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0833 - Verfluchte der See

0833 - Verfluchte der See

Titel: 0833 - Verfluchte der See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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gezogen. Sanders Leiche war sichtbar an Bord der Yacht verblieben und somit ebenfalls durch das Weltentor verschwunden. Wäre sie nämlich zurückgeblieben, hätte Merlins Stern sie als einzigen festen Gegenstand im Umkreis ganz automatisch in den Fokus der Zeitschau geholt.
    Wie war es dann aber möglich, dass sie urplötzlich auftauchte und im Wasser trieb?
    Seltsam…
    Zamorra beschloss, sich die heutige Nacht um die Ohren zu schlagen. Logisch, dass Nicole mit von der Partie sein würde.
    ***
    Jens-Jacob Eschel kochte immer noch vor Wut ob des zerstörten Plankenstücks, als er Stunden später mit seinen beiden Freunden zu einer Sightseeing-Tour über die Insel Föhr loszog. Er ließ es sich aber nicht anmerken, da er Antje und Roger die Laune nicht verderben wollte. Die hatten sich bereit erklärt, nach dem misslungenen Taucherlebnis noch ein paar Tage bei ihm zu bleiben.
    Gegen Abend landete das Studenten-Trio wieder im »Kleinen Versteck«. Dort gab es heute nur ein Gesprächsthema: die aufgefundene Leiche Martin Sanders sowie das Verschwinden von Gina, Michaela und Patrick. In diesem Zusammenhang erfuhren sie, dass mehrere Zeugen ein seltsam leuchtendes, altertümliches Segelschiff auf dem Wattenmeer gesichtet hatten, nicht weit vom Fundort der Leiche entfernt.
    Antje spürte, wie es ihr eiskalt den Rücken hinunterlief. Der Gedanke, es könne sich dabei um das Wrack der »Dummen Kuh von Skallingen« handeln, verdichtete sich immer mehr und ließ sie schließlich nicht mehr los.
    »Was meint ihr, ob dieser Professor Zamorra am Ende womöglich Recht hat?«, murmelte sie. »Ich meine, vielleicht haben wir ja mit unserer Taucherei etwas ziemlich Dummes gemacht und Hans dem Hai zu einer neuen Existenz verholfen.«
    JJ und Roger starrten sie an.
    »Geht's dir gut, Antje? Hast du vielleicht Fieber?«, fragte JJ respektlos und legte ihr die flache Hand auf die Stirn. »Jetzt mach mal halblang. Du wirst doch nicht so blöd sein, diesem akademischen Vollidioten auch nur ein Wort zu glauben? Das ist ein impertinenter Wichtigtuer, weiter nichts. Es gibt keine Flüche und bösen Geister. Verstehst du?« Für JJs Verhältnisse war das eine lange, fast schon emotionale Rede. Sie zeigte deutlicher als alles andere seinen aktuellen Gemütszustand.
    »War ja nur so ein Gedanke«, gab Antje eingeschüchtert zurück. Sie wollte um keinen Preis der Welt als Dummchen vor JJ dastehen.
    »Was haben die Leute dann aber gesehen?«, gab Roger zu bedenken. »Und eine Leiche gibt es schließlich auch.«
    »Was weiß denn ich?«, antwortete JJ. »Vielleicht macht sich jemand einen Scherz mit dem Segler oder etwas in dieser Art. Vielleicht hat dieser Vorgang mit Martins Tod gar nichts zu tun? Wisst ihr was? Ich schlage vor, wir gehen heute Nacht an den Strand und schauen selber mal nach, Vielleicht kriegen wir den Segler dann ja auch zu sehen.«
    Alles in Antje sträubte sich gegen dieses Vorhaben. Da sich die Männer aber einig waren, stimmte sie notgedrungen zu. Auf dem Weg zurück zum Eschel'schen Anwesen wurde der Plan sogar noch verfeinert: JJ hatte die Idee, ein Boot zu mieten und vor der Küste zu »patrouillieren«, wie er es nannte.
    Gesagt, getan. Gut eine Stunde vor Mitternacht kreuzten die drei vor der Föhrer Südküste zwischen Nieblum und Witsum. Ein kalter Wind trieb ihnen Gischtspritzer ins Gesicht. Über den Himmel jagten graue Wolkengebirge, die immer wieder aufrissen und kurze Blicke auf den klaren Sternenhimmel darüber gestatteten. Es würde in dieser Nacht sicher noch regnen.
    »Ich liebe diese Stimmung.« JJ hob die Nase in den Wind und atmete tief ein.
    »Seht doch mal, da drüben!« Antje, die die ganze Zeit in die grauschwarze Masse gestarrt hatte, erhob sich. Aufgeregt deutete sie nach Steuerbord, wo sie gerade eben einen fahlen Blitz wahrgenommen hatte.
    »Wow!«, sagte Roger fast andächtig. JJ kniff die Augen zusammen, blieb aber ruhig.
    In gut 800 Metern Entfernung bildete sich quasi aus dem Nichts eine lang gezogene Nebelbank, die aus sich selbst heraus leuchtete. In diesem rötlichen Wabern wurden die Konturen eines altertümlichen Seglers sichtbar. Sie verdichteten sich langsam, bis das Schiff deutlich zu erkennen war. Es lief unter vollen Segeln und nahm umgehend Fahrt auf, nachdem es sich vollständig manifestiert hatte. Sein Kurs zielte auf Witsum, schräg am Bug des Studentenbootes vorbei.
    »Das ist tatsächlich ein Geisterschiff«, sagte Antje, mit Panik in der Stimme. »Der Professor hatte doch

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