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0830 - Der Tod des Unsterblichen

0830 - Der Tod des Unsterblichen

Titel: 0830 - Der Tod des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Richtungen, und gewaltige Kräfte wurden freigesetzt.
    Andrew wurde nach hinten gestoßen. Er schlug gegen einen der Bäume und sank an dem breiten Stamm herab. Durch den Aufprall begann seine Schusswunde wieder zu bluten. Er sog scharf die Luft ein und presste die Hand gegen die Wunde. Blut rann zwischen seinen Fingern hindurch.
    Im Käfig löste sich die Projektion von Torre Gerret auf. Andrew sah das, was eigentlich von ihm übrig geblieben war, nachdem sein Körper gestorben war. Die Seele Gerrets. Die magische Entladung, die bei der Zerstörung des Langka entstanden war, jagte auf den Käfig zu, in ihn hinein. Seele und Magie verschmolzen zu einer Einheit, und ein grünlicher Nebel entstand.
    Nebel, der zwischen den Gitterstäben hindurchsickerte und in dicken Fäden auf den Boden tropfte. Wie lebendige Schlangen wanden sich diese Fäden auf den verletzen Andrew zu und…
    ... berührten seine Füße...
    ... krochen an seinem Körper herauf...
    ... berührten sein Gesicht, und...
    ***
    Lucifuge Rofocale eilte durch seinen Schreckenswald und genoss die Qual und Pein der gefangenen Auserwählten. Doch nicht einmal sie vermochten ihn abzulenken, obwohl es nur sehr wenig gab, das ihn noch mehr erfreute.
    Er näherte sich der Stelle, an der sein jüngster Gefangener darbte. Torre Gerret… derjenige, den die Eindringlinge befreien wollten.
    Wenige Augenblicke später sah Satans Ministerpräsident, dass es bereits geschehen war. Das Tabu war gebrochen. Die magische Sperre um den Käfig Gerrets war zerstört. Etwas sickerte aus dem Käfig heraus - der Gefangene selbst!
    In Form eines grünen Nebels kroch er über den Boden, auf den Narren Andrew Millings zu.
    Nein.
    Lucifuge Rofocale erkannte, dass er sich getäuscht hatte.
    Nicht auf Millings zu. In ihn hinein!
    Der Nebel floss in den offen stehenden Mund des Auserwählten, quoll in seine Augen, die Nase, die Ohren…
    Bald war nichts mehr von ihm zu sehen.
    Lucifuge Rofocale stand bewegungslos. Zum ersten Mal in der Geschichte war einer der Gefangenen der Hölle der Unsterblichen befreit worden. Und der, der es getan hatte, der Mensch Andrew Millings, hatte den Preis bezahlt. Er war gestorben.
    Andrew Millings existierte nicht mehr.
    Doch ebenso wenig Torre Gerret, denn dieser war schon lange tot.
    Das Wesen, das sich soeben erhob und an dessen Arm Blut herablief, war keiner der beiden Auserwählten mehr. Andrew Millings und Torre Gerret gehörten der Vergangenheit an. Das Wesen, das sich verwirrt umschaute, war eine neue Kreatur.
    Etwas, das es noch nie gegeben hatte, entstanden aus der Verschmelzung zweier Auserwählter aus verschiedenen Zeiten. Etwas, das darüber hinaus die Macht jenes magischen Gegenstandes in sich trug, der Lucifuge Rofocale beinahe zum Verhängnis geworfen wäre.
    Und Satans Ministerpräsident fühlte des Weiteren den Wahnsinn, der in dieser neuen Kreatur lauerte. Den Irrsinn, die tiefe Depression und Dunkelheit, den gespaltenen Geist, entstanden aus Torre Gerrets jahrelangen Qual.
    Lucifuge Rofocale wusste, dass Millings-Gerret die Hölle der Unsterblichen verlassen würde. Es gab hier nichts mehr für ihn zu tun.
    Auch Rofocale verließ diese Dimension. Er musste nachdenken…
    ***
    Irgendwo
    ich bin irgendwo,
    ich bin und ich war
    ich war andrew millings
    und ich war torre gerret
    doch jetzt bin ich
    ich bin düster
    alles ist schrecklich und düster und entsetzlich
    ich muss hier weg
    weg
    wegwegweg
    es gibt einen, der mir geholfen hat
    andrew millings, der ich war
    ihm kann ich nicht danken, denn er ist und war ich
    aber es gibt zamorra
    mein freund und feind
    der meister des übersinnlichen
    der auserwählte
    ihm bin ich hilfe schuldig
    weg von hier
    wir müssen weg von hier
    er muss weg von hier
    das langka schützte ihn
    doch das langka ist nicht mehr
    der schutz wird nicht mehr lange anhalten
    ich war das langka, und jetzt bin ich ich
    zamorra muss hier raus
    zurück auf die erde
    zamorra, mein freund und feind
    ***
    In Paris hatte Chefinspektor Andre Gasser eine dritte Botschaft empfangen Wieder hatte Angélique, seine Herrin, über die Grenzen der Dimensionen zu ihm gesprochen. Seine Herrin hatte sich selbst geholfen und Gasser und ihren anderen Dienern die Adresse eines Hotels und darin ein bestimmtes Zimmer genannt.
    Geht dort hin!, hatte sie gesagt. Eine Frau und ein Mann werden dort ankommen. Tötet die Frau, den Mann schont. Ich werde bald nachkommen.
    Die Zahl von Angéliques Dienern war inzwischen angewachsen. Fünfzehn

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