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0833 - Verfluchte der See

0833 - Verfluchte der See

Titel: 0833 - Verfluchte der See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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worden sind.«
    »Könnten wir vielleicht mit Herrn Geerkens persönlich sprechen? Es wäre hilfreich, wenn er uns umgehend die Stelle zeigen könnte, an der er die Leiche gefunden hat.«
    »Kein Problem, Herr Zamorra.« Jasper Westerländer grinste breit und nahm das Pfeifchen, das er heute kalt rauchte, kurz aus dem Mund. »Ich dachte mir schon so was. Wir treffen Peter in einer halben Stunde vor Goting, wo er wohnt.«
    Westerländer lenkte sein Motorboot um die Südspitze Föhrs herum und ein Stück weit an dessen Küste entlang. Da er sich bestens auskannte, gab es keinerlei Probleme mit Sandbänken und Untiefen. Der Außenborder flitzte über die leicht gekräuselten Wellen hinweg, auf denen die tief stehende Sonne mit einer breiten silbernen Lichtbahn bereits für Abendstimmung sorgte.
    Peter Geerkens, ein alteingesessener Fischer, erwies sich als knorriger, verschlossener Mann, der ohne Westerländers Anwesenheit mit Sicherheit kein Wort geredet, geschweige denn den Führer zur Leichenfundstelle gemacht hätte. So aber gab es keine Probleme.
    Während Jasper Westerländer sein Boot auf das Wattenmeer hinaussteuerte, berichtete Peter Geerkens in seiner kurzen, abgehackten Sprechweise Folgendes:
    »Ich nehm' heute Morgen einfach mal einen etwas anderen Kurs. Weiß auch nicht, wie das so zugegangen ist. Na, auf jeden Fall schippere ich über die Norderaue, weil ich an der Hallig Langeneß vorbei will. Da seh' ich doch plötzlich etwas im Wasser treiben. Ich an die Reling und genauer geschaut, da merke ich gleich, dass das eine Leiche ist, die da treibt. Du meine Güte, fährt mit der Schreck in die Glieder. Klar, dass ich beidrehe und die Polizei rufe.«
    Zamorra und Nicole erfuhren zudem, dass gestern Nacht von mehreren Mensehen über rund vier Stunden lang eine seltsame Erscheinung im Wattenmeer beobachtet und der Polizei gemeldet worden war. Die durchweg aufgeregten Zeugen hatten übereinstimmend von einem seltsam leuchtenden Geisterschiff oder vom Fliegenden Holländer gesprochen. Geerkens hatte es mehr zufällig von zwei Beamten der Wasserschutzpolizei vernommen, die sich darüber unterhielten und es als »Unsinn« und »Werbegag« abtaten, da die Bundeswehrhubschrauber nichts geortet und bemerkt hätten.
    Zwischenzeitlich erreichte das Motorboot mit seiner vierköpfigen Besatzung das Hauptfahrwasser Norderaue und überquerte es. Peter Geerkens lotste Westerländer mit traumhafter Sicherheit an den Leichenfundort, den die Polizei längst wieder geräumt hatte.
    »Sogar Taucher hat die Polizei eingesetzt«, sagte Geerkens. »Wollten wohl das verschwundene Schiffchen finden. Hatten aber kein Glück. Ich habe nichts anderes erwartet.«
    Professor Zamorra bat Westerländer, einen etwa 200 Meter durchmessenden Kreis zu fahren, wenn er das Kommando dazu gab. Er ging davon aus, dass besagter Kreis vielleicht noch größer gezogen werden musste, da niemand wusste, wie weit die Leiche von den diversen Strömungen abgetrieben worden war.
    Dann hakte er das Amulett von der Kette, versetzte sich trotz des leicht schaukelnden Bootes problemlos in Halbtrance und verschob die entsprechenden Zeichen durch bloße Berührung, um die Zeitschau durchzuführen. Indem er sich auf Merlins Stern konzentrierte, konnte er nun in dessen Zentrum sehen, was sich in unmittelbarer Umgebung innerhalb der letzten 24 Stunden abgespielt hatte.
    Die ersten Bilder erschienen. Sie wurden direkt in das Gehirn des Professors projiziert und waren deshalb in »Lebensgröße« verfügbar. Er sah die verschiedenen Polizeiaktionen, danach die treibende Leiche, die schließlich im Wasser verschwand. In Wirklichkeit war sie aufgetaucht, denn der Professor sah die Szenen als rückwärts laufenden Film, da er ja in der Zeit zurückging. Dann war da nichts als Wasser und Wellen. Ebbe und Flut wechselten sich ab, das Watt erschien und verschwand wieder, der Morgen graute, es wurde dunkel und schließlich finster.
    Westerländer und Geerkens starrten mit offenen Mündern und hielten sich fast krampfhaft am Bootsrand fest. »Hokuspokus«, flüsterte Letzterer erschüttert, da er das eine oder andere Bild des Amuletts erhaschen konnte.
    Schweißtropfen erschienen auf Zamorras Stirn. Je weiter er in der Zeit zurückmusste, desto anstrengender wurde es. Theoretisch zeigte Merlins Stern auch jenseits der bereits erwähnten 24 Stunden, was passiert war. Aber sie bildeten eine unüberwindliche Barriere für Zamorras Kräfte. Wenn er keinen ernsthaften Zusammenbruch

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