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0831 - Patrouille der MVs

Titel: 0831 - Patrouille der MVs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tun würde, wenn ich dem Gys-Voolbeerah gegenüberstand, wußte ich selbst noch nicht. Auf keinen Fall wollte ich schießen. Wenn es mir gelang, mit ihm vernünftig zu reden, konnte ich ihn vielleicht davon überzeugen, daß er seine Maske freiwillig lüftete und mit uns zusammenarbeitete.
    Das würde verhindern, daß man ihn einsperrte und allen denkbaren Untersuchungen unterzog. Aber ich war mir klar darüber, daß diese Idee auf sehr wackligen Beinen stand.
    Dicht neben der anderen Space-Jet setzte ich mein Fahrzeug so hart auf, daß eine Landestütze zersplitterte.
    Außerdem hatte ich eine Dachkante gestreift und zirka drei Tonnen Material herabgerissen.
    Als ich ausstieg, entdeckte ich den falschen Glaus Bosketch in einem leeren Türrahmen. Er winkte, dann tauchte er in dem dunklen Korridor unter.
    Ich lief hinüber, schaltete meine Handlampe ein und betrat den Korridor. Von dem Molekülverformer war nichts zu sehen. Aber ich hörte von weiter vorn Geräusche. „Ich will mit Ihnen reden, Gys-Voolbeerah!" rief ich. „Ohne meine Warnung wären Sie nicht rechtzeitig von der SOL geflohen, also seien Sie vernünftig!"
    Niemand antwortete.
    Ich setzte die Verfolgung fort und stieß kurz darauf auf einen Nottreppenschacht, wie er in allen modernen Häusern vorhanden war, damit die Bewohner im Fall eines Liftversagens nicht festsaßen. Als ich die Treppen hinabeilte, hörte ich unter mir Schritte, dann wurde es wieder still.
    Ungefähr dreizehn Meter tiefer stieß ich plötzlich auf eine menschliche Gestalt, die an der Wand lehnte und mich mit glasigen Augen anstarrte.
    Claus Bosketch!
    Ich zweifelte nicht daran, daß es der echte Bosketch war - und ich bezweifelte auch nicht, daß mich der Gys-Voolbeerah absichtlich hierher gelockt hatte, damit ich den hilflosen Mann fand und ihn in eine Klinik bringen ließ.
    Neben Bosketch lag ein Stück Plastikfolie. Ich hob es auf, denn jemand hatte mit einem Laserstift hastig etwas daraufgekritzelt.
    Danke, Tatcher! Kerrsyrial! las ich.
    Als ich Schritte hinter mir hörte, knüllte ich den Fetzen schnell zusammen und steckte ihn in eine Tasche meines Einsatzanzugs. Schließlich brauchte niemand zu wissen, daß ich einem Gys-Voolbeerah zur Flucht verholten hatte. Weder Terraner noch Solaner hätten meine Motive richtig verstanden.
    Aber ich war froh, daß ich es getan hatte - und Kerrsyrial hatte meine gute Meinung von ihm bestätigt.
    Drei Raumsoldaten polterten hinter mir die Treppe herab. Ich drehte mich um, winkte und sagte: „Sorgen Sie dafür, daß ein Memoroboter kommt! Hier liegt ein Mensch, der schnellstens ärztliche Betreuung braucht."
    „Ein Mensch?" fragte der vorderste Raumsoldat. „Wir suchen einen Gys-Voolbeerah."
    „Gys-Voolbeerah sind auch Menschen", erwiderte ich. „Aber keine Sorge, dieser Mensch ist schon als Mensch geboren worden."
     
    ENDE
     

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