0831 - Patrouille der MVs
Therm einzumischen.
Doch es war unmöglich, auf ihre diesbezügliche Wünsche Rücksicht zu nehmen. Die SOL war schließlich mit einem ganz bestimmten Ziel zu ihrer Odyssee aufgebrochen: mit dem Ziel, die Verbindung zwischen der galaktischen Menschheit und der der geflohenen Erde aufrechtzuerhalten und nach Wegen zu suchen, wie beide wieder vereint werden konnten.
Niemand hatte am Anfang der Odyssee wissen oder auch nur ahnen können, welche Schwierigkeiten sich vor uns auftürmen würden. Aber das ursprüngliche Ziel bestand trotz gravierender Einschränkungen prinzipiell noch immer - und entsprechend sahen die Pflichten und Rechte der Menschen an Bord der SOL aus.
Ich blickte hoch, als sich Alaska Saedelaere dem Kartentisch näherte. Der Transmittergeschädigte trug seine Maske, die andere Lebewesen vor dem Anblick des Cappin-Fragments schützte.
Meine Aufmerksamkeit galt aber zur Zeit nicht der Gesichtsmaske, sondern dem eigroßen, rätselhaft schimmernden und glitzernden Kristall, den Alaska an einem Band vor der Brust trug.
Es war der Duuhrt-Kristall, den Perry Rhodan von der Kaiserin von Therm geschenkt bekommen hatte und den er bis zu seiner Entführung durch BULLOC getragen hatte.
Nach BULLOCs und Rhodans Verschwinden - und nach unserer Befreiung vom Einfluß der Inkarnation - hatte Alaska Saedelaere den Kristall im Schiff gefunden und ihn sich umgehängt. Er wollte ihn für Perry Rhodan aufbewahren, hatte er erklärt und damit zugleich klargemacht, daß es für ihn selbstverständlich war, daß Perry früher oder später wieder unter uns leben würde. „Hallo!" sagte Alaska und plazierte sic hso, daß er mir genau gegenübersaß.
Ich merkte, daß der Transmittergeschädigte mich ansprechen wollte, aber noch nach Worten suchte, deshalb sagte ich hilfsbereit: „Wenn Sie sich nach Rorvics Befinden erkundigen wollen, kann ich Ihnen nur sagen, daß es ihm gutgeht - viel zu gut sogar."
„Das freut mich zu hören, Tatcher", erwiderte Alaska. „Mich beschäftigt aber noch eine andere Frage im Zusammenhang mit Dalaimocs seltsamen .Zuständen'." Wieder suchte er nach Worten, dann sagte er leise: „Ich vermag mich vielleicht am ehesten in seine Lage einzufühlen, Tatcher, denn möglicherweise geschieht mit Ihrem Partner zur Zeit etwas Ähnliches wie mir damals in den Zeitbrunnen. Deshalb interessiert es mich, etwas über Dalaimocs Erlebnisse während seiner Abwesenheiten zu erfahren."
Ich nickte. „Das würde mich auch interessieren, Alaska."
„Haben Sie ihn nicht in der Krankenstation besucht?" fragte der Transmittergeschädigte. „Doch", erwiderte ich. „Aber er hat mir überhaupt nichts erzählt, sondern mich nur zweimal ziemlich grob aufgefordert, Meldung zu erstatten."
„Zweimal?" warf Gucky ein. „Ja, einmal vor einer Abwesenheit und einmal danach", erklärte ich. „Es war pure Schikane, denn erstens hat man diesen militaristischen Zopf bei uns längst abgeschafft - und zweitens habe ich ihn ja nicht besucht, um ihm etwas zu erzählen, sondern um etwas von ihm zu hören."
„Sie sind wieder einmal überempfindlich gewesen, Tatcher", meinte Saedelaere. „Schließlich ist Dalaimoc krank, wenn auch nicht im normalen Sinn. Mit Kranken aber sollte man Nachsicht üben."
Darauf sagte ich nichts, da ich merkte, daß Alaska voreingenommen war. Damit befand er sich in zahlenmäßig großer Gesellschaft, denn rätselhafterweise ergreifen die meisten Menschen bei Differenzen zwischen dem Tibeter und mir für Rorvic und gegen mich Partei. Das lag an der Art des Scheusals, sich durch Wortklaubereien und effektvolle Scheinlogik bei unseren Mitmenschen in ein Licht zu setzen, das ihm nicht zustand.
Alaska Saedelaere merkte, daß für mich das Thema abgeschlossen war. Nach einigen beiläufigen Bemerkungen erhob er sich und wollte die Hauptzentrale verlassen. „Er hat mir nicht geglaubt!" stellte ich entrüstet fest. „Zumindest war er mit deiner Auskunft nicht zufrieden", bemerkte der Mausbiber. „Hat dir Dalai wirklich weiter nichts gesagt, Tatcher?"
Ich schüttelte den Kopf.
Gucky seufzte. „Daß ihr euch auch nie vertragen könnt! Na, ich bin jedenfalls gespannt darauf, was Alaska aus dem kosmischen Wanderbuddha herausquetscht."
Kosmischer Wanderbuddha! wiederholte ich den Ausdruck in Gedanken genüßlich.
Das würde ich dem fetten Tibeter bei nächster Gelegenheit unter seine Nase reiben!
So schnell, wie der Einfall gekommen war, verflog er wieder, denn die automatische Ortung gab
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