0831 - Patrouille der MVs
gewesen.
Unsere Suche führte uns von Galaxis zu Galaxis und wäre wahrscheinlich vergeblich gewesen, wären wir nicht mit den Hilfsvölkern der Kaiserin von Therm zusammengetroffen. Die Kaiserin - für uns ein nebulöser Begriff, der erst durch sensationelle Enthüllungen unserer keloskischen Begleiter bedeutungsvoll wurde - stellte uns Aufgaben, prüfte uns und ging schließlich einen Handel mit uns ein, als dessen Ergebnis wir die Position des Medaillon-Systems erhielten.
Aber als wir dort ankamen, fanden wir die Erde entvölkert - bis auf zwei winzige Gruppen von Menschen, von denen die eine unter der parapsychischen Herrschaft einer Kleinen Majestät stand und die andere vergeblich gegen diesen Herrscher über die entvölkerte Erde kämpfte.
Wir konnten die Kleine Majestät, das Werkzeug BARDIOCs, indirekt vernichten, mußten aber anschließend einer Übermacht von Raumschiffen der Hulkoos weichen und es hinnehmen, daß eine zweite Kleine Majestät auf die Erde gebracht wurde.
Nach mehreren erfolgreichen Aktionen gegen Kleine Majestäten, die andere Völker auf anderen Planeten anderer Sonnensysteme versklavten - Aktionen, deren Erfolge höchst fragwürdig waren, weil wir die „befreiten" Völker nicht anschließend gegen eine neuerliche Versklavung zu schützen vermochten, hatten unsere Abenteuer einen dramatischen Höhepunkt im Drei-Sonnensystem-Verbund Varben-Nest gefunden.
Als Ergebnis dieser dramatischen Zuspitzung war die Freiheit des Medaillon-Systems errungen worden - oder erhandelt worden. Aber wir hatten einen Preis bezahlt, den wir niemals bereit gewesen wären zu bezahlen: Perry Rhodan.
Doch als Perry Rhodan sich der neuen Inkarnation BULLOC selbst als Preis für die Freigabe der SOL und ihrer Bewohner - nach der Freigabe des Medaillon-Systems - anbot, war niemand von uns Herr seines eigenen Willens gewesen. „Freust du dich nicht, Tatcher?" fragte Tschubai.
Ich erwachte aus meinem Tagtraum und blickte den Teleporter verständnislos an. „Worüber soll ich mich freuen, Ras?" erkundigte ich mich. „Quält ihn nicht!" warf Icho Tolot mit seiner grollenden Stimme ein, bei deren Klang benachbarte Seismometer wahrscheinlich heftig ausgeschlagen hätten. „A Hainu ist kein Terraner, sondern ein Marsianer. Während ihr euch auf das Wiedersehen mit der Erde freut, muß ihn dieses Wiedersehen bedrücken, da er schmerzlich daran erinnert wird, daß seine Heimatwelt in - vielleicht unerreichbarer Ferne liegt."
Gucky und Ras machten erschrockene Gesichter. „Das tut mir leid", meinte Ras. „Bist du uns böse, Tatcher?" fragte der Mausbiber.
Ich lächelte. „Ach was! Wie könnte ich euch böse sein! Ich war nur in Erinnerungen versunken. Selbstverständlich würde ich den Mars gern wie dersehen, aber ich freue mich mit euch darüber, daß wir bald zur Erde zurückkehren. Nur schade, daß Perry nicht dabeisein kann."
Diesmal sahen Gucky und Ras bedrückt drein. Der Haluter verfügte zwar über kein Mienenspiel, dennoch kannte ich ihn so gut, daß ich seine Trauer über Perrys Verschwinden spürte.
Und mir ging es genauso. Es war mir, als fehlte des wesentliche beseelende Element der SOL - und der gesamten Menschheit...
Vor wenigen Minuten war die SOL in den Normalraum zurückgefallen. Die Sonne Medaillon leuchtete nunmehr nicht auf dem Reliefschirm, sondern auf dem Frontschirm der Panoramagalerie.
Es hatte einige Freudenrufe gegeben, aber seltsamerweise keinen Begeisterungssturm, wie ich ihn erwartet hatte. Danach war die Zentrale-Besatzung schnell wieder zur Tagesordnung übergegangen - und die hieß anstrengende geistige Arbeit, um das gigantische Raumschiff, das mehr eine bewaffnete riesige Raumstadt war, zu navigieren, mit Hilfe der Ortungsinstrumente gegen Überraschungsangriffe zu sichern und mit Hilfe der Hyperfunkantennen in die Tiefen des Alls hinauszuhorchen.
Innerhalb des Schiffskörpers selbst war ohnehin kein Begeisterungssturm zu erwarten gewesen.
Infolge der langen Odyssee der SOL bestand der überwiegende Teil ihrer Besatzung und ihrer Bewohner aus Menschen, die erst auf der SOL geboren worden waren und aus Menschen, deren Eltern auf dem Generationenschiff geboren waren.
Diese Solaner betrachteten die SOL als ihre Heimatwelt und hätten es lieber gesehen, wenn sie mit ihrer Heimat friedlich von Galaxis zu Galaxis reisen könnten, ohne nach einer verschwundenen Menschheit suchen zu müssen und sich in Konflikte zwischen Superintelligenzen wie BARDIOC und die Kaiserin von
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