Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0832 - Das Siebte Siegel

0832 - Das Siebte Siegel

Titel: 0832 - Das Siebte Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
es also, ein Gott zu sein. Aber Götter können auch sterben!
    Zamorra lachte heiser. »Und wo ist hier das Problem? Wenn ich sterbe, hat mein Original freie Hand!«
    Irrtum, widersprach die Stimme spöttisch. Wenn du stirbst, sterbt ihr beide! Aber als Toter kannst du den Weg zurück für deine Gefährtin nicht öffnen!
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Es gibt immer einen Weg«, sagte er dunkel. »Ich muss ihn nur finden!«
    Aber wie, und wo?
    Die Falle war einfach perfekt!
    ***
    Entsetzt spürte Nicole die Strömung, die von Sekunde zu Sekunde stärker wurde. Je durchlässiger die Wand, umso mehr Luft drängte nach draußen ins Vakuum. Nur noch ein paar Atemzüge, und Nicoles Schicksal war besiegelt!
    Gab es denn kein Mittel, diesen Vorgang rückgängig zu machen und die Wand materiell wieder zu stabilisieren?
    Ich muss diese verdammte Wand schließen! Ich muss sie schließen… sie schließen… schließen…
    Kein anderer Gedanke fand mehr in ihr Platz.
    Schließen! SCHLIESSEN!
    Plötzlich ließ der Sog nach. Keine weitere Luft strömte nach draußen.
    Aber vernünftig atmen konnte Nicole immer noch nicht. Die verbliebene Luft war viel zu dünn. Kopfschmerzen tobten in ihr, die Augen schmerzten ebenfalls, und sie musste die Atemluft in tiefen Zügen in sich hineinziehen, um wenigstens einigermaßen mit Sauerstoff versorgt zu werden! Der Sauerstoffmangel erzeugte Schwindelanfälle und Orientungsschwäche; sie vermochte sich kaum noch auf den Beinen zu halten.
    Unwillkürlich wünschte sie sich einen der Raumanzüge der DYNASTIE DER EWIGEN. Aber hier stand ihr nur die mehr als luftige Kleidung in Form von Stiefeln, Slip und Handschuhen zur Verfügung!
    Ich brauche Sauerstoff!, rasten ihre Gedanken.
    Sie fixierte sich auf diese Vorstellung. Sauerstoff… Es brauchte nicht einmal ein Gemisch zu sein wie die Atemluft der Erde, die auch noch über diverse Zusätze von Edelgasen verfügte. Einfach nur Sauerstoff!
    Wie durch Watte vernahm sie ein Zischen. Als sie sich nach dem Ursprung des Geräuschs umsah, entdeckte sie bisher verborgene Düsen in den Wänden, aus denen jetzt weißliche Dunststrahlen rasten.
    Sauerstoff wurde in den Raum gepresst!
    Es ging langsam, aber stetig. Allmählich wurde die Atemluft besser, war auch nicht mehr so dünn. Die Dunststrahlen änderten ihre Farbe, wurden gräulicher, waren schließlich kaum noch auszumachen. Nein, es war nicht nur Sauerstoff, es war ein Luftgemisch, wie es überall in dieser Station im All üblich war.
    Nicole sank auf die Knie, ließ sich zur Seite fallen. Halb aufgestützt lag sie jetzt da, mit nichts anderem beschäftigt als mit Atmen.
    Allmählich verbesserte sich ihr Zustand, und sie begann zu begreifen, was um sie herum geschah.
    Mit ihren Gedanken konnte sie Funktionen der Station, oder was auch immer diese Konstruktion darstellte, steuern!
    Als sie vor der atomaren Explosion floh, war die Wand kurz durchlässig geworden, um ihr den Durchgang in einen anderen, schützenden Raum zu bieten. Dann hatte sie durch eine Transparenzfläche sehen können, was sich auf der anderen Seite abspielte, und vielleicht war sie dabei zu neugierig geworden, sodass sich die Wand erneut geöffnet hatte! Und nun hatte sie diese Öffnung wieder geschlossen und für einen atmosphärischen Druckausgleich gesorgt.
    Das alles mit der Kraft ihrer Gedanken!
    Sollte es da nicht möglich sein, auch den Weg zurück zur Erde und ins Château auf diese Weise zu finden und zu öffnen?
    »Bestimmt«, murmelte sie. »Ganz bestimmt ist das möglich! Ich muss es nur wollen!«
    Aber die Riesen hatten etwas dagegen. Gleich ein Dutzend von ihnen drang in den Raum ein…
    ***
    Der Jungdrache starrte die Reste des Buches an. Eine verwegene Idee keimte in ihm. Sie konnte ihn Kopf und Kragen kosten, aber war es das nicht wert, den Chef und die Demoiselle zu retten und in diese Welt zurückzuholen?
    »Katze«, krächzte er. »Du musst mir helfen.«
    Ich sagte dir doch schon, dass ich das nicht kann, erwiderte sie. Bist so vergesslich, Drache? In dem Fall steht es schlimmer um dich, als ich dachte, denn so bist du zwar noch nicht einmal erwachsen, aber schon alt und vergreist!
    »Mistvieh!«, grummelte er. »Und ob du mir helfen kannst! Kannst du durch Wände gehen oder nicht, eh?«
    Natürlich. Das sollte jeder können. Ich wundere mich, warum die Menschen es nicht können, und nicht einmal du!
    »Das klären wir morgen oder in tausend Jahren«, fauchte Fooly. »Jetzt kommst du erstmal mit!«
    Die Katze

Weitere Kostenlose Bücher