten.
    Am Ende des großen Raumes blieb ich stehen. Auf einem Tisch lag ein nacktes

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