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0832 - Das Siebte Siegel

0832 - Das Siebte Siegel

Titel: 0832 - Das Siebte Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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großen Raum. Er kauerte am Boden, bemühte sich, die Hand der Riesin von seinem Hals zu entfernen. Die Hand, die am abgeschlagenen Arm hing und trotzdem noch mit aller Kraft versuchte, ihn zu erwürgen.
    Es war ein seltsamer Anblick. Sich selbst von irgendwo außen zu sehen, erschütterte den Dämonenjäger. War er doch tot, hatte seine Seele den Körper verlassen und ermöglichte ihm so die neue Form des Sehens? Gewann er dadurch einen kompletten Überblick über das Geschehen?
    Er stöhnte auf. Wenn er tot war, warum bewegte sich sein Körper dann noch? Warum versuchte er sich dann immer noch, von dem Würgegriff zu befreien?
    Zamorra dachte den Arm und die Hand fort.
    Im gleichen Moment verschwand sie. Der Mann auf dem Boden war frei. Dennoch blieb er in seiner kauernden Stellung. Er atmete schwer, legte eine Erholungspause ein.
    Tote atmen nicht!
    Also war er nicht tot. Weshalb aber war er außerhalb seines Körpers? Und woher kam die Fähigkeit, Materie nur kraft seines Willens durch einen Gedanken zu vernichten?
    Probeweise wandte er sich den anderen Resten der Riesin zu. Er ließ auch sie verschwinden, sah, wie sie sich einfach auflöste. Sekundenlang schwebten die Prozessorchips noch in der Luft, dann zerfielen auch sie in ihre atomaren Bestandteile.
    Kann ich auch etwas erschaffen?, lautete die nächste Frage, die er sich zwangsläufig stellen musste, und sofort probierte er es aus. Er formte eine Blumenvase mit blühenden Geranien, die seiner Gedankenvorstellung folgend sofort aus dem Nichts erschien.
    Ich kann zerstören und erschaffen, schlussfolgerte er. Kann ich auch LEBEN erschaffen?
    Er begann schon, sich ein Tier vorzustellen, als er diesen Willensakt jäh abbrach.
    »Nein!«, stieß er hervor. »Das… das ist Wahnsinn! Ich will das nicht!«
    Er wollte es nicht können. Er war doch ein Mensch! Aber wenn er Leben erschaffen konnte, war er ein Gott!
    »Nein, ich bin kein Gott«, keuchte er, allein von der Vorstellung zutiefst entsetzt. »Ich bin ein Mensch!«
    Du irrst, raunte etwas lautlos in seinem Bewusstsein. HIER bist du GOTT!
    ***
    Er presste sich die Hände gegen die Schläfen. »Nein!«, stieß er hervor. »Ich bin kein Gott, und ich will auch niemals einer sein! Ich bin ein Mensch, ein Auserwählter, der durch das Wasser der Quelle des Lebens relativ unsterblich wurde - und das reicht völlig aus. Das ist schon fast zu viel!«
    Die Stimme in ihm schwieg. Hieß das, dass sie aufgab?
    Er senkte die Hände wieder. Und…
    Er starrte sie an. Er besaß einen Körper. Er konnte ihn sehen, konnte ihn fühlen. Er war wie immer, nur dass er jetzt auf eine andere Art sehen konnte. Der Rest war gleich. Er verspürte sogar einen ganz leichten Anflug von Hunger.
    Wie einfach wäre es jetzt doch, sich eine Mahlzeit zu erschaffen!
    Aber nicht einmal das wollte er. Er wollte doch nur ein ganz normaler Mensch sein - normal mit Abstrichen, was seine Langlebigkeit und seine Berufung anging. An der konnte er nichts ändern, aber er konnte doch verhindern, hier zum Gott gemacht zu werden!
    Er steckte in einem Körper, konnte denken und handeln, aber das konnte der andere Zamorra, der sich langsam vom Würgegriff wieder zu erholen schien, doch auch! Oder…?
    Wer war der echte Zamorra, der wirkliche? Er oder der andere, den er betrachten konnte? Und wieso konnte er…
    »Wo bin ich hier?«, schrie er. »Was bin ich?«
    Aus welchem Grund existierte er zweimal?
    Er ist der Mensch, und du bist der Gott, flüsterte die lautlose Stimme in ihm.
    »Nein. Das will und werde ich nie sein.«
    Du kannst es nicht mehr ändern. Akzeptiere es!
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    Sein Original erhob sich inzwischen und sah sich misstrauisch in dem großen Raum um. »Er wun… nein, ich wundere mich, dass die Riesinnen immer noch keine Notiz von mir nehmen!«
    Sie konnten es nicht. Ihre Nano-Prozessoren ließen es nicht zu. Sie zwangen die seltsamen Wesen, sich nur mit ihrer Aufgabe zu befassen. Wahrscheinlich würden sie nicht einmal reagieren, wenn Zamorra sie eine nach der anderen umbrachte. Allenfalls würde etwas oder jemand Kämpferinnen schicken, um die Bedrohung namens Zamorra unschädlich zu machen.
    »Denk daran, mein Original«, flüsterte der Beobachter. »Du musst Nicole finden. Dann öffne ich euch beiden den Weg zurück.«
    Du würdest diesen Weg ebenfalls gehen müssen. Das kannst du aber nicht, sagte die Stimme in ihm boshaft.
    »Ich kann alles«, widersprach er höhnisch. »Götter können alles!«
    Du akzeptierst

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