Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
083 - Morkans Horrorwürmer

083 - Morkans Horrorwürmer

Titel: 083 - Morkans Horrorwürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
draußen
auf dem Korridor zu hören. Wahnsinn! Fermon riss die Arme empor und wirbelte herum.
Er griff nach dem schweren eisernen Kerzenständer, der vor ihm stand, packte
ihn und schlug mit aller Kraft auf das Wesen ein, das seiner Meinung nach aus
dem Spiegel herauskriechen wollte.
    Es
krachte und splitterte. Die Scherben flogen Fermon um die Ohren und landeten
klirrend auf dem schmalen Schrankoberteil und dem steinernen Fußboden. Wie von
Sinnen und immer wieder laut brüllend und schreiend, schlug Fermon auf den
Spiegel ein. Er zertrümmerte ihn binnen weniger Sekunden und musste aus weit aufgerissenen
Augen erkennen, dass nichts aus dem Spiegel herauskam, dass es keine Öffnung
war, in die er meinte, hineinzusehen. Hinter der Spiegelrückwand - lag die
Tapete! Auch in sie hinein hämmerte er immer wieder den Kerzenständer,
zerfetzte die dünne Papierhaut und schlug Löcher in den weichen Verputz, der
auf den Boden und den Schrank rieselte.
    »Señor
Fermon?! Doktor?!«, vernahm er wie aus weiter Ferne das Rufen draußen vor der
Tür. Dann trommelten Fäuste dagegen. »Doktor Fermon?! Bitte öffnen Sie! Was ist
denn los?!«
    Wieder
klang die Stimme des Hotelangestellten auf. Fermon reagierte nicht darauf. Er
benahm sich wie ein Tobsüchtiger. Er schleuderte aufschreiend den
Kerzenleuchter quer durch den Rau m, riss dann den zertrümmerten Spiegel von
der Wand und zerschlug den Rahmen auf der schmalen Kommode, bis er nur noch
Kleinholz war. Draußen vor der Tür wurde die Aufregung
umso größer. Mit dem Universalschlüssel konnten die beiden Männer, die auf den
Krach aufmerksam geworden waren und nach dem Rechten sehen wollten, nicht
herein. Der Zimmerschlüssel steckte von innen. Und der Wahnsinnige, der sich
immer mehr in seine Zerstörungswut steigerte, interessierte sich überhaupt
nicht für das Rufen und Klopfen.
    Die
Menschen draußen vor der Tür machten sich Sorgen um ihn, nahmen an, dass er mit
einem unliebsamen Eindringling offenbar ein Handgemenge austrug und sich in
Gefahr befand. Dr. Fermon riss die Schubladen heraus und machte auch aus ihnen
Kleinholz. Draußen versuchte man die Tür einzurennen. Er vernahm, wie der erste
Körper voll gegen die Tür prallte. Aber sie gab nicht nach. Das Holz war massiv
und der Mann, der die Tür einzurennen versuchte, offenbar nicht stark genug. Da
lief Fermon los. Der Tür entgegen. Blitzschnell drehte er den im Schloss
steckenden Schlüssel herum, und riss die Zimmertür in dem Moment auf, als die
beiden Männer diesmal gleichzeitig einen Anlauf unternahmen. Die beiden
Hotelangestellten konnten ihren Schwung nicht mehr bremsen.
    Sie
rannten durch die weit geöffnete Tür, taumelten nach vorn, traten auf das
zersplitterte Holz und die Scherben des Spiegels. Einer der Männer warf sich
noch geistesgegenwärtig auf das breite Bett, das unter dem Aufprall krachend
zusammenbrach. Der zweite Mann konnte den Sturz in die Scherben nicht mehr
verhindern. Er schnitt sich an den scharfen Splittern Finger und Gesicht auf.
Dr. Enrico Fermon warf keinen Blick zurück. Er raste aus dem Zimmer, hinaus auf
den Korridor und schrie wie ein chinesischer Kung-Fu-Kämpfer, der sich selbst
Mut machen wollte und seine Kraft durch den Schrei zu steigern beabsichtigte.
Um diese Zeit waren nur wenige Gäste im Haus selbst anwesend. Sie hörten das
Geschrei des Wahnsinnigen, der durch den Korridor jagte, als würde er von
Furien verfolgt. Fermon raste auf das am Ende des Ganges liegende Fenster zu,
achtete nicht auf zwei Zimmermädchen und einen Kellner, die in diesem Moment
die Treppen nach oben stürmten, um ihren beiden Kollegen zu Hilfe zu kommen.
Fermons Ziel war das hohe Fenster, das bis auf den Boden herabreichte.
    Das
Fenster lag zur Gartenterrasse und man konnte unter bunten Sonnenschirmen und
im Schatten alter Bäume an sauber gedeckten Tisch einige Menschen sitzen sehen.
Im Hintergrund breitete sich da s endlose Blau des Himmels und des Meeres aus.
Der Psychiater aus Mexico City warf sich dem Fenster entgegen. » Nicht! Bleiben
Sie stehen!«, riefen die beiden Mädchen noch wie aus einem Munde, als sie
sahen, was der Hotelgast beabsichtigte. Aber wieder hörte Fermon nicht. Er gab
sich noch einen Ruck, riss die Arme hoch und sprang durch das Fenster nach
unten.
    Die
Scheibe barst. Ein Stockwerk tiefer lag die Gartenterrasse. Das Splittern der
Fensterscheibe ließ die Menschen unten zusammenfahren. Larry Brent, Iwan
Kunaritschew und David Grain, die im Schatten eines mächtigen

Weitere Kostenlose Bücher